Hannoversche Landeskirche lädt zu digitaler Abendmahlsfeier ein

Das Coronavirus stellt auch das kirchliche Leben auf den Kopf. Hier halten wir Sie immer auf dem Laufenden.

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17:53 Uhr: Hannoversche Landeskirche lädt zu digitaler Abendmahlsfeier ein
Vor dem Osterfest hat die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers angesichts der Corona-Pandemie erstmals zu einer digitalen Abendmahlsfeier eingeladen. In einem Video werden die Zuschauer dabei aufgerufen, zu Hause auf einem Tisch ein Stück Brot bereitzulegen, ein schönes Gefäß mit Wein oder Weintraubensaft zu füllen und dazu eine Kerze anzuzünden. Während sie sich das online gestreamte Video ansehen, können sie dann zu Hause das Abendmahl mitfeiern. Die Feier wurde ohne Besucher vor Ort in der Kapelle des Hauses kirchlicher Dienste in Hannover aufgezeichnet. Sie wird gestaltet vom Geistlichen Vizepräsidenten des Landeskirchenamtes in Hannover, Arend de Vries, und der Chefredakteurin des Evangelischen Kirchenfunks Niedersachsen-Bremen, Katharina Hagen. Der Kirchenfunk hat das Video produziert. Es ist auf Youtube, Facebook sowie auf www.landeskirche-hannovers.de abrufbar.

15:09 Uhr: Seemannsmission bietet Online-Seelsorge für Seeleute
Die Deutsche Seemannsmission (DSM) hat vor dem Osterfest eine Chat-Plattform für Seeleute eingerichtet. Hier könnten sie mit Hauptamtlichen der Seemannsmission in Kontakt treten, kündigt DSM-Generalsekretär Christoph Ernst an. Die Seeleute würden mit ihren Sorgen und Nöten auf professionelle Seelsorger, erfahrene Sozialarbeiter und psychosoziale Fachkräfte treffen, die sich mit der besonderen Lebenssituation und der Arbeitswelt von Seeleuten auskennen. Seeleute seien an Bord zahlreichen Belastungen ausgesetzt und hätten auch schon vor der Corona-Krise nicht immer die Möglichkeit gehabt, ihr Schiff zu verlassen, sagte der Hamburger Seemannspastor Matthias Ristau, der das Projekt inhaltlich begleitet.

10:46 Uhr: Open-Air-Gottesdienste in MV erlaubt
Nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Mecklenburg-Vorpommern (OVG) in Greifswald sind Gottesdienste unter freiem Himmel auch während der Corona-Krise im Prinzip erlaubt. Notwendig sei allerdings eine Genehmigung, die von der Versammlungsbehörde und der zuständigen Gesundheitsbehörde gemeinsam erteilt werden müsse, teilte das OVG am mit. Das OVG hatte in einem Eilverfahren über mehrere Vorschriften der SARS-CoV-2 Bekämpfungsverordnung der Landesregierung entschieden. Grundsätzlich gelte das von der Landesregierung erlassene Verbot von Gottesdienstfeiern in Kirchen, Moscheen, Synagogen, Kapellen und anderen Orten, so das OVG. Das Grundrecht auf freie Religionsausübung werde durch dieses Verbot angesichts der aktuellen Situation nicht unverhältnismäßig eingeschränkt. Die Ausnahmebestimmung für Veranstaltungen unter freiem Himmel gelte im Übrigen für alle Glaubensgemeinschaften. Das Gericht hatte die Nordkirche zum Verfahren beigeladen.

9:17 Uhr: „Arche“ versorgt über 1.500 Familien mit Hilfspaketen
Das christliche Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“ hat nach eigenen Angaben in der Corona-Krise bislang mehr als 1.500 Familien bei Hausbesuchen mit Hilfspaketen versorgt – darunter auch Menschen in Göttingen und Hamburg. Auch das Konzept der „virtuellen Arche“ greife, sagte „Arche-Gründer“, Pastor Bernd Siggelkow in einer Videobotschaft: „Wir bleiben mit den Kindern und Familien digital und telefonisch in Verbindung, in WhatsApp-Gruppen und per Livestream.“ Dabei sei aber zu merken, dass die Menschen mehr Kontakt brauchen, sagte Siggelkow. Viele wüssten nicht mehr, wie sie sich zuhause beschäftigen sollen. Manche hätten keine Kraft mehr. Die Angst vor häuslicher Gewalt steige zunehmend. Auch deswegen seien die Mitarbeiter der „Arche“ 24 Stunden am Tag für die Kinder und Familien erreichbar.

Mittwoch, 8. April
17:55: Uhr: Eilantrag gegen Gottesdienstverbot abgewiesen
Das Verwaltungsgericht Hannover hat einen Eilantrag gegen ein von der Region Hannover verhängtes Gottesdienstverbot abgelehnt. In seiner Begründung kommt das Gericht zu dem Ergebnis, dass das Recht auf freie Religionsausübung weniger wiegt als der Schutz von Leben und Gesundheit der Bevölkerung. Der Antragsteller hatte sich beim Gericht gegen die Beschränkungen der Religionsausübung für christliche und jüdische Gemeinschaften gewandt und auf die elementare Bedeutung des Osterfestes sowie des Passach-Festes für die Gläubigen verwiesen. Eine Allgemeinverfügung, die unter anderem das Feiern von Gottesdiensten untersagt, war in der Region Hannover im Zuge der Corona-Krise am 17. März in Kraft getreten.

16:46 Uhr: Kirchlicher Ostergruß mit dem Flugzeug
Weil wegen der Corona-Krise die Ostergottesdienste ausfallen müssen, hat sich der evangelische Kirchenkreis Plön-Segeberg einen besonderen Ostergruß einfallen lassen: Am Ostersonntag, 12. April, wird ab 13 Uhr ein Flugzeug über alle Kirchen im Kirchenkreis fliegen und auf einem 35 Meter langen Banner eine besondere Osterbotschaft hinter sich herziehen, wie der Kirchenkreis am Mittwoch ankündigt. Was auf dem Banner stehen wird, ist noch geheim. „Mit der Flugzeugaktion wollen wir zusätzlich möglichst viele Menschen erreichen, ohne die vom Land vorgegebenen Schutzmaßnahmen zu übertreten“, sagte Propst Erich Faehling. Eine solche Aktion sei für Ostern passend. „Das ist ein Hoffnungsimpuls, direkt vom Himmel.“ Geflogen wird die rote Piper PA-12 „Super Cruiser“ von Jean-Philipp Sievers. Innerhalb von vier Stunden will der Berufspilot in etwa 300 Meter Höhe den Kirchenkreis überfliegen, der von Laboe im Norden über Preetz, Plön, Bad Segeberg und Bad Oldesloe bis Bargfeld-Stegen im Süden reicht. Die genaue Route ist noch offen.

14:49 Uhr: Ostergottesdienst mit Kirchenpräsident Heimbucher im Internet
Der evangelisch-reformierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher wird aus Leer zu Ostern im Internet predigen. Wegen der Corona-Krise sei bereits ein Online-Gottesdienst in der Großen Kirche in Leer aufgezeichnet worden, teilt Kirchensprecher Ulf Preuß mit. Der Gottesdienst werde ab Sonnabend, 11. April, um 18 Uhr über die Internetseite der reformierten Kirche und in den Sozialen Medien zu sehen sein. „Es tut weh, dass wir die Ostergottesdienste 2020 nicht in echter Gemeinschaft in unseren Kirchen feiern können“, sagte Heimbucher. Das Format der Online-Gottesdienste biete aber auch die Chance, Menschen anzusprechen, die nur selten zur Kirche kämen. Damit dies gelinge, sei der Gottesdienst auch nur halb so lang wie gewohnt. Statt des üblichen Kirchencafés nach dem Gottesdienst, stehe er für Gespräche am Telefon am Ostersonntag zwischen 11 und 12 Uhr unter der Nummer 0175/4333215 bereit, sagte Heimbucher. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 171.000 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.

