Pfarrertag: Evangelische Pastoren diskutieren über Leben und Tod

Wann ist ein Mensch tot? Über diese und weitere Fragen zu Tod und Leben diskutieren evangelische Pastoren beim bundesweiten Pfarrertag in Lübeck.

Über Leben und Tod sprechen die Teilnehmer beim Pfarrertag in Lübeck-Travemünde
Über Leben und Tod sprechen die Teilnehmer beim Pfarrertag in Lübeck-TravemündeKevron2001 / Fotolia

Lübeck. Unter dem Motto "endlich leben" kommen am Montag, 26. September, in Lübeck-Travemünde mehr als 300 evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer zum 74. Deutschen Pfarrertag zusammen. Bei den Fragen nach Tod und Leben müssten sich evangelische Pfarrer den aktuellen Veränderungen stellen, sagte der Verbandsvorsitzende Andreas Kahnt (Westerstede) in Lübeck. Die Kirche habe lange die Deutungshoheit über existenzielle Fragen innegehabt. Heute würden zunehmend auch Film und Internet Deutungen zu Sterben und Tod anbieten. Sie würden neue Symbole und Rituale vorstellen und viele Menschen durch die Macht der Bilder beeindrucken.
Diskutiert werden soll bis zum Mittwoch, 28. September, unter anderem über eine zeitgemäße Erzählung christlicher Hoffnung angesichts des Todes. Dabei soll es unter anderem um das Spannungsfeld von Verkündigung und veränderter Bestattungskultur gehen. Weitere Themen sind das Leben mit fremden Organen und die Frage, wann der Mensch tot ist. Erörtert wird auch die große Herausforderung, das Thema Sterben und Tod ins Leben zu holen. Jörg Herrmann, Leiter der Evangelischen Akademie Hamburg, wird in einem Impulsvortrag über Sterben und Tod in den Medien sprechen.
Der Deutsche Pfarrertag findet alle zwei Jahre statt, zuletzt 2014 in Worms. Im Pfarrerverband sind rund 21.000 evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer vertreten, die in 21 Einzelvereinen organisiert sind. Als prominente Gäste auf dem Pfarrertag werden unter anderem Bischof Gothart Magaard (Schleswig), Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg), der katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke (Hamburg) und Landtagspräsident Klaus Schlie (Kiel) erwartet.