„Ort der Verbundenheit“ erinnert an ehemalige Häftlinge

Angehörige können ein Plakatmotiv in Erinnerung an ihr Familienmitglied selbst gestalten. Es soll dann dauerhaft in der Gedenkstätte gezeigt werden.

Eingang zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Eingang zur KZ-Gedenkstätte NeuengammeEmily Mohney / KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Hamburg. Die Hamburger KZ-Gedenkstätte Neuengamme hat den „Ort der Verbundenheit“ eröffnet. Angehörige ehemaliger KZ-Häftlinge haben hier einen Erinnerungsort für andere Angehörige entwickelt, wie die KZ-Gedenkstätte mitteilt. Mit individuell gestalteten Plakaten erzählen sie die Geschichten ihrer verfolgten Familienmitglieder. Angehörige aus der ganzen Welt sind eingeladen, ein Plakatmotiv über ihr verfolgtes Familienmitglied zu gestalten und hier auszustellen.

Der „Ort der Verbundenheit“ ist nach den Worten von Kultursenator Carsten Brosda (SPD) ein in dieser Form einzigartiges Projekt, das die Erinnerung auf besondere Weise lebendig hält. Es sei das Bestreben, einen aktiven und individuellen Umgang mit dem Gedenken möglich zu machen.

Immer wieder neu sichtbar

Aus den Plakatmotiven werden Druckplatten erstellt, die in Archivregalen dauerhaft im Außengelände der KZ-Gedenkstätte präsentiert werden. In der Druckwerkstatt können die Plakate vervielfältigt und an einer Plakatwand präsentiert werden. So sollen die Erinnerungen an die inhaftierten Menschen immer wieder neu sichtbar gemacht werden. „Gedenken heißt handeln!“ lautet das Motto auf der mehrsprachigen Website www.ort-der-verbundenheit.org. Dort sind die Plakate online einsehbar, Angehörige finden hier Anleitungen zum Mitmachen.

Hintergrund für den „Ort der Verbundenheit“ sei der Wunsch vieler Angehöriger gewesen, ihre persönliche Verbundenheit mit ihrem inhaftierten Familienmitglied am historischen Ort des Leidens in Neuengamme zum Ausdruck zu bringen, hieß es. Für viele sei die Erinnerung an die ehemaligen KZ-Häftlinge ein zentrales Thema, das ihr eigenes Leben entscheidend geprägt habe. Fünf Jahre dauerte die Vorbereitung. (epd)