Rose der Anerkennung

Einem alten Brauch folgend verleiht die Autorin mit diesem Text die Blume der Tugend an Nicky und Daniel Wöhler.

Nicky und Daniel Wöhler sind mit ihrer Feldküche spontan an die ukrainische Grenze gefahren, um die Flüchtenden zu versorgen
Nicky und Daniel Wöhler sind mit ihrer Feldküche spontan an die ukrainische Grenze gefahren, um die Flüchtenden zu versorgenLena Reiner

Nun steht das Osterfest schon vor der Tür. Die 40-tägige Fastenzeit ist vorüber. Ich hoffe und wünsche, dass Sie alle gut durch die Zeit gekommen sind und sich Ihre Fastenvorhaben in die Tat umsetzen ließen. Ich möchte heute noch einmal zurückblicken auf einen Sonntag in dieser Zeit, auf den Sonntag Laetare. Er ist gewisser­maßen das „kleine Osterfest“ und markiert die Hälfte der Passionszeit. Laetare heißt übersetzt: Freuet euch! Freude in der Passionszeit? Ja, denn man wagt den Ausblick auf Ostern. Am Sonntag Laetare blicken Christen auf beides: auf das Leid im Leben, das Leid im Leben Jesu und auf die Auferstehung und das Leben. Trauer und Freude, Verzweiflung und Hoffnung, all dies hat an Laetare seinen Platz.

Viele Bräuche ranken sich um diesen Sonntag, der in der katholischen Tradition auch Rosensonntag genannt wird. Dies geht darauf zurück, dass die Päpste im Mittelalter an Laetare eine goldene Rose geweiht haben, die sie dann an besonders tugendhafte und verdiente Menschen verliehen haben.

Symbolisch verliehen

Ich möchte dieses Jahr auch so eine Tugendrose symbolisch mit diesem Text verleihen. Diese Rose geht an ein Ehepaar aus der Bundeswehr. Kennengelernt habe ich die beiden letztes Jahr, als sie uns auf unserer Pilger­rüstzeit in Spanien als Köche begleiteten und verwöhnten. Er ist Soldat, sie ist Zivilangestellte. Diese beiden, zusammen mit anderen Kameraden haben in dieser schwierigen, herausfordernden Zeit nicht lange überlegt und haben geholfen, als Hilfe benötigt wurde. Sie sind mit ihrer Feldküche an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren, um Flüchtende mit Essen zu versorgen. Vorher hatten sie zu einer Spendenaktion aufgerufen, um alles finanzieren zu können. „Bundeswehr-Soldaten bringen Gulaschkanone an die Grenze“, so titelte und berichtete eine große deutsche Zeitung über die Aktion.

Auch nach dem Ende dieser Aktion hören Nicky und Daniel Wöhler nicht auf, für Flüchtlinge zu kochen und Geld zu sammeln. Schauen Sie doch mal unter „Wöhler’s Landküche“ im Internet. Vielleicht gibt es eine Aktion der beiden in Ihrer Nähe, wo Sie Gutes tun können und dazu noch köstliches Essen genießen dürfen­.

Unsere Autorin
Ute Ravens ist Militärpfarrerin im Militärpfarramt Nienburg.