12:15 Uhr: Theologin leiht ihre Bücher aus
Ostern, Corona, Solidarität: Die frühere Leiterin der Mecklenburger Evangelischen Frauenhilfe, Pastorin Hanna Strack, bietet in der Corona-Krise allen Interessierten an, sich bei ihr Bücher auszuleihen. Sie tue das gern, teilte die 83-jährige Theologin und Autorin in Pinnow bei Schwerin mit. „Ich bin ja eine Bücherfrau, schreibe gerade meine Biografie. So kann ich helfen.“ Zu ihrer Bibliothek gehören Kriminalromane, Romane, Märchen, Biografien, Fachliteratur zu Theologie, Philosophie, Psychologie und frauenspezifische Themen. Interessierte könnten sich bei ihr unter Telefon 03860/580035 melden, sagte Strack. Sie würde dann die Bücher auf die Terrasse vor ihrem Haus in Pinnow zum Abholen legen. Je Buch könnten die Ausleihenden 50 Cent dorthin legen – als eine Art Schutzgebühr. „Es ist besser, wenn es was kostet. Und nicht zurückgegebene Bücher kann ich damit nachkaufen.“ Die Theologin stand von Mai 1994 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Herbst 1997 an der Spitze der Mecklenburger Frauenhilfe. Sie war zuvor als Religionspädagogin im bayerischen Staatsdienst tätig.

9:08 Uhr: Kirchen in Niedersachsen können zum stillen Gebet an Ostern öffnen
Kirchengebäude in Niedersachsen können während der Corona-Krise künftig zur persönlichen Andacht geöffnet werden. Einzelnen Gläubigen könne damit bereits an Karfreitag und Ostern das stille Gebet in einer Kirche ermöglicht werden, teilt die Konföderation evangelischer Kirchen mit. Das habe der Krisenstab des Landes den Kirchen in einem Brief mitgeteilt. Zu Einsätzen der Ordnungsbehörden in Kirchen werde es nicht kommen. Gottesdienstliche Versammlungen sind wegen der Pandemie aber weiterhin verboten. „Ich bin froh, dass es nun eine Regelung für die Öffnung der Kirchen zum stillen Gebet gibt“ sagte der Ratsvorsitzende der Konföderation, Landesbischof Ralf Meister aus Hannover. So hätten die Gemeinden jetzt Sicherheit. Die Entscheidung, ob eine Kirche geöffnet wird, treffen die Pastoren gemeinsam mit dem Kirchenvorstand vor Ort. Diese sind laut Meister auch dafür verantwortlich, dass die Abstandsregeln und Hygienevorschriften eingehalten werden.

Dienstag, 7. April
17:08 Uhr: Theologin Käßmann sieht in Hilfsaktionen „Auferstehungsgeschichten“
Die hannoversche Theologin Margot Käßmann (61) sieht in den derzeit aufgrund der Corona-Krise laufenden Hilfsaktionen vieler Menschen österliche „Auferstehungsgeschichten“. „Von Menschen, die aufstehen gegen Einsamkeit, Angst und Krankheit“, sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wenn einer für den Nachbarn einkaufen gehe, eine freiwillig Dienst tue in einem Pflegeheim, wo allerorten Verkäuferinnen die Regale auffüllten und an der Kasse säßen – „überall ereignen sich Geschichten der Hoffnung und der Liebe“. Vom bevorstehenden Osterfest erhofft sich Käßmann einen Schub an Mut, Hoffnung und Lebensfreude. „Ostern steht für Zuversicht“, betonte die Theologin.

16:10 Uhr: Nordkirche gibt 15.000 Euro für Partnerkirchen 
Die Nordkirche hat einen Nothilfefonds für Partnerkirchen in Afrika, Indien, Lateinamerika, Ostasien, Osteuropa und dem Mittleren Osten aufgelegt, die von den Folgen der Corona-Pandemie besonders betroffen sind. Als Soforthilfe werden 15.000 Euro bereitgestellt, teilt die Nordkirche mit. Zugleich rief sie zu weiteren Spenden auf. In vielen Partnerkirchen spitze sich die Situation zu, sagt Ökumene-Direktor Christian Wollmann. Es fehle an Krankenhausausstattung und Hygieneartikeln. Außerdem litten viele Menschen Hunger. Die Kirchen wüssten nicht, wie sie ihre Mitarbeitenden bezahlen sollen. „Trotz unserer eigenen Ängste und Sorgen dürfen wir jetzt nicht nur an uns selber denken“, sagt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. In der globalisierten Welt müssten die Kirchen ihre christliche Verantwortung für ein Miteinander der Völker in Frieden, Menschlichkeit und gegenseitiger Achtung gemeinsam wahrnehmen.

15:12 Uhr: Alternativen zum Lübecker Kreuzweg
Der älteste Kreuzweg Deutschlands am Karfreitag durch die Lübecker Altstadt fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Krise aus. Doch die Kirchen wollen mit Alternativangeboten eine virtuelle Teilnahme ermöglichen. So wird am Karfreitag um 10 Uhr ein Radio-Gottesdienst zum Kreuzweg aus der St. Jakobi-Kirche vom Offenen Kanal (FM 98,8 oder www.oksh.de/hl) übertragen, wie der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg mitteilt. Außerdem wird ein Video mit den Beteiligten an den fünf Stationen des Kreuzweges erstellt, das ab Karfreitag auf Youtube zu sehen sein wird. Ältere Menschen ohne Computer können sich die Ansprachen des Kreuzwegs am Telefon anhören. Thema des diesjährigen Kreuzwegs ist das Corona-Virus. Es solle an die vielen Menschen erinnert werden, die in diesen Wochen eine leidvolle Zeit durchleben müssen, sagte Jakobi-Pastor Lutz Jedeck. „Manche bis zum Tod.“

12:25 Uhr: Schließung von Flüchtlingsheimen in MV gefordert
Mehr als 1.350 Menschen haben bisher eine Online-Kampagne unterstützt, in der zum Schutz vor einer Coronavirus-Infektion die Schließung der Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern gefordert wird. Wie die antirassistische Initiative Pro Bleiberecht als Initiatorin der Petition „Schutz vor Corona“ mitteilte, seien die Unterschriften innerhalb einer Woche zusammengekommen. Für Geflüchtete dürften keine anderen Regeln gelten als für Deutsche, erklärte Hanna Berth von Pro Bleiberecht. Wo das passiere, müsse von institutionellem Rassismus gesprochen werden. „Und den sehen wir, wenn Geflüchtete nicht die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben, sich selbstbestimmt gegen das Virus zu schützen.“

9:23 Uhr: EKD-Kirchen erwarten Kirchensteuer-Minus bis zu 15 Prozent
Die evangelischen Kirchen in Deutschland stellen sich wegen der Coronakrise auf einen drastischen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen in diesem Jahr ein. „Wir sind von den Auswirkungen ebenso betroffen wie alle anderen gesellschaftlichen Bereiche und rechnen mit deutlichen Einbußen in diesem Jahr“, sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Es gibt zwar noch keine seriösen Prognosen, aber wir rechnen EKD-weit derzeit mit einem Minus von 10 bis 15 Prozent. Das Kurzarbeitergeld ist steuerfrei, damit entfällt auch die Kirchensteuer“, erläuterte Rekowski. In Nordrhein-Westfalen werde Unternehmen zudem die Möglichkeit eingeräumt, Steuerzahlungen aufzuschieben – auch das wirke sich zwangsläufig negativ auf den Fluss der Kirchensteuermittel aus.

Montag, 6. April
18:06 Uhr:Hamburger Religionen senden Hoffnungsbotschaft 
Mit einer Hoffnungsbotschaft haben sich Hamburger Vertreter der Weltreligionen an die Bevölkerung gewandt. „Wir stehen zusammen“, sagte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs, Vorsitzende des Interreligiösen Forums, in dem Videoclip. „Auch wenn wir in diesen Wochen auf Abstand bleiben, so sind wir einander im Herzen nah.“ Gemeinsam könne die Krankheit besiegt werden, ergänzte Landesrabbiner Shlomo Bistritzky. Man müsse Hände waschen und Abstand halten, könne aber trotzdem freundlich und geduldig bleiben. Mit Trost und Seelsorge, mit Nachbarschaftshilfe und digitalen Angeboten würden die Gemeinden die Menschen unterstützen, betonte Özlem Nas vom Vorstand der Schura, dem Rat der Islamischen Gemeinschaften. „Wir beten für euch und für unsere Stadt.“ Vertreten sind im Interreligiösen Forum Hamburg: Alevitische Gemeinde, Bahà’i-Gemeinden, Buddhistische Religionsgemeinschaft, katholisches Erzbistum, evangelische Nordkirche, Hindus und Zentralrat der Inder, Jüdische Gemeinde, Schura und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg.

