Artikel teilen:

Prien bei Gedenkkonzert des Dresdner Kammerchores

Der Dresdner Kammerchor lädt am 8. November zu einem Konzert im Gedenken an die Pogromnacht 1938 ein. Zur Veranstaltung in der Dresdner Annenkirche wird auch Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) erwartet, wie der Kammerchor am Mittwoch in Dresden mitteilte. Prien spricht Gedenkworte anlässlich der Pogromnacht vom 9. November 1938. Dabei werde sie ihre eigene Familiengeschichte mit einbringen, hieß es.

Das Konzert mit dem Titel „Frieden“ wolle ein Zeichen für Frieden und Versöhnung setzen. Chorleiter und Chorgründer Hans-Christoph Rademann betonte, das Wort „Frieden“ und der Geist der Versöhnung hätten in Gegenwart eine besondere Bedeutung. „Wir möchten einen Moment des Innehaltens schaffen und ein Zeichen setzen dafür, dass Erinnern nicht nur Rückschau ist, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft“, erklärte Rademann, der auch Leiter Bachakademie Stuttgart ist.

Zur Aufführung in der Dresdner Annenkirche kommen Werke jüdischer und nicht-jüdischer Komponisten, darunter Psalmvertonungen auf Hebräisch und Deutsch sowie Arnold Schönbergs (1874-1951) Chorwerk „Friede auf Erden“. Der Dresdner Kammerchor feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen.

Mit der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gingen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen die jüdische Minderheit über. Vielerorts brannten die Synagogen und jüdische Gebetshäuser. Jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürger misshandelt. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass mehr als 1.300 Menschen getötet wurden. Das jüdische Leben in Deutschland kam völlig zum Erliegen.