„Niedersachen packt an“ – und die Kirche ist dabei

Vier Millionen Euro sollen 2016 fließen – damit Gemeinden vor Ort Flüchtlingen helfen können.

Hand drauf: In Niedersachen hilft die Kirche den Flüchtlingen
Hand drauf: In Niedersachen hilft die Kirche den FlüchtlingenStephanie Hofschlaeger / Pixelio

Loccum/Hannover. Der Bischofsrat der Landeskirche Hannovers hat auf seiner Klausurtagung im Kloster Loccum sein Engagement für das Aktionsbündnis „Niedersachsen packt an“ unterstrichen. Das Bündnis zugunsten von Flüchtlingen ist ins Leben gerufen worden von der niedersächsischen Landesregierung, den Kirchen, Gewerkschaften sowie Unternehmerverbänden. Dem Bischofsrat gehören die sechs Landessuperintendenten und Landesbischof Ralf Meister an.
Auch beim Neujahrsempfang der Landeskirche im Kloster Loccum war „Niedersachsen packt an“  eines der zentralen Themen. In den 49 Kirchenkreisen der Landeskirche Hannovers ist die Flüchtlingsarbeit zu einem Arbeitsschwerpunkt geworden. Für das vergangene Jahr hatte die Landeskirche Sondermittel in Höhe von 3,93 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auf ihrer Tagung im November bat die Landessynode das Landeskirchenamt,  für 2016 weitere Mittel in Höhe von vier Millionen Euro freizugeben.

In den Gemeinden wird geholfen

Schwerpunkt der Flüchtlingsarbeit in der hannoverschen Landeskirche ist die Unterstützung von Maßnahmen auf lokaler Ebene in Verantwortung der Kirchengemeinden, Kirchenkreise und diakonischen Einrichtungen. In den Kirchengemeinden wird verstärkt die direkte Begegnung mit Flüchtlingen in den Blick genommen. Die Mitarbeiter in den diakonischen Einrichtungen konzentrieren sich weiterhin auf die Koordination und Begleitung freiwilliger Helfer und die Beratung und Unterstützung in Einzelfällen sowie auf Aufgaben in Notunterkünften und Erstaufnahmelagern.
Im Bereich der Bildungsarbeit stehen der Spracherwerb, religiöse und kulturelle Bildung, Vermittlung von Alltagskompetenzen und die Qualifizierung Ehrenamtlicher im Zentrum. Ein entscheidender Beitrag ist auch die Moderation und Vermittlung von Foren und Runden Tischen, bei denen Ängste und Fragen zur Integration thematisiert werden.

Integrationskonferenzen geplant

Die Initiatoren von „Niedersachsen packt an“ stellten das Bündnis am 30. November vergangenen Jahres in Hannover vor. In dem öffentlichen Aufruf heißt es:  „Gemeinsam mit den geflüchteten Menschen wollen wir für Werte wie Menschlichkeit, soziale Gerechtigkeit und die Gleichberechtigung von Mann und Frau eintreten. Auch die Freiheit der Religionsausübung gehört zu unserer Gesellschaft der Vielfalt, die entschlossen gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus eintritt. Wir freuen uns über alle, die mitmachen.“ 
Ziel ist es, die Eingliederung von Flüchtlingen und Asylsuchenden in die Gesellschaft  voranzubringen, unter anderem in den Bereichen Bildung, Arbeit und Wohnungsbau. Bis zu dreimal im Jahr sind Integrationskonferenzen geplant. Die öffentliche Auftaktveranstaltung mit mehreren hundert Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fand jetzt in Hannover statt. Mittlerweile haben sich weit über 1000 Initiativen und Einzelpersonen dem Bündnis angeschlossen.