17:40 Uhr: Diakonie lädt ein zum Briefeschreiben an Heimbewohner
Die Diakonie Osnabrück lädt Bürgerinnen und Bürger dazu ein, Menschen in den Altenhilfeeinrichtungen schriftlich eine Freude zu machen. In der Corona-Krise sei es weiterhin geboten, Abstand zu halten, teilte die Diakonie mit. Für Menschen in Pflege-Einrichtungen wäre es daher schön, einen Brief in der Hand zu halten, den sie immer wieder lesen und anschauen könnten. In dem Aufruf der Diakonie heißt es: „Viele bunte Karten mit ermunternden Worten und schönen Bildern sollen in die Häuser flattern. Gerade jetzt zur Frühlings- und Osterzeit ist das eine schöne und passende Geste um zu sagen: Wir denken an euch!“ Adressen der Einrichtungen finden sich hier.

14:58 Uhr: Kurzarbeit soll in kirchlichen Tagungshäusern möglich werden
Die Einschränkungen durch das Coronavirus wirken sich auch auf kirchliche Tagungshäuser und Bildungsstätten aus. Die eigenwirtschaftlich arbeitenden Einrichtungen könnten ihre Personalkosten unter anderem deswegen nicht mehr aufbringen, weil ihnen aufgrund der Veranstaltungsausfälle Einnahmen wegbrächen, sagte Arbeitnehmervertreter Thomas Müller. Müller ist tätig in der Arbeits- und Dienstrechtlichen Kommission (ADK) der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Das Gremium hat seinen Angaben zufolge beschlossen, eine Rechtsgrundlage für die Einführung von Kurzarbeit in den Betrieben zu schaffen. Betroffen von der Regelung wären nach Müllers Schätzung bis zu 300 Mitarbeiter in rund zehn Betrieben innerhalb der evangelischen Landeskirchen von Braunschweig, Hannover, Oldenburg, Schaumburg-Lippe sowie der Evangelisch-reformierten Kirche.

13:40 Uhr: Sozialverband: Einmalzahlung für Pflegekräfte reicht nicht
Der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Niedersachsen-Bremen, Friedrich Stubbe, hat die geplante Einmalzahlung an Pflegekräfte zur Anerkennung ihres Einsatzes in der Corona-Krise als unzureichend kritisiert. „Pflegekräfte leisten Herausragendes – allerdings nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie“, sagte er. Seit Jahren fordere der VdK für die älter werdende Gesellschaft mehr Personal in der Pflege. Dazu seien neben guten Arbeitsbedingungen unbedingt auch angemessene Löhne zur Würdigung dieser anspruchsvollen Tätigkeit notwendig, unterstrich Stubbe. In Zeiten der Corona-Krise werde einmal mehr deutlich, wie unentbehrlich das medizinische Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen sei. „Die angedachten Einmalzahlungen sind eine nette Geste, jedoch lösen sie nicht das eigentliche Problem“, sagte der VdK-Landeschef. Denn auf dem Rentenkonto komme davon nichts an. Es sei höchste Zeit, gute Arbeit auch dauerhaft finanziell wertzuschätzen. „Denn lobende Worte und ein einmaliger Bonus reichen nicht aus, weder jetzt, noch für die spätere Absicherung unserer Pflegekräfte im Alter.“

9:11 Uhr: Berliner Kirchengemeinde klagt gegen Gottesdienstverbot
Eine katholische Kirchengemeinde in Berlin geht einem Medienbericht zufolge gegen das aktuelle Verbot von Gottesdiensten juristisch vor. Der „Freundeskreis St. Philipp Neri“ habe dazu beim Verwaltungsgericht Berlin einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung eingereicht, heißt es in einem gemeinsamen Bericht von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“. Die Kirchengemeinde wolle erreichen, dass trotz der Corona-Pandemie Gottesdienste mit höchstens 50 namentlich registrierten Personen gefeiert werden dürfen. Es dürften für Kirchen nicht strengere Regeln gelten als für Supermärkte, argumentiert demnach die Gemeinde. Das umfassende Veranstaltungsverbot des Berliner Senats stelle laut Schriftsatz des Anwalts der Kirchengemeinde „einen unverhältnismäßigen Eingriff in die Freiheit der Religionsausübung dar und ist insoweit unwirksam“. Dem Medienbericht zufolge sei mit einer Gerichtsentscheidung dazu „demnächst“ zu rechnen. Die Katholische Kirche in Deutschland missbillige die Klage der Berliner Gemeinde, berichten NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ weiter. In Kreisen der Deutschen Bischofskonferenz habe es geheißen, es handle sich um einen Alleingang.

Sonntag, 4. April
15:18 Uhr: Landesbischof aus Braunschweig mahnt zu Geduld 
Der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns hat angesichts der Corona-Pandemie zu Geduld und Mitmenschlichkeit aufgerufen. „Gerade die Corona-Krise zeigt uns, dass es eben das ist, auf was es ankommt und was unsere Gesellschaft zusammenhält: die Bereitschaft, füreinander da zu sein und einander zu helfen“, sagte der evangelische Theologe in einer Videobotschaft zum Beginn der Karwoche. „Bitte vergessen Sie bei allen Sorgen nicht darauf zu achten, wo Mitmenschen Ihre Hilfe brauchen.“ Viele Menschen litten gerade in diesen Wochen unter Einsamkeit, sagte Meyns. „Jeder von uns kann darauf achten, was Familie, Nachbarn und Freunde brauchen und das Gemeinwesen durch sein Engagement unterstützen.“ Der Landesbischof hob besonders den Einsatz der Menschen hervor, die sich in sozialen Berufen engagieren, in der Kranken- und Altenpflege, als Erzieherin oder Erzieher oder in der Sozialarbeit. Nach wie vor sei unsicher, wie lange die Krise andauern werde. „Es gilt weiterhin gelassen und geduldig zu bleiben“, mahnte Meyns.

12:27 Uhr: Landesbischof Meister: Schließung von Kirchen schmerzlich
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover hält die Schließung von Kirchengebäuden während der Corona-Pandemie für unausweichlich. Im Falle einer Öffnung bräuchten die Kirchen viel Personal, um alle Schutzmaßnahmen gewährleisten zu können, sagte Meister der in Hannover erscheinenden „Neuen Presse“. Bei einer Dorfkirche kämen vielleicht fünfzig oder sechzig Gläubige an einem Tag, aber wenn die die Marktkirche in Hannover wieder öffnen würde, wären es einige hundert: „Da ist es schwer, die notwendigen Standards zu gewährleisten.“ Meister räumte allerdings ein, die Schließung der Kirchen verursache bei ihm „einen ungeheuren Schmerz“. Sorgen mache er sich auch um Trauerfeiern während der Corona-Pandemie, sagte Meister: „Wenn ein geliebter Mensch stirbt, gibt es einen tiefen Schmerz, und die Angehörigen brauchen vertraute Rituale und gute Begleitung. Jetzt gibt es nur Bruchstücke davon. So müssen wir aufpassen, dass da nicht ein doppelter Schmerz bleibt.“ Angesichts der Pandemie können derzeit nur Trauerfeiern im kleinen Kreis auf dem Friedhof unter freiem Himmel stattfinden.

