Die niedersächsische Landesregierung will Neubauten einfacher, schneller und kostengünstiger ermöglichen. Es gehe um einen „Niedersachsen-Standard“, auf den sich das Bündnis für bezahlbares Wohnen im Land kürzlich verständigt habe, teilte Bauminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Sonntag mit. Angesichts der derzeit weiter zurückgehenden Zahl an Neubauvorhaben und dem dringenden Bedarf an Mietwohnungen im unteren und mittleren Mietpreissegment bestehe hier akuter Handlungsbedarf.
Tonne sagte, in der Niedersächsischen Bauordnung seien bereits deutliche praktische Erleichterungen umgesetzt worden. „Hier werden wir anknüpfen und weiter von den zu hohen Anforderungen abrücken. Das senkt die Baukosten.“
Niedersachsen investiere überdies in den kommenden Jahren hohe zusätzliche Summen, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, hieß es. Die Landeswohnungsgesellschaft solle noch in diesem Jahr 200 Millionen Euro zusätzliches Eigenkapital erhalten, um geplante Bauvorhaben, die nicht realisiert werden können, zu übernehmen.
Weitere 200 Millionen Euro sollen den Angaben zufolge in den Wohnraumförderfonds fließen. Dadurch sollen mehr bezahlbarer Wohnraum für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen entstehen und Wohnungsbestände mit günstigen Mieten für diese Haushalte erhalten bleiben.
Aber auch die Bundesregierung müsse ihren Teil dazu beitragen, forderte Tonne. So sei es zwingend erforderlich, das Planungs-, Vergabe- und Umweltrecht zu vereinfachen. Außerdem müssten die komplizierten Bundesförderprogramme vereinfacht und auf Neubau und Sanierung ausgerichtet werden.