Artikel teilen:

Osthaus Museum kauft beschlagnahmte Grafik zurück

Das Osthaus Museum Hagen hat eine von den Nationalsozialisten beschlagnahmte Grafik zurückgekauft. Es handelt sich um ein druckgrafisches Blatt eines weiblichen Aktes von Georg Philipp Wörlen, wie das Museum am Dienstag mitteilte. Der Kauf sei durch Erlöse einer im Museum aufgestellten Spendenbox finanziert worden. Dabei seien 710 Euro zusammengekommen.

Zur Gründung des städtischen „Christian Rohlfs-Museums“ im Jahr 1930 hatte den Angaben zufolge der Hagener Künstler Reinhard Hilker rund 60 Grafiken aus seinem Besitz geschenkt. Dazu zählten neben Holzschnitten von Christian Rohlfs Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitte von Jankel Adler, Moissey Kogan, Eberhard Viegener sowie der Künstlerfreunde Carry Hauser und Georg Philipp Wörlen.

Sämtliche Werke der Schenkung seien 1937 durch die Nationalsozialisten als „entartet“ beschlagnahmt und mit großer Wahrscheinlichkeit vernichtet worden, hieß es. Das erworbene Blatt sei in einem anderen Exemplar eines Grafikkonvoluts in Privatbesitz erhalten geblieben.

„Mit dem Kauf der Lithographie von Georg Philipp Wörlen machen wir einen kleinen Teil des 1937 geschehenen Unrechts rückgängig und zugleich ein Detail aus unserer Museumsgeschichte sichtbar“, erklärte der Direktor des Osthaus Museum, Rainer Stamm. Wörlen hatte sich gemeinsam mit den Hagener Künstlern Reinhard Hilker und Franz Bronstert von 1921 bis 1927 zur Künstlergemeinschaft „Der Fels“ zusammengeschlossen. Von der Künstlergruppe seien acht Grafikmappen zwischen 1921 und 1924 erschienen.