Sonabend, 4. April
11:05 Uhr: Bischof Adomeit dankt Gemeinden für Ideen in Corona-Krise
Der oldenburgische Bischof der Thomas Adomeit hat den Gemeinden und Einrichtungen seiner Landeskirche für ihren Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Krise gedankt. Der Reichtum an Kreativität und der Schatz an guten Antworten sei „wirklich beeindruckend“, schreibt Adomeit in einem offenen Brief. Er ermutigte die Gemeinden und ihre Pfarrer, die Ideen aus der Krisenzeit mit in die Zukunft zu nehmen. Wichtige Ausdrucksformen des christlichen Glaubens seien im Moment nicht in der gewohnten Weise möglich, schreibt Adomeit: „Die Gemeinschaft mit Gott und mit anderen können wir nicht in Gottesdiensten, bei Taufen und im Abendmahl in den gewohnten Räumen feiern.“ Auch Trauungen und Konfirmationen könnten nicht stattfinden. Niemals zuvor seien in Gefahrensituationen Gottesdienste abgesagt und Kirchen geschlossen worden. Vielmehr seien die Menschen in der Vergangenheit in die Kirchen geflohen, um Schutz zu finden.

Freitag, 3. April
15:25 Uhr: Corona-Telefon in Osnabrück soll bei Sorgen helfen
Mit einer Telefon-Hotline will der evangelische Kirchenkreis Osnabrück angesichts der Corona-Pandemie sein Seelsorge-Angebot verstärken. Unter der Nummer 0541/58050299 könnten sich Anrufer ab diesem Montag, 6. April, ihre Sorgen „von der Seele reden“, sagt Superintendent Joachim Jeska. So wolle die Kirche dazu beitragen, dass sich die Menschen weniger einsam fühlten. Unter dem Motto „Corona-Gesprächszeit“ stehen ihnen Pastoren und Diakone täglich von 10 bis 12 Uhr und von 17 bis 19 Uhr zur Verfügung. Die Einschränkung der sozialen Kontakte in den Corona-Zeiten belaste Menschen in unterschiedlicher Weise, sagte Jeska. Die ausgebildeten Seelsorger des Kirchenkreises wollten deshalb telefonisch für diejenigen da sein, die jetzt Kontakt brauchten.

15:07 Uhr: Hamburger Bischöfin Fehrs dankt Gemeinden für Corona-Einsatz
Bischöfin Kirsten Fehrs hat den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen für ihren enormen Einsatz, ihre Ideen und ihre Menschenliebe während der Corona-Krise gedankt. „Gottesdienste werden gestreamt, Konfirmandengruppen leisten Nachbarschaftshilfe, Kirchengemeinderäte sitzen in Videokonferenzen zusammen, Seniorenkreise bringen Telefondrähte zum Glühen“, heißt es in einem Brief. Internetpräsenzen seien plötzlich verlässlich aktuell und viele Gemeinden würden sich täglich um 12 Uhr am „Hoffnungsläuten“ beteiligen. Fehrs: „Wir sind mit anderen zusammen eine wichtige Stimme der Hoffnung.“

12:55 Uhr: Kirchenmusiker rufen zu Osterflashmob vom Balkon auf
Bundesweit soll nach den Vorstellungen von Kirchenmusikern am Ostersonntag, 12. April um 10:15 Uhr das Osterlied „Christ ist erstanden“ von Balkons, in Vorgärten und aus Fenstern erschallen. Angesichts der Corona-Krise sind Bläser, Sänger, Organisten und weitere Musiker eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen. Unter dem Motto „#osternvombalkon“ rufen dazu unter anderen das Posaunenwerk Hannover und der Evangelische Posaunendienst in Deutschland als Dachverband für bundesweit rund 117.000 Bläser, auf, wie das Posaunenwerk mitteilte.

9:16 Uhr: „Osterbotschaft angesichts Corona erst recht verbreiten“
Die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, ist überzeugt, dass die biblische Osterbotschaft trotz der Einschränkungen durch die Coronakrise große Verbreitung finden wird. Es schmerze zwar, dass in diesem Jahr das Osterfest nicht wie üblich mit festlichen Gottesdiensten begangen werde könne, sagte die westfälische Präses dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kirchen würden die österliche Botschaft vom Leben, das stärker sei als der Tod, aber dennoch „auf vielerlei Weise unter die Leute bringen“, erklärte die leitende Theologin von knapp 2,2 Millionen evangelischen Christen. „Gerade jetzt – und jetzt erst recht.“ In den ungewissen Zeiten der Corona-Pandemie kann die biblische Osterbotschaft nach Ansicht der westfälischen Präses wirklich trösten. Sie zaubere nicht alle Furcht, das Sterben und das Grauen weg, sondern sie breite sich im Gegenteil durch all dies hindurch aus, sagte sie.

Donnerstag, 2. April
17:45 Uhr: Kirchen laden zu gemeinsamem Glockengeläut ein
Alle katholischen und evangelischen Kirchengemeinden sollen am Ostersonntag gleichzeitig ihre Kirchenglocken läuten. Dazu haben die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz aufgerufen. Schon am kommenden Sonntag, dem Palmsonntag, sollen die Kirchenglocken in Deutschland erstmals gemeinsam um 19.30 Uhr erklingen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Das ökumenische Glockenläuten werde ein „Zeichen der Zuversicht in Zeiten der Corona-Pandemie“ setzen. Am Ostersonntag soll der konzertierte Glockenchor dann deutschlandweit um 12 Uhr zu hören sein. In den vergangenen Tagen hatte ein Austausch zwischen der Bischofskonferenz und den Bistümern sowie dem Kirchenamt der EKD und den 20 Landeskirchen stattgefunden, wie ein gemeinsames Osterläuten aussehen kann.

15:44 Uhr: Stader Pflegeheim beklagt Todesfall nach Corona-Infektion
In einem Altenpflegeheim in Stade bei Hamburg ist eine 78-jährige Bewohnerin gestorben, die mit dem Coronavirus infiziert war. Bei der Einrichtung handelt es sich um das diakonische Johannisheim, in dem zurzeit 118 Menschen leben und versorgt werden. Die Frau habe schwere Vorerkrankungen gehabt, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums für das Heim, Claus Hinrichs, dem epd. Insgesamt gibt es den Angaben zufolge im Haus derzeit vier Menschen, die positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurden, drei Bewohner und eine Pflegekraft. Aktuell seien vier neue Verdachtsfälle dazugekommen, ergänzte Hinrichs. Das Haus habe einen Quarantäne-Bereich eingerichtet, in dem derzeit zehn Bewohner untergebracht seien.

13:45 Uhr: 22 Menschen in Flüchtlingsunterkunft mit Corona infiziert
In einer Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Harburg haben sich 22 Personen mit dem Coronavirus infiziert. 21 Bewohner und ein Betreuer seien positiv getestet worden, sagte ein Kreissprecher in Winsen dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Die ganze Einrichtung steht unter Quarantäne.“ Die Bewohner dürften das Gebäude nicht mehr verlasen. Die Unterkunft bietet insgesamt Platz für rund 40 Flüchtlinge. Sie leben den Angaben zufolge teilweise in Einzelzimmern, andere müssten sich mit mehreren Personen ein Zimmer teilen. Alle Bewohner der Unterkunft seien entweder bereits auf das Virus getestet worden „oder die Tests laufen zurzeit“, sagte der Sprecher weiter. Es werde darauf geachtet, dass infizierte und nicht infizierte Bewohner räumlich voneinander getrennt würden, „so weit das möglich ist“. Der Sprecher wollte keine Angaben machen, in welchem Ort sich die Unterkunft befindet und wer sie betreibt.

