Artikel teilen:

Ricarda Lang: Politiker müssen Bürgern auch Wahrheit zumuten

Selbstkritisch zeigt sich die frühere Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang: Im Wahlkampf seien zu oft Nebensächlichkeiten politisiert worden – etwa ob Friedrich Merz oder Robert Habeck cooler sei.

Die frühere Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat dafür geworben, dass die Politik den Bürgern auch unangenehme Wahrheiten zumutet. Selbstkritisch betonte Lang am Donnerstag in Berlin, dass auch die Grünen lange nur die positiven Effekte des Umstiegs von den fossilen auf erneuerbare Energie betont und die Kosten meist verschwiegen hätten. Nur bei mehr Ehrlichkeit könne auch verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden. Lang äußerte sich bei der Veranstaltung “Ist das nicht irre – Kongress für politische Kultur” der Hertie Stiftung.

Lang konstatierte mit Blick auf das Ansehen von Politikern einen “beispiellosen Vertrauensverlust” in den vergangenen zehn Jahren. Zugleich erlebten Politiker und Politikerinnen immer mehr Hass und Hetze. Das müsse sich ändern. Sie kritisierte weiter eine “Hyperpolitisierung von Nebensächlichkeiten”, etwa wenn darüber gestritten worden sei, ob “Friedrich Merz oder Robert Habeck cooler ist”. Von daher sei der Wahlkampf eine verpasste Chance gewesen.