Online-Petition zu Kinderarmut startet

Gerade in der Weihnachtszeit wird deutlich, dass es auch in Deutschland immer noch Kinderarmut gibt. Die Petition will nun den Druck auf die Politik verstärken.

Laut Deutsches Kinderhilfswerk akzeptieren Deutsche mehrheitlich Steuererhöhungen, wenn das Geld zur Bekämpfung von Kinderarmut eingesetzt würde.
Laut Deutsches Kinderhilfswerk akzeptieren Deutsche mehrheitlich Steuererhöhungen, wenn das Geld zur Bekämpfung von Kinderarmut eingesetzt würde.epd-grafik/Oliver Hauptstock

Berlin. Mit einer Online-Kampagne macht das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit Wohlfahrts- und Sozialverbänden auf die Kinderarmut in Deutschland aufmerksam. Mit der Initiative "Keine Ausreden mehr! Armut von Kindern und Jugendlichen endlich bekämpfen! #stopkinderarmut" wollen die Verbände Unterstützer gewinnen, die im Jahr der Bundestagswahl Druck auf die Parteien machen, wie sie in Berlin mitteilten. Den Angaben zufolge leben rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in Armut.

Soziale Sicherheit bedroht

"Die Kinderarmut in Deutschland ist nach wie vor alarmierend hoch. Diesen Kindern fehlt es häufig an Dingen, die für andere Kinder selbstverständlich sind", sagte Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. "Für sie werden die von der UN-Kinderrechtskonvention jedem Kind zugesicherten Rechte auf soziale Sicherheit und angemessene Lebensbedingungen nicht eingehalten."
Gerade in der Weihnachtszeit werde deutlich, wie groß der Mangel bei armen Familien sei, betonen die Initiatoren. Im Hartz-IV-Regelsatz seien nicht einmal die Kosten für Adventsschmuck und Weihnachtsbaum eingerechnet.

Zielgerichtete Hilfe

In der Petition, die unter dem Linkhttps://weact.campact.de/p/kinderarmutbekaempfen unterzeichnet werden kann, werden die Hartz-IV-Sätze insgesamt als zu gering kritisiert. Sie basierten auf ungenauen Rechnungen und willkürlichen Abschlägen. Kinder bis sechs Jahre erhalten 237 Euro. Für Kinder zwischen sieben und 13 Jahren steigt der Hartz-IV-Satz zum Jahreswechsel von derzeit 270 Euro auf 291 Euro. Jugendliche ab 14 Jahre bekommen ab Januar mit 311 Euro fünf Euro mehr als heute.

Die Verbände fordern außerdem eine staatliche Unterstützung, die einfach gestaltet und leicht zugänglich sein soll. Ihre Kritik: "Derzeit gehen viele Hilfen an den Familien und Kindern, die diese brauchen, vorbei." (epd)