Andacht für einen Ehrenbürger

Mit einer Andacht vor dem Rathaus ehrt die Stadt Rostock den verstorbenen Ehrenbürger, den langjährigen Landesrabbiner William Wolff (1927-2020).

Landesrabbiner William Wolff am Thoraschrein in der neuen Synagoge in Schwerin am 09.12.08.
Landesrabbiner William Wolff am Thoraschrein in der neuen Synagoge in Schwerin am 09.12.08.epd/Rainer Cordes

Rostock. Die Andacht für den verstorbenen Ehrenbürger und Landesrabbiner William Wolff, findet am Dienstag (11. August, 17.30 Uhr) und nach jüdischem Brauch 30 Tage nach der Beisetzung statt, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Sprechen werden Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos), der evangelische Bischof Tilman Jeremias (Greifswald), der Vorsitzende der Rostocker Jüdischen Gemeinde, Juri Rosov, und der vormalige Präsident der Rostocker Bürgerschaft, Wolfgang Nitzsche (Die Linke). Beendet wird die Andacht mit einem Gebet des Landesrabbiners Yuriy Kadnykov.

Wolff emigrierte 1939 nach London

William Wolff wurde am 13. Februar 1927 in Berlin geboren. Er starb am 8. Juli in London im Alter von 93 Jahren. Im Herbst 1933 emigrierte seine Familie nach Amsterdam und von dort 1939 nach London. Wolff war von 1944 an in Großbritannien als Journalist tätig. 1979 begann er am Leo Baeck College seine Ausbildung zum Rabbiner. 1984 wurde er ordiniert und leitete unter anderem die Gemeinden der West London Synagoge, in Newcastle upon Tyne, in Milton Keynes, in Reading und Brighton sowie in Wimbledon.

Wolff mit Bundesverdienstkreuz und Ehrendoktorwürde ausgezeichnet

Im April 2002 wurde er zum Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern berufen, wo er die jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock betreute. Am 25. Oktober 2006 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald, ein Jahr später das Bundesverdienstkreuz. Ehrenbürger von Schwerin ist er seit 2014, Ehrenbürger von Rostock seit 2017. Seine Aufgaben als Landesrabbiner endeten Ende März 2015, er war aber weiterhin ehrenamtlich tätig. (epd)