Der Bundesbeauftragte für Religionsfreiheit, Thomas Rachel, hebt nach seinem Besuch im Vatikan hervor: Deutschlands Stimme zählt. Papst Leo XIV. schätze den deutschen Einsatz für Glaubensfreiheit weltweit.
Deutschlands Stimme hat Gewicht im Vatikan: Das betont der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Thomas Rachel (CDU), nach Gesprächen mit Papst Leo XIV. und dem vatikanischen Außenminister Erzbischof Paul Gallagher. Die Meinung der Bundesregierung sei dem Vatikan wichtig, sagte Rachel im Interview mit dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de am Donnerstag.
Bei seinem Besuch habe er mit dem Papst über Religionsfreiheit und die Verfolgung von Gläubigen gesprochen. “Es war ein bewegender Moment. Papst Leo ist eine beeindruckende Persönlichkeit”, so Rachel. Der Papst nehme das Thema sehr ernst und habe sich “schon klar zum Thema Religionsfreiheit geäußert”. Damit, so Rachel, zeige der Vatikan, dass er Deutschlands Engagement in diesem Bereich schätze.
Auch im Gespräch mit dem vatikanischen Außenminister habe sich der enge Austausch bestätigt. Gallagher habe eine “sehr differenzierte Art und Weise, in der er auf die Probleme schaut”, betonte Rachel. Themen waren neben Religionsfreiheit auch internationale Krisen – “vom völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine über den Gazastreifen und die anderen Konflikte in der Welt”.
Rachel unterstrich, dass Deutschland in Fragen von Menschenrechten und Glaubensfreiheit als verlässlicher Partner wahrgenommen werde. “Natürlich muss die katholische Kirche als Weltkirche auch in diesem Thema engagiert sein und sich schützend vor diejenigen stellen, die in ihrer Religionsfreiheit bedroht sind.” Dabei verstehe sich die Bundesregierung als Teil einer internationalen Allianz aus Politik, Kirchen und Zivilgesellschaft. “Letztlich brauchen wir drei Gruppen beieinander: die Kirchen und religiösen Akteure, die Vertreter von Staaten und Regierungen und eben auch Vertreter der Zivilgesellschaft.”
Rachel ist seit 2025 Beauftragter für Religionsfreiheit der Bundesregierung. Der 63-jährige Politikwissenschaftler stammt aus Düren und ist Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland. 2021 wurde er religionspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und engagiert sich im Stephanuskreis der Unionsfraktion. Er ist auch Mitglied im Auswärtigen Ausschuss sowie im Entwicklungsausschuss.
Das Amt des Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfreiheit wurde 2018 zunächst im Entwicklungsministerium eingerichtet und wurde in diesem Jahr ins Auswärtige Amt verlagert. Wichtigste Aufgabe ist die Vorlage eines Berichts zur Lage der Religionsfreiheit weltweit.