In der Elfenbeinküste hat der amtierende Präsident Alassane Ouattara das Rennen um das Amt an der Staatsspitze klar für sich entschieden. Wie die nationale Wahlkommission CEI am Montag bei der Verlesung der vorläufigen Ergebnisse mitteilte, entfielen 89,77 Prozent der Stimmen auf den 83-Jährigen, der damit seine vierte Amtszeit antreten kann. Weit abgeschlagen hinter Ouattara landete der Oppositionspolitiker Jean Louis Billon mit 3,09 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,1 Prozent.
Wie die Präsidentin der nationalen Menschenrechtskommission CNDH, Namizata Sangaré, ebenfalls am Montag bekannt gab, verlief die Abstimmung insgesamt ohne größere Zwischenfälle. Landesweit kamen nach Angaben des CNDH während der gesamten Wahlperiode sechs Menschen ums Leben. Bei vergangenen Wahlen war es stets zu blutigen Ausschreitungen gekommen. Bei den vorherigen Wahlen im Jahr 2020 starben nach Regierungsangaben 85 Menschen, im Jahr 2010 verloren mehr als 3.000 Menschen ihr Leben. Entsprechend erleichtert zeigte sich Sangaré über den bisher ruhigen und geordneten Verlauf der Wahlen.
Besonders in den westlichen Regionen blieb die Beteiligung an dem Urnengang jedoch gering. Dort meldete die Menschenrechtskommission zudem mehrere Zwischenfälle, etwa Versuche, Wahlmaterial zu zerstören und Straßenblockaden zu errichten. In der Gegend gelten viele Wählerinnen und Wähler als Anhänger der Oppositionspolitiker Tidjane Thiam und Laurent Gbagbo, die beide von der Wahl ausgeschlossen waren. Ihre Lager hatten im Vorfeld zum Boykott aufgerufen.
Die vorläufigen Ergebnisse werden nun an das Verfassungsgericht übermittelt. Dieses hat fünf Tage Zeit, um die Ergebnisse zu überprüfen und ein finales Resultat zu verkünden.