12:38 Uhr: Ökumenischer Kirchentag in Pasewalk fällt aus
Der 4. Ökumenische Kirchentag Vorpommern (ÖKT) in Pasewalk am 6. Juni findet nicht statt. Die Corona-Pandemie lasse eine weitere Vorbereitung und Durchführung nicht zu, teilten Propst Andreas Haerter vom Pommerschen Kirchenkreis, Propst Frank Hoffmann von der Katholischen Kirche und Ökumenepastor Matthias Tuve mit. Zu gegebener Zeit werde darüber beraten, in welcher Form und wann ein Ökumenischer Kirchentag in Pasewalk in den kommenden Jahren gefeiert werden könne. Das Motto des Kirchentags lautete „Vor dir eine Tür“ und nahm Bezug auf das biblische Wort „Jesus Christus spricht: Siehe, ich habe vor Dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie schließen (Offenbarung 3,8).“

9:30 Uhr: Nordkirche startet digitale Kulturbörse
Die Nordkirche hat eine digitale Kulturbörse gestartet, um Kulturschaffende in der Corona-Krise zu unterstützen. Auf der Seite www.kulturhimmel.de können Kunst- und Kulturschaffende seit Mittwoch ihre Expertise anbieten, wie Luise Klafs, Studienleiterin für Kunst und Kirche, am Mittwoch mitteilte. Dafür stellen sie ihren Namen, ein Foto und ihr digitales Angebot auf dem Portal ein. Interessierte könnten dann dort eine Online-Kunstsession buchen, so Luise Klafs. „Das kann ein Online-Konzert, digitaler Gitarrenunterricht, eine Stunde Portraitzeichnen oder Gesangscoaching per Videokonferenz sein.“ Bewusst gehe es nicht um einen Nothilfefonds, „sondern um ein Angebot an Künstlerinnen und Künstler, durch das Medium der Kunst der Krise etwas entgegenzusetzen – mit Einfallsreichtum, Kreativität und Vernetzung.“ So könnten Kunst und Kultur „auch in diesen Zeiten vermittelt und regulär entlohnt werden“. Alle Künstler können ihre Angebote an info@kulturhimmel.de senden. Die zehn besten Vorschläge kreativ mit dieser Krise umzugehen, werden von der Nordkirche gekürt und finanziell unterstützt.

Mittwoch, 1. April
18:32 Uhr: Oldenburgische Kirche startet Hilfe-Portal
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg vermittelt über ein neues Internet-Portal unter der Überschrift „Kirche hilft!“ in der Corona-Krise Hilfen und Hilfsangebote. Unter www.kirche-oldenburg-hilft.de seien die Menschen aus dem Oldenburger Land eingeladen, sich gegenseitig real zu unterstützen und virtuell zu begegnen, teilte Kirchensprecher Dirk-Michael Grötzsch mit. Diese Art der Vernetzung und des Austausches sei gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig, sagte Bischof Thomas Adomeit in einer Audio-Botschaft, die auf dem Online-Portal abrufbar ist. Die oldenburgische Kirche nehme die Suche vieler Menschen nach Hilfe wörtlich. Über das Portal könnten Hilfs-Angebote und -Gesuche eingestellt werden, hieß es. Hierzu gehörten zum Beispiel für Menschen einzukaufen oder Hilfestellungen beim Ausfüllen von Anträgen. Vielleicht werde auch jemand gesucht, der telefonisch die Zeitung vorliest oder den Hund ausführt.

15:51 Uhr: MV-Bischof besorgt wegen Flüchtlingslagern
Mecklenburg-Vorpommerns Bischof Tilman Jeremias und Diakoniepastor Paul Philipps sind besorgt über die Situation in den Flüchtlingslagern. „Seit Beginn der Corona-Krise sind wir stark fixiert auf die großen Herausforderungen in unserem eigenen Umfeld in der völlig ungeübten Situation“, heißt es in einem offenen Brief an die Kirchengemeinden im Land. Dabei würden leicht diejenigen vergessen, „die sich dieser weltweiten Bedrohung unter ungleich dramatischeren Bedingungen stellen müssen“. Es sei Aufgabe aller Christen der reichen Nordhalbkugel, „gerade auch jetzt bedrängte Menschen wie Geflüchtete nicht aus den Augen zu verlieren“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Begleiten Sie das Engagement der Hilfskräfte vor Ort mit Ihren Gebeten und unterstützen Sie die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe mit einer Spende.“

13:49 Uhr: „Hinz&Kunzt“ erscheint nur online
Das Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ erscheint im April erstmals in seiner 26-jährigen Geschichte nur als Online-Ausgabe. Wer das Magazin herunterlädt, wird um eine Spende gebeten. Wie beim Straßenverkauf gehen 1,10 Euro an „Hinz&Kunzt“, jeder Cent darüber fließt in den Ende März eingerichteten Corona-Fonds. Kurz zuvor war der Straßenverkauf eingestellt worden, weil die meisten Verkäufer zur Risikogruppe gehören. Alle Spenden, die in den Fonds fließen, sollen unter den Verkäufern aufgeteilt werden. „Normalerweise sind die Hinz&Künztler und ihre Printausgabe unzertrennlich“, sagte Chefredakteurin Birgit Müller. Es gehe den Obdachlosen oder ehemals Obdachlosen beim Verkauf auch um Kontakt, gegenseitiges Interesse und Solidarität. Aber das Coronavirus habe „uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht“. Ziel sei es, jedem der 530 aktiven Verkäufer eine Überlebenshilfe von 100 Euro auszuzahlen.

11:20 Uhr: Meditationen mit der Hamburger „Kirche der Stille“
Die „Kirche der Stille“ in Hamburg-Altona bietet für die Corona-Zeit gemeinsame Meditationen an. Zen-, Kontemplations- oder Herzensgebetsgruppen, die sich sonst regelmäßig in der Kirche getroffen haben, können die Übungen zur gewohnten Zeit zu Hause fortführen, kündigte Pastorin Irmgard Nauck an. So würden etwa Tanzmeditationen auch über das Internet übertragen. Unter 040/43 64 15 oder pastorin.nauck@gemeinde-altona-ost.de informiert Pastorin Nauck, in welcher Weise die gemeinsame Meditation gestaltet wird.

9:12 Uhr: Verfahren gegen Pfarrer wegen Gruppengebet in Hannover
Wegen eines Gebets von mehreren Dutzend Gläubigen in einer Kirche in Hannover ist gegen einen Pfarrer ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden. Das bestätigte die Polizei in Hannover gegenüber dem Internetportal katholisch.de. In der Kirche der Polnischen Mission seien am Sonntag rund 30 bis 40 Personen zusammengekommen. Diese hätten beim Erscheinen der Polizei das Gotteshaus verlassen. Ihre Personalien seien nicht aufgenommen worden. Mit seinem Handeln hatte der Pfarrer gegen die Corona-Bestimmungen verstoßen, wonach Gruppenansammlungen verboten sind. Die Kirchen in der Region sind nur für einzelne Betende geöffnet. Pfarrer Tadeusz Kluba erklärte gegenüber der katholischen Zeitung „Die Tagespost“, die Kirche zwei Stunden für das private Gebet geöffnet zu haben. Dabei sei spontan der Rosenkranz gebetet worden. Ein Gottesdienst habe nicht stattgefunden. Es sei ihm nicht verständlich, dass Supermärkte öffnen und Straßenbahnen fahren, Menschen in Kirchen aber nicht beten dürften, so die Kritik des Pfarrers.

Dienstag, 31. März
17:39 Uhr: US-Pastor wegen Corona-Verstoß angeklagt
Die Staatsanwaltschaft von Tampa im US-Bundesstaat Florida hat einen evangelikalen Prediger wegen Missachtung der Corona-Notverordnung angeklagt. Rodney Howard-Browne hatte Mitte März in einer voll besetzten Kirche in Tampa Bay die Gläubigen ausdrücklich aufgefordert, sich die Hände zu reichen. Die Kirche werde niemals geschlossen, sagte er damals. Der evangelikale Pastor habe sich gegen die Sicherheitsauflagen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit hinweggesetzt, begründeten der Sheriff von Hillsborough County, Chad Chronister, und Staatsanwalt Andrew Warren die Anklage bei einer Pressekonferenz. „Seine rücksichtslose Missachtung von Menschenleben“ habe Hunderte in seiner Gemeinde und Tausende, die mit ihnen in Kontakt waren, in Gefahr gebracht, sagte Chronister. Howard-Browne habe absichtlich und wiederholt gegen die Anweisungen der Behörden verstoßen. Nach Angaben des Sheriffs gab es Überlegungen, den 58-jährigen Pfarrer noch während des Gottesdienstes zu verhaften. Weil die Gemeinde über eine bewaffnete Sicherheitstruppe verfüge, habe man aus Gefährdungsgründen davon abgesehen.

