Playmobil-Reformator reist um die Welt

Kölner Dom, Eismeer oder die Wüste Negev: Als Playmobil-Figur ist Martin Luther weit gereist. Jetzt werden die Fotos in einer Facebook-Gruppe gesammelt. Ein Spaß für Fotografen und Facebook-Nutzer.

Auch vor der Schlosskirche in Wittenberg lässt es sich der Mini-Luther gutgehen
Auch vor der Schlosskirche in Wittenberg lässt es sich der Mini-Luther gutgehenKirsten de Vos / epd

Martin Luther (1483-1546) reiste vor 500 Jahren kreuz und quer durch Deutschland. Auch heute ist der Reformator wieder unterwegs – als 7,5 Zentimeter große Playmobilfigur. Und er ist dabei schon weit herumgekommen: Ob Loreley, Kölner Dom, Jericho oder Accra in Ghana – immer wieder geht der Mini-Reformator von Mannheim aus auf Reisen.
Der Mannheimer Diakon Andres Sommer folgt damit einem Trend in der Fotografie, bei dem Menschen sich nicht selbst vor Sehenswürdigkeiten fotografieren, sondern Figuren oder Stofftiere. Warum also nicht Luther in Szene setzen, habe er sich gefragt und die Facebook-Gruppe "Unterwegs mit Luther" gestartet. Inzwischen hat die Gruppe über 100 Mitglieder: "Es gibt ein recht buntes Bild von evangelischem Leben in ganz Deutschland und in der Welt", sagt Sommer.
Martin Luther sei auch heute noch präsent. Der Mönch habe wohl nicht geahnt, "was sein Thesenanschlag für uns heute noch bedeuten kann". Denn das Wirken Luthers und sein "reformatorisches Aufbegehren bewegt und beeinflusst uns heute noch", ist der evangelische Diakon überzeugt. "Wo begegnen wir ihm im Geiste, wo fordert er uns heute heraus." Es lohne sich, das zu dokumentieren.

Jeder kann seine Bilder hochladen

In der Facebook-Gruppe könne jeder seine persönlichen Reise-Stationen mit Martin Luther als Bild hinterlegen. Dabei komme es nicht darauf an, ob der Reformator die Orte vor fast 500 Jahren tatsächlich besucht habe, sagt Sommer. Wichtig sei vielmehr der "reformatorische Geist, den er an Orten und bei Menschen bewegt".  Sommer wünscht sich, dass die Menschen ihre persönliche Geschichte mit Martin Luther in Bildern erzählen und das Männchen am Arbeitsplatz, am Urlaubsort oder bei Freizeitaktivitäten fotografieren. In der Facebook-Gruppe ist der Mini-Luther schon weit gereist: Nutzer haben dort Fotos hochgeladen mit der Playmobil-Figur in der Wüste Negev (Israel), dem zugefrorenen Meer von Oulu (Finnland) oder auch vor einer Baustelle im baden-württembergischen Seckenheim.
Mit mehr als 400.000 verkauften Exemplaren ist die Playmobilfigur Martin Luther die erfolgreichste Einzelfigur des fränkischen Unternehmens, deren Erstauflage innerhalb von 72 Stunden ausverkauft war. Inzwischen ist der Reformator im Kleinformat wieder erhältlich. (epd)
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