Der Penzberger Imam Benjamin Idriz ist mit dem Thomas-Dehler-Preis der gleichnamigen FDP-nahen Stiftung ausgezeichnet worden. Der Theologe erhalte die Auszeichnung „für sein langjähriges Engagement als Brückenbauer in der Gesellschaft“, erklärte Stiftungspräsident Thomas Hacker im Vorfeld der Veranstaltung, die von Protesten des Linken Bündnis gegen Antisemitismus und der Deutsch-israelischen Gesellschaft begleitet worden war.
Idriz selbst hatte auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd) erklärt, der Preis sei für ihn „eine Ehre, aber auch eine Verpflichtung“. Er nehme ihn „als Ermutigung, weiterhin Brücken zu bauen“ und sich für das friedliche Zusammenleben in Deutschland einzusetzen.
Unterstützung bekam der Imam von Marian Offman, dem Beauftragten für interreligiösen Dialog der Stadt München: Idriz habe die Charta aller Münchner Religionsgemeinschaften unterzeichnet, seine Haltung sei „ganz klar gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit“, sagte der SPD-Stadtrat auf epd-Anfrage. Obwohl er nicht alle Aussagen von Idriz zum Nahost-Konflikt mittrage, akzeptiere er ihn als „hervorragenden Islamwissenschaftler“, der seine Haltung gegen Judenfeindlichkeit innerhalb der islamischen Gemeinschaft „mutig“ vertrete.
Auch der Münchner Regionalbischof Thomas Prieto Peral unterstrich in einem Instagram-Post, dass Benjamin Idriz „eine der wichtigen muslimischen Stimmen“ sei, die „immer wieder den Dialog suchen“. Ihm eine antisemitische Grundhaltung oder gar „Israelhass“ zu unterstellen, „ist nicht akzeptabel“, betonte der evangelische Theologe. (3384/29.10.2025)