Preidel: Landessynode steht vor entscheidenden Weichenstellungen

Die bayerische evangelische Landessynode steht bei ihrer Herbsttagung Ende November laut Präsidentin Annekathrin Preidel vor entscheidenden Weichenstellungen. „Unsere Kirche darf nicht in alten Mustern stecken bleiben“, sagte Preidel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Für das kommende Jahr rechne die Landeskirche zwar nochmals mit stabilen Kirchensteuereinnahmen von rund 770 Millionen Euro. Der weitere Blick in die Zukunft falle wegen nachlassender Konjunktur und sinkender Kirchenmitgliedszahlen aber leider „nicht mehr so optimistisch“ aus. Diese Entwicklung erfordere „Mut, Offenheit und die Bereitschaft, traditionelle Strukturen zu hinterfragen – auch die eigenen“.

Die Landessynode berät deshalb bei ihrer Tagung unter anderem über die eigene Verkleinerung – von derzeit 108 auf 75 Synodale – sowie über die Neustrukturierung der sechs Kirchenkreise auf höchstens vier. Damit würden zwei Türen in die Zukunft aufgestoßen, sagte Preidel. „Die Ressourcen und Mittel werden ja auch für den Verwaltungsapparat weniger, das muss sich dann auch dort bemerkbar machen.“ Der Synode werde ein Konzept vorgelegt, wonach aus den drei südlichen Kirchenkreisen ein gemeinsamer unter dem Namen „Schwaben-Altbayern“ werden soll – mit einem Leitungsteam aus den Regionalbischöfen Thomas Prieto Peral und Klaus Stiegler. Dieses Modell könnte Vorbild für die drei fränkischen Kirchenkreise im Norden sein.

Es gebe keine Garantie dafür, dass jede Veränderung sofort zum Erfolg führe, sagte Preidel. „Doch ohne das Ausprobieren neuer Wege bleiben wir in alten, nicht mehr funktionierenden Strukturen gefangen.“ Es dürfe keine Angst vor dem Scheitern geben. Weiteres Thema bei der Synodentagung werde die weitere Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Raum der Landeskirche und der Diakonie sei. Grundlegende Beschlüsse seien aber noch nicht zu erwarten, weil die bayerische Landeskirche keinen Alleingang mache, sondern zusammen mit den übrigen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entscheide. Beraten werde auch über eine bessere Beteiligung von Frauen in landeskirchlichen Führungspositionen, dazu lägen verschiedene Eingabe und Anträge vor. (00/3658/22.11.2024)