Ruhestand in Sicht für Weihbischof Jaschke

Der populäre Weihbischof Jaschke wird 75 Jahre und geht in den Ruhestand. Sein Jubiläum wird groß gefeiert.

Engagiert: der katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke
Engagiert: der katholische Weihbischof Hans-Jochen JaschkeJens Schulze / epd

Hamburg. Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Deutschlands dienstältester Bischof, feiert am Donnerstag der kommenden Woche seinen 75. Geburtstag. Traditionell reichen katholische Bischöfe zu diesem Jubiläum beim Papst ihren Rücktritt ein. Er erwarte eine "positive Entscheidung", teilt der Weihbischof mit. Jaschke gilt als Experte für den Dialog mit der evangelischen Kirche und dem Islam. In Talkshows und Interviews nimmt er oft Stellung zu kritischen Fragen an die Kirche.
Der gebürtige Oberschlesier wuchs im evangelisch geprägten Bückeburg (Niedersachsen) auf und war katholischer Vikar in Bremen, Studienleiter in Münster und Pfarrer in Quakenbrück (Niedersachsen). Seine Doktorarbeit schrieb er bei Prof. Joseph Ratzinger, dem ehemaligen Papst Benedikt XVI..

Bischöfin Fehrs predigt

Das Erzbistum Hamburg feiert den Geburtstag am Sonnabend, 8. Oktober um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst im Hamburger St. Marien-Dom. Die Predigt hält Jaschke selbst. Anschließend sprechen Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), Erzbischof Stefan Heße und der evangelische Landesbischof Gerhard Ulrich.
Einen Tag zuvor, am 7. Oktober, wird Jaschke in der Katholischen Akademie mit einem Festvortrag über die Theologie des Reformators Martin Luthers geehrt. Die Predigt im ökumenischen Gottesdienst hält die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs. "Eine große Ehre für mich und ein gutes Zeichen für die Ökumene in Hamburg", sagte Fehrs. Für seinen Geburtstag am 29. September hat Jaschke bereits Pläne gemacht: Er wird ihn am Mittag mit seinen Mitarbeitern feiern. Am Abend trifft er sich mit Freunden.

Jaschke außerordentlich bekannt

Weihbischöfe unterstehen dem Erzbischof und unterstützen ihn bei seinen Aufgaben. Dass sie so prominent sind wie Jaschke, ist bundesweit eher die Ausnahme. Wann ein Nachfolger bestimmt wird, ist noch offen. Fest steht bloß, dass es im Erzbistum nur noch einen Weihbischof geben wird. Jaschkes Amtskollege in Schwerin, Norbert Werbs, war im Mai 2015 mit 75 Jahren in den Ruhestand getreten.
Jaschke amtiert seit 27 Jahren in Hamburg, so lange wie kein anderer Bischof bislang in der Hansestadt. Er wurde 1988 noch durch Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Hamburg ernannt, das seinerzeit zum Bistum Osnabrück zählte. Das Erzbistum Hamburg mit seinen rund 400.00 Katholiken wurde erst 1995 gegründet. Es umfasst neben Hamburg auch Schleswig-Holstein und Mecklenburg. (epd)