15:35 Uhr: Duschen für Obdachlose in Hamburger Schwimmbad
Obdachlose in Hamburg können sich während der Corona-Krise künftig in einem Schwimmbad duschen. Ab Mittwoch steht dafür das Bad St. Pauli am Millerntor kostenfrei zur Verfügung, wie die Sozialbehörde der Hansestadt mitteilte. Das Bad sei montags, mittwochs und samstags jeweils von 10.00 bis 14.00 Uhr für diesen Zweck geöffnet. Um Infektionen zu verhindern, würden Duschgäste nur einzeln eingelassen. Mit dem Angebot reagiert die Behörde eigenen Angaben nach auf den angesichts der Verbreitung des Coronavirus gestiegenen Hygienebedarf. Es wird in Kooperation mit dem Schwimmbadbetreiber Bäderland und der Organisation GoBanyo zur Verfügung gestellt.

12:53 Uhr: Erzbischof Heße dankt Landesregierungen
Hamburgs Erzbischof Stefan Heße hat den Landesregierungen in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg für ihre Arbeit in der Corona-Krise gedankt. Er richtete dazu persönliche Schreiben an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Hamburgs Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), wie die Erzdiözese am Dienstag bekanntgab. Darin würdigte er das „umsichtige, konsequente und transparente Handeln der politischen Akteure“. Er äußerte auch die Hoffnung, „dass wir einen guten Weg durch die Krise finden werden“.

9:47 Uhr: Muslime zeigen Verständnis für geschlossene Moscheen
Die Muslime in Niedersachsen reagieren nach Auskunft ihrer Verbände derzeit mit Verständnis auf die Schließung der Moscheen aufgrund der Corona-Krise. Sie sähen die dringende Notwendigkeit dafür ein, sagte Avni Altiner, Vorsitzender des Verbandes „Muslime in Niedersachsen“, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dennoch seien die Menschen traurig, dass sie sich in den Moscheen nicht zum Freitagsgebet, zum gemeinsamen Essen oder für Gesprächskreise und Freizeitveranstaltungen treffen könnten. „Die Moschee ist nicht nur ein Ort des Betens, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Zusammenkommens. Sie gleicht einer sozialen Begegnungsstätte.“ Viele Moscheegemeinden streamten ähnlich, wie es bei den die christlichen Kirchen derzeit üblich sei, Videos von Gebeten und Predigten der Imame über die sozialen Medien in die Häuser, sagte Bilgen.

Montag, 30. März
17:31 Uhr: Berliner Bischof fordert Lösung für überfüllte Flüchtlingscamps
Berlins evangelischer Bischof Christian Stäblein hat für die Menschen in den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland eine rasche humanitäre Lösung gefordert. Mit Blick auf die Corona-Krise und die Zustände im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos erklärte Stäblein in Berlin, „wenn das Camp nicht schnell evakuiert wird, passiert hier eine humanitäre Katastrophe“. Die Flüchtlinge hätten dort keine Möglichkeit, Abstand voneinander zu halten. Die hygienischen Bedingungen seien vollkommen unzureichend, es gebe kaum medizinische Versorgung, so Stäblein. Das Flüchtlingscamp Moria sei für lediglich 3.000 Menschen ausgerichtet, aktuell lebten dort aber mehr als 20.000 Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen, betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

13:06 Uhr: Besuche in Hospizen in Ausnahmefällen möglich
Experten für Sterbebegleitung machen darauf aufmerksam, dass Besuche in Hospizen auch in Zeiten von Corona in Ausnahmefällen gestattet werden können. Angehörige sollten mit der jeweiligen Einrichtung Kontakt aufnehmen, um Besuchsmöglichkeiten zu besprechen, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV), Benno Bolze, dem epd: „Die Mitarbeitenden sind sehr bemüht, auch unter schwierigen Bedingungen noch eine Lösung zu finden.“ Allerdings sei auch in den Hospizen die Schutzausrüstung knapp: „Das ist vor allem für die Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung und die stationären Einrichtungen ein großes Problem.“ Allen sei bewusst, das die Nähe eines Angehörigen den Bewohnern in der letzten Lebensphase Halt und Sicherheit gebe.

11:59 Uhr: Rechtsanwalt zeigt Wolfsburger Diakonie an
Wegen der Todesfälle im Wolfsburger Hanns-Lilje-Heim hat ein Rechtsanwalt aus der Stadt Anzeige wegen fahrlässiger Tötung gegen die Diakonie als Betreiber der Einrichtung gestellt. „Eine solche Anzeige ist bei uns eingegangen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Hans Christian Wolters, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zuerst hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ online über den Vorgang berichtet. Der Anwalt habe die Anzeige im eigenen Namen gestellt, also nicht im Auftrag von Beschäftigten oder Angehörigen von Heimbewohnern, sagte Wolters weiter. Sie richte sich auch nicht gegen einzelne Personen oder Dienststellen, sondern „gegen die Wolfsburger Diakonie allgemein“. Grundlage der Anzeige seien „eher pauschale“ Vorwürfe, die den Zustand in dem Pflegeheim beträfen. Weitere Einzelheiten zum Inhalt der Anzeige machte Wolters nicht.

11:42 Uhr: Hamburger Klinik schaltet Info-Telefon für Menschen mit Behinderung
Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf in Hamburg hat für Menschen mit Behinderung ein Info-Telefon zum Corona-Virus eingerichtet. Unter der Telefonnummer 040/5077 7227 ist es von Montag bis Freitag zwischen 10 und 14 Uhr erreichbar. Das Info-Telefon gibt in leichter Sprache Auskunft über das Virus und Hilfsangebote. Hier wird zudem in leichter Sprache über das Corona-Virus und die Folgen informiert.

10:32 Uhr: „Flüchtlinge sollen in Corona-Krise arbeiten dürfen“
Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) aufgefordert, das Arbeitsverbot für Asylbewerber und Geduldete aufzuheben, um Corona-bedingte Personalengpässe in einigen Branchen abzufedern. „Jetzt wird jede helfende Hand gebraucht“, sagte Widmann-Mauz dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Montag). „Deshalb ist es richtig, wenn wir jetzt Asylbewerbern und Geduldeten befristet ermöglichen, als Erntehelfer oder in der Lieferkette zu arbeiten.“ Arbeitsverbote passten nicht in die aktuelle Situation, fügte sie hinzu. Ohnehin sei es derzeit schwer, Rückführungen zu organisieren.

Sonntag, 29. März
17:01 Uhr: Drei weitere Pflegeheim-Bewohner in Wolfsburg gestorben

In Wolfsburg sind drei weitere mit dem Coronavirus infizierte Personen gestorben. Die drei Männer im Alter von 80, 86 und 88 Jahren waren Bewohner des Hanns-Lilje-Heims, wie die Stadt Wolfsburg am späten Sonntagnachmittag mitteilte. In dem von der Diakonie betriebenen Pflegeheim waren bereits in den vergangenen Tagen insgesamt zwölf Menschen infolge der Covid-19-Erkrankung gestorben. Zahlreiche Persönlichkeiten, darunter auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, hatten sich über die vielen Todesfälle in dem Heim erschüttert gezeigt.

13:30 Uhr: „Hempels“ mit aktueller online-Notausgabe
„Hempels“, das Straßenmagazin für Schleswig-Holstein, veröffentlicht am (morgigen) Montag eine 22-seitige digitale Notausgabe. Die Zeitung kann über die Homepage www.hempels-sh.de kostenlos heruntergeladen werden, teilte die Redaktion am Sonntag in Kiel mit. Der Verkauf der Printausgabe musste bereits am 20. März vorübergehend eingestellt werden – zum Schutz aller Beteiligten wegen der wachsenden Gefahr einer Infizierung mit dem Coronavirus Covid-19.

11:04 Uhr: Fernsehgottesdienst mit „Foto-Gemeinde“
Aus dem Hamburger Michel ist am Sonntag ein 40-minütiger Fernsehgottesdienst der besonderen Art ausgestrahlt worden: Die Kirchenbänke blieben keineswegs leer, sondern waren mit Fotos im DIN-A4-Format bestückt. Die Bilder zeigten Gottesdienstbesucher, die normalerweise hier gesessen hätten – was bloß in Corona-Zeiten nicht geht. Der private TV-Sender „Hamburg 1“ zeigte den Gottesdienst live. Persönlich anwesend waren neben den Fernsehtechnikern und Kameraleuten nur die Pastoren Stefan Holtman und Julia Atze, Kirchenmusiker Jörg Endebrock und die Sopranistin Hanna Zumsande – mit ausreichendem Abstand zueinander.

