Jetzt sind sie quitt: Der evangelische Kindergarten in Starnberg hat den Maibaum der katholischen Nachbareinrichtung geklaut. Nachdem der Kindergarten St. Nikolaus im Jahr 2024 vorgelegt hatte, „waren dieses Mal wir an der Reihe“, teilte die evangelische Gemeinde mit. In der Nacht zum Mittwoch seien einige ältere Kinder mit ihren Papas aktiv geworden und hätten den Baum „Stück für Stück“ verfrachtet, wie es im gereimten „Bekennerschreiben“ heißt. Zuvor habe man aber über die Tradition gesprochen, bei der „alle Spaß haben sollen“.
Von vornherein sei klar gewesen, dass der Baum am nächsten Tag zurückgebracht werde, erklärte Kirchenvorsteher Stefan Zeil auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd). Die Kinder hätten aber auf einer kleinen Auslöse bestanden. Was das sein könnte, wurde im Bekennerschreiben präzise formuliert: Von Spielzeugautos über Gummibärchen bis Erdbeerschokolade reichten die Wünsche. „Am Ende haben sich die Kinder bei der Rückgabe des Baums auf Kuchen mit Gummibärchen geeinigt, der nächste Woche gebracht wird“, berichtete der evangelische Pfarrer Simon Döbrich dem epd.
Für ihn sind die Maibaum-Aktionen der Startschuss für eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden kirchlichen Kindergärten. Döbrich würde die Kooperation „bei Festen, Theateraufführungen oder gottesdienstlichen Angeboten“ gern ausbauen. Dass aus dem Maibaumklau eine jährliche Tradition wird, ist aber unwahrscheinlich. „Das geht ja nur alle vier oder fünf Jahre, wenn der Baum morsch ist und umgelegt wird“, sagte der Pfarrer. Für die evangelischen Kinder bedeutet das Entwarnung: Ihr Baum steht noch mindestens drei Jahre. (1540/07.05.2025)