Die evangelischen Kirchgemeinden in Sachsen laden am Reformationstag zu Festgottesdiensten und Konzerten ein. Mit Posaunenklängen, Orgelmusik, Kantaten, Reformationsmusik, Gospelchor oder Rockband komme am Freitag die ganze Vielfalt der Kirchenmusik zum Reformationsfest zum Klingen, teilte die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Dienstag in Dresden mit.
Eine schöne Tradition seien in vielen Gemeinden auch die Reformationsbrötchen, die in den Gottesdiensten oder im Anschluss verteilt werden. In manchen Gemeinden würden am Reformationstag auch Kirchweih- und Gemeindefeste mit Musik und Familienprogramm gefeiert.
Traditionell wird der sächsische Landesbischof Tobias Bilz am Reformationsfest im Meißner Dom (10 Uhr) predigen. Bilz nannte den Reformationstag vorab einen Tag, „an dem wir uns an die Frauen und Männer der Reformation erinnern und gleichzeitig die heute notwendigen Veränderungen in den Blick nehmen“. „Wir können ihnen nicht aus dem Weg gehen, sondern sollten die Veränderungen mutig anpacken und mit Gottvertrauen gestalten“, sagte der Bischof. Was geschehe, wenn der Mut über die Angst siege, habe man in der friedlichen Revolution im Herbst 1989 sehen können.
Am Reformationstag, dem 31. Oktober, erinnern die Protestanten an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Die vom damaligen Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgang einer christlichen Erneuerungsbewegung. Der Reformationstag ist in neun Bundesländern arbeitsfrei.