9:45 Uhr: Papst ruft „Sonntag der Tränen“ aus
Mit Blick auf das Ausmaß der Corona-Pandemie hat Papst Franziskus zu einem «Sonntag der Tränen» aufgerufen. In einem Gottesdienst in seiner Residenz Santa Marta warb er um Anteilnahme am Leiden von Betroffenen der Viruserkrankung. Auch Jesus habe sich angesichts der Krankheit und des Todes eines Freundes nicht geschämt zu weinen. Die Messe, an der nur wenige enge Mitarbeiter des Papstes teilnahmen, wurde im Internet übertragen.

Samstag, 28. März
18:56 Uhr: Zwölf Corona-Tote in Wolfsburger Diakonie-Heim

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich bestürzt über die hohe Zahl von Todesfällen in einem Wolfsburger Pflegeheim für demenzkranke Menschen infolge der Corona-Pandemie zeigt. „Wir alle blicken mit Anteilnahme und großer Sorge nach Wolfsburg“, sagte Weil am Samstag in Hannover. In dem Pflegeheim der Diakonie, dem Hanns-Lilje-Heim, waren in den vergangenen Tagen zwölf Bewohner an der Covid-19-Erkrankung gestorben. Nach Angaben der Stadt Wolfsburg wurden insgesamt 72 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet. Das Haus hat nach Diakonie-Angaben insgesamt 165 Plätze.

15:52 Uhr: Luftwaffe bringt Patienten aus Italien nach Deutschland
In der Corona-Krise nehmen weitere Bundesländer Patienten aus Italien und Frankreich auf. In Nordrhein-Westfalen trafen am Samstagnachmittag die ersten Erkrankten aus der italienischen Stadt Bergamo ein, wie die Luftwaffe auf Twitter mitteilte. Sechs Intensivpatienten seien an Bord eines Airbus A310 am Flughafen Köln/Bonn gelandet. Sie würden nun in Kliniken nach Köln, Bonn und Bochum transportiert. Auch Berlin nimmt sechs Corona-Patienten aus Frankreich auf, wie die Berliner Senatskanzlei am Samstag mitteilte.

14:54 Uhr: Merkel bittet Menschen um Geduld
Mit Blick auf die Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben Bundesregierung und Experten die Menschen in Deutschland zu Geduld aufgerufen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Samstag in ihrem wöchentlichen Podcast, noch gebe es leider keinen Grund, die Regeln zu lockern. „Ich muss Sie bitten, seien Sie geduldig“, sagte sie in der Botschaft aus ihrer häuslichen Quarantäne. Kanzleramtschef Helge Braun betonte, die Maßnahmen würden größtenteils bis zum 20. April gelten. Auch der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, warnte vor einem vorschnellen Zeitplan zur Lockerung der Ausgangsbeschränkungen.

12:50 Uhr: Hilfsorganisation warnt vor Toten in Entwicklungsländern
Die Hilfsorganisation „Save the Children“ hat vor dramatischen Folgen des Coronavirus in Entwicklungsländern gewarnt. Die Ausbreitung von Covid-19 könne in Afrika und Südasien zu Millionen Toten führen, teilte die Organisation am Samstag in London mit. Sie forderte die internationale Gemeinschaft auf, schnell zu handeln, um die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern, die bereits heute überlastet seien, zu stützen.

9:49 Uhr: NDR streamt Gottesdienst aus Flussschifferkirche
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) streamt an diesem Sonntag (10 Uhr, Achtung Sommerzeit) einen Gottesdienst aus der Hamburger Flussschifferkirche. Gestaltet wird die Feier vor leeren Bänken von Daniel Kaiser (47), Kulturredakteur des Radiosenders 90,3 und ehrenamtlich Prediger in verschiedenen norddeutschen Kirchengemeinden. Es ist bereits der dritte Gottesdienst, den er seit Beginn der Corona-Krise ins Internet bringt. Kaiser predigt, singt und spielt Querflöte. Der Kirchenmusiker Lukas Henke (Hauptkirche St. Petri) spielt Orgel, Klavier und Akkordeon.

Freitag, 27. März
17:15 Uhr: Angst vor Corona-Ansteckung wächst

Mehr als die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) fürchtet inzwischen eine Ansteckung mit dem Coronavirus. Der bei einer repräsentativen Erhebung zwischen dem 20. und 23. März bei über 2.000 Befragten ermittelte Wert liege damit elf Prozent über dem der Vorwoche, teilte das Meinungsforschungsinstitut Insa am Freitag in Erfurt mit. Männer fürchteten sich den Angaben zufolge weniger, sich das Virus einzufangen. Damit rechneten nach der Umfrage nur 46 Prozent – gegenüber 56 Prozent bei den Frauen. Im gleichen Zeitraum sei der Anteil der Deutschen, denen die Ausbreitung des Coronavirus Sorge bereite, von 65 auf 77 Prozent gestiegen.

15:48 Uhr: „Hinz&Kunzt“ richtet Fonds für Verkäufer ein
Das Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ hat einen Corona-Fonds für Verkäufer eingerichtet. Derzeit würden die rund 530 „Hinz&Künztler“ kein Geld mehr mit dem Verkauf von Zeitungen verdienen, teilte „Hinz&Kunzt“ am Freitag mit. Alle Spenden für die Zeitung sollen daher in diesen Fonds fließen und unter den Verkäufern aufgeteilt werden, so Geschäftsführer Jörn Sturm. Auf diese Weise würde jede Spende zu einer unmittelbaren Überlebenshilfe. Spendenkonto: „Hinz&Kunzt“, Haspa, IBAN: DE56200505501280167873 BIC: HASPDEHHXXX.

14:34 Uhr: Kostenloser Zugang zu Schleswig-Holsteins Bibliotheken
Auch Schleswig-Holsteins Bibliotheken ermöglichen ab sofort eine kostenlose Nutzung. Die Aktion „Onleihe zwischen den Meeren“ werde mit 50.000 Euro durch das Land Schleswig-Holstein gefördert, wie die Büchereizentrale Schleswig-Holstein am Freitag in Rendsburg mitteilte. Der gesamte Verbund „Onleihe zwischen den Meeren“ biete landesweit die Möglichkeit, das digitale Angebot kostenlos zunächst bis Ende Mai zu nutzen. Koordiniert wird die Anmeldung durch die Büchereizentrale Schleswig-Holstein.

10:11 Uhr: Podcast beleuchtet Corona-Verschwörungstheorien
Unter dem Titel „Die ‚Wahrheit‘ in Zeiten von Corona“ hat die Bundeszentrale für politische Bildung einen neuen Podcast über Verschwörungstheorien und Mythen rund um das Coronavirus gestartet. Darin befasst sich der freie Journalist Axel Schröder mit den Inhalten der gängigsten Verschwörungstheorien, mit denen, die sie verbreiten und auch damit, wie man ihnen begegnen kann. Alle Folgen könnten ab sofort auf Spotify und auf bpb.de angehört werden.

6:15 Uhr: Neue Kontaktformen für viele ungewohnt
Die Menschen müssen sich nach Einschätzung des Sozialpädagogen Andreas Herz erst an neue Formen des sozialen Kontakts infolge der Corona-Pandemie gewöhnen. „Manche von uns sind noch nicht so geübt darin, auf digitalen Wegen mit ihren Mitmenschen in Kontakt zu bleiben – das ist für viele eine Ausnahmesituation ohne vergleichbare Erlebnisse aus der Vergangenheit“, sagte der Sozialpädagoge von der Universität Hildesheim dem Evangelischen Pressedienst (epd).

