Artikel teilen:

Papst empfängt armenischen Ministerpräsidenten

Welche Rolle spielt der Vatikan bei einem dauerhaften Frieden im Südkaukasus? Am Montag war der armenische Ministerpräsident beim Papst. Erst am Freitag hatte Leo Besuch aus Aserbaidschan.

Papst Leo XIV. hat den armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan in Audienz empfangen. Im Anschluss habe Paschinjan mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und “Außenminister” Erzbischof Paul Gallagher gesprochen, teilte der Vatikan am Montag mit. Dabei sei die gemeinsame Sorge um einen “stabilen und dauerhaften” Frieden im Südkaukasus hervorgehoben worden.

Am Freitag hatte der Papst Aserbaidschans Vizeministerpräsidentin Mehriban Alijewa empfangen. Auch hier hieß es im Anschluss an ein Treffen mit Parolin, die Notwendigkeit eines stabilen und dauerhaften Friedens sei Thema gewesen.

Aserbaidschan hatte 2023 die armenische Enklave Bergkarabach angegriffen, die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört. Mehr als 110.000 Armenier mussten nach einer vorausgehenden rund neunmonatigen Blockade ihre Heimat verlassen. In diesem Jahr unterzeichneten Armenien und Aserbaidschan ein Friedensabkommen.

Papst Leo XIV. hat bereits mehrfach die Bedeutung des Friedens im Kaukasus unterstrichen. Auch die Armenisch-Apostolische Kirche gilt als wichtiger Gesprächspartner des Vatikans. Mitte September hatte der Papst deren Oberhaupt, Patriarch Karekin II., in Castel Gandolfo getroffen.

Zwischen der Armenisch-Apostolischen Kirche und Armeniens Regierungschef Paschinjan gibt es seit Jahren massive Spannungen. Mehrere Bischöfe sind aktuell in Haft, darunter Erzbischof Bagrat Galstanyan, der im vergangenen Jahr regierungskritische Straßenproteste gegen die Politik im Konflikt mit Aserbaidschan angeführt hatte. Anfang Oktober wurde zudem Erzbischof Mikael Ajapahyan zu zwei Jahren Haft verurteilt.