Opposition gewinnt Wahlen in Somaliland
In Somaliland hat der Oppositionskandidat Abdirahman Mohamed Abdullahi die Präsidentschaftswahl gewonnen. Abdullahis Partei „Waddani” habe bei der Abstimmung am vergangenen Mittwoch knapp 64 Prozent der Stimmen erhalten, berichteten die somalische Nachrichtenagentur Sonna und das Nachrichtenportal “Garowe” am Dienstag unter Berufung auf die Nationale Wahlkommission. Amtsinhaber Muse Bihi Abdi und seine Partei kamen demnach auf rund 34 Prozent.
Somaliland sagte sich 1991 von Somalia los, gilt aber international weiter als Region des ostafrikanischen Landes. Das Gebiet verwaltet sich unabhängig, mit einer eigenen Regierung und Währung und eigenen Sicherheitskräften.
Der 69-jährige Abdullahi, auch bekannt unter dem Spitznamen Irro, war somalischer Diplomat, unter anderem in Russland, und lebte danach länger in Finnland, bevor er 2002 in die Politik in Somaliland einstieg. 2017 trat er bereits als Präsidentschaftskandidat an.
Somaliland sieht sich selbst als Hoffnungsträger der Demokratie am Horn von Afrika. Seit 2003 werden regelmäßig Wahlen abgehalten. Die jetzige Wahl hatte der Präsident zwei Jahre aufgeschoben. Anders als in Somalia, wo die Terrormiliz Al-Shabaab große Teile kontrolliert, ist die Sicherheitslage in Somaliland vergleichsweise stabil. Nach einer neuen Vereinbarung will sich das große Nachbarland Äthiopien über das Gebiet einen Zugang zum Meer sichern und sich im Gegenzug für die internationale Anerkennung Somalilands einsetzen.