Pfingsten wird ein Schlachtfest

Seit sechs Jahren läuft die Aktion des Fördervereins der Gemeinde. Beim Schlachtfest kommen jetzt keine Lebewesen zu Schaden – sondern Sparschweine.

Diese Sparschweine verteilt der Förderverein der Gemeinde, um Spenden zu sammeln
Diese Sparschweine verteilt der Förderverein der Gemeinde, um Spenden zu sammelnPrivat

Heimfeld. Die St.-Petrus-Kirchengemeinde in Hamburg-Heimfeld lädt für Sonntag, 5. Juni, zum „Schlachtfest zu Pfingsten“. Doch es kommen keine Lebewesen zu Schaden. „Geschlachtet werden die Sparschweine, die die Leute zu Hause stehen haben“, erklärt Pastor Christoph Borger. Dahinter verbirgt sich eine Aktion des Fördervereins „Petrus-Freunde“, der seit 2016 mit Aktionen und Mitgliedsbeiträgen die Arbeit in der Gemeinde unterstützt.

„Der Förderverein hat vor ein paar Jahren mal 500 Sparschweine gekauft und sie mit dem Logo des Vereins an die Menschen in der Gemeinde verteilt“, erzählt Borger. Wer wollte, konnte ein Schwein zu Hause aufstellen und nach Belieben füllen. „Einige Menschen stecken ihr Wechselgeld ins Sparschwein, andere stellen das Schwein am Geburtstag auf, wieder andere stecken bei jedem Tor für den HSV 5 Euro rein oder sammeln ihre Kupfermünzen darin – da haben wir schon die besten Geschichten gehört.“ Ziel ist es, das Schwein möglichst voll zu bekommen. Wie voll, das wird das Schlachtfest zeigen. Nach 2019 ist es nun das zweite Mal, dass man bei den Tieren das Innerste nach außen kehrt. „Damals sind 1000 bis 1500 Euro zusammengekommen“, so der Theologe.

Gottesdienst unter freiem Himmel

Für Pastor Borger erfüllt das Schlachtfest einen doppelten Zweck. Zum einen bringe es die Menschen nach der langen Pandemie-Pause wieder zusammen. „Wir bieten Grillwürstchen und selbst gebrautes Bier an und feiern nach dem Open-Air-Gottesdienst um 11 Uhr draußen weiter“, so Borger. Zum anderen sei das Schlachtfest eine Gelegenheit, sein Schwein abzugeben und ein neues mitzunehmen, denn die Aktion soll fortgesetzt werden. „Das ist eine Permanent-Aktion“, betont der Pastor. Wenn ein Schwein voll sei, werde getauscht.

Wohin die Spenden fließen

Derzeit sei etwa die Hälfte der Schweine im Umlauf, schätzt Borger. Die werden in Kindergärten oder auf dem Flohmarkt verteilt und sind auch im Kirchenbüro zu bekommen. Als zusätzlichen Anreiz gibt es zu jedem Schwein ein Los dazu, denn begleitend zu der Aktion findet eine Tombola statt. „Das Geld aus den Sparschweinen fließt in die Jugendarbeit“, so Pastor Borger. „Damit kann ein Teil der Diakoniestelle finanziert werden.“

Auch wer kein Förderverein-Sparschwein zu Hause habe, sei herzlich eingeladen. „Man kann sich auch noch ein Sparschwein im Büro abholen und nach Belieben füttern. Jeder Euro hilft dem Förderverein, die Gemeinde zu unterstützen.“ Das Schlachten läuft völlig schmerzfrei ab, denn der Hammer bleibt im Werkzeugkasten. „Die Sparschweine werden nicht zertrümmert, sondern mit einem Schlüssel geöffnet.“ Danach kann die Sammelaktion von Neuem losgehen.