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Projekt erforscht Geschichte deutscher Schlösser

Die deutschen Schlösserverwaltungen wollen die Geschichte ihrer Liegenschaften seit 1918 erforschen. Dabei solle der Wandel der Adelssitze vom Herrschaftsinstrument zu musealen Nutzungen nachvollzogen werden, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schlösserverwaltungen, Bernd Schreiber, am Freitag in Weimar. Insgesamt schätzten die 15 Mitglieder des Netzwerks bei ihrer Jahrestagung den zu erforschenden Gebäudebestand auf eine deutlich dreistellige Zahl an Parks und Gebäuden.

Christoph Martin Vogtherr von der Stiftung Preußische Schlösser und Garten sagte, es sei geplant, dass jede Institution die jeweils jüngere Geschichte ihrer eigenen Schlösser untersuche. Die Ergebnisse würden in einer noch zu gründenden Geschäftsstelle zusammengetragen und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Die Eigenleistungen der Schlösserverwaltungen würden die Kosten des Projekts sehr überschaubar halten. Universitäten sollten nur punktuell in die Projekte eingebunden werden.

Die Schlösserverwaltungen erhofften sich etwa Antworten auf Fragen nach Mechanismen zu Eigentumsübertragungen nach 1919 oder den Umgang mit diesen Liegenschaften in den beiden deutschen Diktaturen. Dies führe in heutiger Zeit zu der Frage, welche Authentizität dieser inzwischen demokratischen Orte von den Stiftungen, aber auch in der Bevölkerung heute gewollt sei.

Das Projekt sei auf unbestimmte Zeit angelegt. Die Ergebnisse könnten der Öffentlichkeit in Form von Ausstellungsprojekten, Fachbüchern, Tagungen bis hin zu Formaten wie Computerspielen präsentiert werden.