Nordkirche stärkt übergemeindliche Arbeit

Einen „Reichtum der Kirche“ nennt Landesbischof Ulrich das Miteinander von Ortsgemeinden und überregionalen Diensten auf der Synode der Nordkirche.

Landesbischof Ulrich sprach vor dem Kirchenparlament
Landesbischof Ulrich sprach vor dem KirchenparlamentMaren Warnecke / Nordkirche

Lübeck-Travemünde. Die übergemeindliche Arbeit der Nordkirche stand im Zentrum der Landessynode am Freitag in Lübeck-Travemünde. Das Miteinander von Ortsgemeinden und überregionalen Diensten sei ein "Reichtum" der Kirche, sagte Landesbischof Gerhard Ulrich. Vertreter der Kirchengewerkschaft forderten mit einer Unterschriftenaktion einheitliche Tarifverträge für die Nordkirche in Ost und West.
Die früheren Konflikte zwischen Ortsgemeinden und übergemeindlichen Diensten seien weitgehend überwunden, sagte Friedemann Magaard, Vorsitzender der Kammer für Dienste und Werke und ehemaliger Gemeindepastor in Dithmarschen.
Es sei gleichermaßen Aufgabe von Ortsgemeinden und überregionalen Diensten, das Evangelium in Gottesdiensten und im Alltag weiterzugeben, sagte die Kieler Theologie-Professorin Uta Pohl-Patalong. Einzelne Arbeitsbereiche in der Diakonie oder im Frauenwerk würden sich mittlerweile als eigene Gemeinde verstehen. Nicht die Form sei entscheidend, sondern der Inhalt.

1.500 Unterschriften für Tarifverträge

Zu den großen übergemeindlichen Einrichtungen zählen Diakonie, Frauenwerk und Kindertagesstättenwerk. In kleineren Dienststellen arbeiten Seelsorger in Krankenhäusern, Gefängnissen und für die Polizei. Darüber hinaus gibt es Beauftragte für Flüchtlinge, Klimaschutz oder den interreligiösen Dialog. 
Rund 1.500 Unterschriften überreichte die Kirchengewerkschaft an Synodenpräses Andreas Tietze. Die Landesvorsitzende Ursula Einsiedler forderte, sowohl in Kirche als auch in Diakonie müsse die Anwendung von Tarifverträgen verbindlich festgeschrieben werden. "Nur Tarifverträge sind geeignet, ein Verhandeln auf Augenhöhe zu erreichen."
Hintergrund ist, dass für Beschäftigte in Hamburg und Schleswig-Holstein Gewerkschaften und der kirchliche Arbeitsgeberverband Tarifverträge aushandeln. In Mecklenburg-Vorpommern verhandeln Vertreter der Arbeitnehmer und Arbeitgeber direkt. Betroffen sind rund 76.000 Beschäftigte in Kirche und der Diakonie. Bis 2018 soll es eine einheitliche Regelung geben. (epd)