Seit Jahrhunderten wurde die Päpstliche Kunstakademie von Männern geführt. Nun hat Papst Leo eine italienische Museumsdirektorin auf den Posten berufen.
Die Päpstliche Akademie der schönen Künste hat erstmals eine weibliche Leitung. Papst Leo XIV. hat die römische Museumsdirektorin Cristiana Perrella zur Präsidentin der altehrwürdigen Institution berufen. Das teilte das vatikanische Presseamt am Samstag mit.
Perrella leitet seit März das 1999 eröffnete Museum für Zeitgenössische Kunst (MACRO) in Rom. Zuvor lehrte sie Kulturmanagement an der Universität San Raffaele in Mailand. Sie ist die erste Frau an der Spitze der Künstlervereinigung, die offiziell “Päpstliche Akademie der schönen Künste und der Literatur der Virtuosen im Pantheon” heißt.
Perrella wurde im Vatikan vor allem durch eine von ihr kuratierte Kunstinstallation im römischen Gefängnis Rebibbia bekannt. Dort eröffnete Papst Franziskus am 26. Dezember 2024 erstmals eine Heilige Pforte in einer Haftanstalt. Perrella war zuvor bereits Mitglied der Akademie.
Die im 16. Jahrhundert gegründete Akademie hat laut Vatikan den Auftrag, “Studium, Ausübung und Vervollkommnung der Literatur und der Schönen Künste zu fördern und die geistliche Erbauung der Künstler zu unterstützen”. Sie ist in fünf Klassen unterteilt: Architektur, Malerei und Film, Bildhauerei, Musik und Literatur. Zu ihren Ehrenmitgliedern zählt der deutsche Maler und Bildhauer Markus Lüpertz. Die Institution ist eine von elf Päpstlichen Akademien.