“Terror gegen Migranten”: US-Bischöfe fühlen sich durch die Regierung bedroht. Papst Leo XIV. stärkt ihnen im Einsatz für Migranten öffentlich den Rücken.
Papst Leo unterstützt die Kirche in den USA in ihrem Engagement für Migranten – und hat die US-Bischöfe zur Einheit aufgerufen. Das sagte Bischof Mark Seitz aus El Paso dem US-amerikanischen “America Magazine” (Mittwoch online) nach seinem Treffen mit Papst Leo am Mittwoch im Vatikan.
Der Vorsitzende des Migrationskomitees der US-Bischofskonferenz erklärte, der Papst habe “die Arbeit, die wir leisten, um denen zu helfen, die unter diesem Terror leiden” gutgeheißen. Leo selbst habe das Wort “Terror” benutzt. Weiter sagte Seitz, die Kirche könne laut Leo XIV. zur Situation der Migranten in den Vereinigten Staaten nicht schweigen.
Der Bischof erläuterte: “Wir müssen uns wieder bewusst machen, dass wir ein Land sind, das von Einwanderern aufgebaut wurde und immer noch von ihnen abhängt, und dass wir die von unseren Gründern formulierten Grundsätze zum Ausdruck bringen müssen: dass wir von unserem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet wurden, die immer zu respektieren sind, und dass ein ordnungsgemäßes Verfahren immer zu respektieren ist.”
Die US-Delegation hatte Papst Leo eine Videobotschaft und Briefe von Menschen übergeben, deren Familien von Abschiebung bedroht sind. Der Bischof beschrieb die Lage in den USA als “besorgniserregend”: “Es ist eine Situation, die mich an die Handlungen eines autoritären Staates erinnert, der eine bestimmte Gruppe als Sündenbock benutzt, um seine Agenda zur Konsolidierung der Autorität fortzusetzen.”
Er erinnerte an die menschenunwürdige Lage von Inhaftierten in Gefangenenlagern: “Die meisten Menschen in diesen Lagern haben keine Straftat begangen, aber sie werden 24 Stunden am Tag unter Licht gehalten. Sie werden unter sehr kalten Bedingungen gehalten, ohne warme Kleidung. Sie werden nicht ausreichend ernährt – das sind die Berichte, die wir derzeit erhalten.”
Seitz sagte, er fühle sich selbst durch die Handlungen der US-Regierung bedroht. Zwar habe die Regierung die Kirche bisher nicht direkt und konsequent angegriffen, aber: “Wir sind besorgt, dass, wenn wir uns als Kirche weiterhin gegen diese Maßnahmen aussprechen, die Zeit kommen wird, in der die Regierung ihren Zorn auf diejenigen richten wird, die sich zu Wort melden.”