Gut 5.500 Menschen haben nach Angaben des Vereins „CSD Rostock“ am Sonnabend den Christopher Street Day (CSD) in Rostock gefeiert. Die Demonstration stand unter dem Motto „Wir sind überall. Nie wieder still!“ und sei sehr friedlich verlaufen, sagte ein Vereinssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Mit der Demonstration sollte nach Angaben des Vereinssprechers auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass queere Menschen ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sind. Nach der Demonstration waren noch ein Programm im Stadthafen und abends eine Abschlussparty im M.A.U. Club und der Bühne 602 geplant.
Bereits am Freitag soll laut Polizei in Rostock eine queere Gedenkveranstaltung mit zehn Teilnehmenden durch Zwischenrufe von zwei alkoholisierten Personen gestört worden sein. Das Gedenken fand nach Polizeiangaben gegen 15 Uhr am Mahnmal im Rosengarten unter dem Motto „Gedenken an die queeren Opfer des Naziregimes“ statt. Ein alkoholisierter Mann (62) und eine alkoholisierte Frau (34) sollen es mit Zwischenrufen gestört haben, „welche bedrohenden und beleidigenden Charakter hatten“, so die Polizei. Die Polizei habe beiden Tatverdächtigen einen Platzverweis erteilt, hieß es. Es sei Strafanzeige wegen Bedrohung und Beleidigung gegen die bereits polizeibekannten Störer erstattet worden.
Der Christopher Street Day, der auch international in vielen Städten gefeiert wird, erinnert an einen Aufstand in der New Yorker Christopher Street im Jahre 1969. Homosexuelle wehrten sich damals erstmals gegen Unterdrückung.