Für den Regionalbischof in Schwaben-Altbayern, Klaus Stiegler, ist der Religionsunterricht an Schulen die wichtigste Bildungsveranstaltung der Kirche. „Empirische Untersuchungen besagen eindeutig: Kinder lieben den Religionsunterricht“, sagte er am Freitagabend bei seiner Kanzelrede in St. Anna in Augsburg bei einem Theologischen Abend zum Reformationsfest laut Mitteilung. Religionsunterricht sei ein wichtiger kirchlicher Ort – „ich riskiere zu sagen: ein kirchlicher Hotspot“.
Angesichts des gesellschaftlichen Wandels und sinkender Mitgliedszahlen sei die Kirche aber herausgefordert, neue Wege zu gehen, sagte Stiegler und rief zur Gestaltung des Wandels im reformatorischen Sinne auf: „Ich verspüre keine Energie, Abschiedsschmerz zu pflegen, sondern ich habe große Lust darauf, Kirche neu zu erfinden.“ Der notwendige Umbau des Religionsunterrichts müsse mit Entschlossenheit angepackt werden, um die Relevanz der Kirche im 21. Jahrhundert zu sichern.
Stiegler befürwortet dabei nachdrücklich den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht, der in Bayern ab 2025/26 verstetigt wurde. Dieses Modell ermöglicht laut Mitteilung gemeinsames Lernen von Schülerinnen und Schülern verschiedener Konfessionen und fördert die „kleine Ökumene“. (3410/31.10.2025)