Im Stadtarchiv Mühlhausen werden bis 2027 frühneuzeitliche Akten der ehemaligen Reichsstadt restauriert. Das Vorhaben werde im Rahmen eines Sonderprogramms des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert, wie die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Gesamtfördersumme belaufe sich demnach auf 50.000 Euro und wird von Bund, Land und Kommune gemeinsam getragen.
Bei dem Bestand handelt es sich den Angaben zufolge überwiegend um Ratsakten der Reichsstadt. Geplant sind eine gründliche Reinigung der teils stark verschmutzten historischen Dokumente sowie die Entfernung eines Schimmelbefalls.
Nach Angaben der KEK ist im Stadtarchiv Mühlhausen das Schriftgut der reichsstädtischen Verwaltung nahezu vollständig überliefert. Mühlhausen war vom 14. Jahrhundert bis 1802 eine freie Reichsstadt. Der Gesamtbestand des Archivs umfasst rund 2.100 laufende Meter Akten sowie weitere Sammlungen.
Bundesweit fördert der Bund in diesem Jahr 51 Projekte zur Erhaltung historischer Originalquellen mit insgesamt rund 1,8 Millionen Euro. Ziel ist es, wertvolle Dokumente, Handschriften und Akten dauerhaft zu sichern und das schriftliche Erbe Deutschlands für künftige Generationen zu bewahren.
Das Sonderprogramm zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts unterstützt seit 2017 sogenannte Mengenverfahren wie Entsäuerung, Reinigung und Schutzverpackung umfangreicher Bestände. Insgesamt wurden seitdem 734 Projekte mit einem Fördervolumen von mehr als 21,8 Millionen Euro bewilligt.