Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori beigesetzt

Nach drei Tagen Staatstrauer ist in Peru der frühere Präsident Alberto Fujimori beigesetzt worden. Hunderte Anhänger verabschiedeten sich am Samstag (Ortszeit) von dem umstrittenen konservativen Politiker, der die Politik des südamerikanischen Landes über Jahrzehnte mitbestimmt hatte. Fujimori war am Mittwoch im Alter von 86 Jahren in Lima gestorben.

Fujimori verbrachte wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen und Korruption rund 16 Jahre in Haft. Erst im vergangenen Dezember wurde er, bereits schwer krank, endgültig entlassen. Seine treuesten Unterstützer hatte er in der ärmeren Bevölkerung auf dem Land und in der städtischen Peripherie.

Im Nationaltheater der Hauptstadt Lima nahmen am Samstag in einer feierlichen Zeremonie Vertreter der Politik und Familienangehörige von Fujimori Abschied, der Peru von 1990 bis 2000 regierte. Auf einer Leinwand vor dem Theater wurde die Trauerfeier übertragen, die Hunderte Menschen verfolgten. Schon am Morgen drängten sich seine Anhänger mit Fotos und Blumen vor dem Theater.

Danach bewegte sich der Trauerzug zum Regierungspalast, wo Präsidentin Dina Boluarte ihm in einem Staatsakt die letzte Ehre erwies. Fujimori wurde auf dem Friedhof Huachipa in Lima beigesetzt.

Tochter Keiko Fujimori versprach in ihrer Trauerrede, das politische Erbe des Vaters weiterzuführen und sich für die Versöhnung des Landes einzusetzen. Keiko, die Vorsitzende der konservativen Partei Fuerza Popular ist, war selbst mehrfach bei den Präsidentschaftswahlen angetreten, verlor aber jeweils knapp in der Stichwahl.

Die Anhänger von Alberto Fujimori rechneten ihm vor allem den wirtschaftlichen Aufschwung nach Jahren der Hyperinflation an. Seine zahlreichen Kritiker sahen in ihm einen autokratischen Herrscher, der für Massaker an der Zivilbevölkerung verantwortlich war.

Während seiner Regierungszeit ging der Sohn japanischer Einwanderer rigoros gegen seine politischen Gegner vor. 1992 löste er mit Hilfe des Militärs das Parlament auf, als es sich gegen ihn stellte. Während seines Kampfes gegen die Terrorgruppen im Land verübte die Armee auch zahlreiche schwere Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung.

Im Jahr 2009 wurde Fujimori wegen schwerer Menschenrechtsverbrechen und Korruption zu 25 Jahren Haft verurteilt. 2017 wurde er vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen. Später hob der Oberste Gerichtshof die Entscheidung allerdings auf. Die erneute Begnadigung im Dezember 2023 erfolgte auch wegen der angeschlagenen Gesundheit des Ex-Präsidenten, der unter anderem an Krebs litt.