26.März
17:00 Uhr: Kirchen-Challenge unterstützt Flüchtlingskinder

Die evangelische Kirche ruft Kinder in Deutschland zu einer Challenge für den guten Zweck auf. Jeden Tag würden auf der Homepage „www.kindergottesdienst-ekd.de“ neue Beschäftigungsideen zu christlichen Themen vorgegeben, die die Mädchen und Jungen zu Hause kreativ umsetzen sollen, teilte der Gesamtverband für Kindergottesdienst in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag in Münster mit. Für jeden eingesandten Beitrag gehe eine Spende von einem Euro an „Ärzte ohne Grenze“ für Hilfen für Kinder in den griechischen Flüchtlingslagern. Die Aktion läuft den Angaben nach solange, wie die Schulen und Kindertagesstätten aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen bleiben.

16:45 Uhr: Verbände lehnen Isolation und Quarantäne für Senioren ab
Die Sozialverbände in der Altenfürsorge lehnen eine gezielte Isolation von Senioren im Zuge der Corona-Vorbeugung strikt ab. „Auch ältere Menschen über 70 müssen einkaufen, mit dem Hund Gassi gehen und sich an der frischen Luft bewegen, wenn sich alle an die Regeln halten“, sagte die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, Verena Bentele, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Ausgangssperren für Ältere sind deshalb das falsche Mittel.“

13:32 Uhr: WHO fordert humanitäre Korridore in Afrika
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die afrikanischen Staaten aufgerufen, zur Bekämpfung der Corona-Pandemie humanitäre Korridore zu öffnen. Diese seien notwendig, um Material und Experten trotz Grenzschließungen schnell und effektiv vom einen ins andere Land zu bringen, sagte die WHO-Chefin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer Telekonferenz aus Brazzaville (Republik Kongo).

13:16 Uhr: Spahn: „Noch ist das die Ruhe vor dem Sturm“
Angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Anstrengungen zur Erhöhung der Behandlungskapazitäten in Krankenhäusern betont. „Noch ist das die Ruhe vor dem Sturm“, sagte er am Donnerstag in Berlin. „Keiner kann genau sagen, was in den nächsten Wochen kommt“, ergänzte er. Daher müsse man es schaffen, die Intensivkapazitäten zu erhöhen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der derzeit 28.000 Intensivbetten in deutschen Kliniken zu verdoppeln.

11:37 Uhr: Müller kritisiert Kriegsrhetorik in Corona-Krise
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) beklagt eine Kriegsrhetorik von Politikern in der Corona-Krise. „Wir müssen stets auf die Signale achten, die wir geben“, sagte er am Donnerstag in einer Regierungserklärung vor dem Berliner Abgeordnetenhaus. Eine Krise brauche „Haltung, Respekt und Zuversicht“. Sie brauche keine Kriegsrhetorik. Ihn beunruhige, dass von einigen Regierungschefs immer öfter ein drastisches Kriegsvokabular eingesetzt werde. Das sei „leichtfertig, gefährlich und verantwortungslos“, kritisierte Müller.

10:07 Uhr: Steinmeier bedankt sich bei „Helden“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der wegen der Corona-Krise selbst alle öffentlichen Termine abgesagt hat, nutzt die Zeit für Telefonate bei derzeit besonders geforderten Bürgern. Wie das Bundespräsidialamt am Donnerstag in Berlin mitteilte, telefoniert Steinmeier mit Pflegern, Ärztinnen, Sozialarbeitern, Lehrerinnen, Apothekerinnen sowie Mitarbeitern von Supermärkten und Behörden. Zudem wandte er sich mit einer neuen Videobotschaft an die Bevölkerung.

8:07 Uhr: Kommunen fordern Ausstiegs-Strategie
Angesichts der massiven Beschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Krise fordert der Städte- und Gemeindebund von Bund und Ländern eine Ausstiegs-Strategie. „Langfristig können wir nicht das gesamte Land lahmlegen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Politik müsse jetzt überlegen, wann und unter welchen Voraussetzungen die Einschränkungen gelockert werden könnten.

25. März
18:30 Uhr: Hamburg verlängert Winternotprogramm für Obdachlose

Hamburg verlängert sein Winternotprogramm zunächst bis Ende Mai und trifft eine Reihe zusätzlicher Schutzmaßnahmen für Obdachlose. Die Versorgung mit warmem Essen solle an verschiedenen Standorten wieder anlaufen, teilte die Sozialbehörde am Mittwoch mit. Niedrigschwellige Angebote zur medizinischen Versorgung obdachloser Menschen sollen seitens des Krankenmobils und der Schwerpunktpraxis der Caritas sowie des ArztMobils fortgeführt werden. Sie würden dabei von der Sozialbehörde, auch durch die Bereitstellung von Schutzkleidung, unterstützt.

18:08 Uhr: Terres des Femmes warnt vor mehr häuslicher Gewalt
Die Frauenrechtsorganisation Terres des Femmes warnt angesichts der sozialen Isolierung in der Corona-Krise vor steigenden Fällen von häuslicher Gewalt. Berichte aus China deuteten bereits darauf hin, dass die Isolierungsmaßnahmen als Folge der Corona-Pandemie einen erheblichen Anstieg der häuslichen Gewalt verursacht haben, erklärte Terres des Femmes in Berlin. Ausgangssperren und die Minimierung sozialer Kontakte könnten die Lage in gewalttätigen Haushalten sehr schnell eskalieren lassen. Betroffene könnten zudem kaum aus der Situation ausbrechen.

17:10 Uhr: Virologe befürwortet einfache OP-Masken für alle
Der Virologe Alexander Kekule hat im Kampf gegen das Coronavirus einen Mundschutz für alle Menschen vorgeschlagen. Kekule sagte am Mittwoch bei MDR Aktuell: „Neuere Daten aus Hongkong zeigen, dass das reine Tragen dieser Masken doch einen erheblichen Effekt hat, um die Krankheit unter Kontrolle zu bringen.“

15:35 Uhr: Nordkirche startet Aktion zum täglichen Glockenläuten
Die Nordkirche ruft ihre Gemeinden dazu auf, einmal täglich zum Innehalten und zum Gebet einzuladen. Im Rahmen der Aktion „Hoffnungsläuten – Innehalten und Beten am Mittag“ soll ab Freitag (27. März) in allen Kirchen täglich um 12 Uhr die Gebetsglocke geläutet werden, wie die vier Bischöfinnen und Bischöfe am Mittwoch gemeinsam mitteilten. Glocken erreichten die Ohren und Herzen sehr vieler Menschen, auch bei den aktuell strikten Ausgangsbeschränkungen, sagte Kirsten Fehrs (Hamburg und Lübeck). „Wer hört, gehört schon dazu.“

15:25 Uhr: Flüchtlingsrat und Kirche fordern Unterstützung für Flüchtlinge
Die evangelische Kirche und der Flüchtlingsrat Berlin fordern angesichts der Corona-Krise mehr Unterstützung für Flüchtlinge. Für Menschen in Sammelunterkünften, Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus sowie ohne Krankenversicherung bestehe häufig kein ausreichender Infektionsschutz und kein Zugang zu medizinischer Versorgung, erklärte der Flüchtlingsrat am Mittwoch. Dasselbe gelte für Wohnungs- und Obdachlose.

15:22 Uhr: Spahn verspricht Exit-Konzept bis Ostern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will bis Ostern Ideen vorlegen, wie das öffentliche Leben in der Corona-Krise mindestens in Teilen wieder möglich werden kann. Die Frage, „wie wir diesen Krisenmodus verlassen, wird jeden Tag wichtiger“, sagte Spahn in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Bis spätestens Ostern will ich darauf eine gute Antwort geben können“, sagte er. Der Minister ergänzte, gebraucht würden Konzepte, die speziell auf Ältere und chronisch Kranke zugeschnitten sind. „Wenn wir sie schützen, können wir gleichzeitig an anderen Stellen wieder normales Alltagsleben ermöglichen“, erläuterte Spahn: „Wir werden die Älteren also möglicherweise über mehrere Monate bitten müssen, ihre Kontakte stark einzuschränken und im Zweifel zu Hause zu bleiben.“

13:19 Uhr: Menschen werden gestärkt aus Krise gehen 
Der Zukunftsforscher Horst Opaschowski ist davon überzeugt, dass die Menschen als gestärkte Gesellschaft aus der Corona-Pandemie herauskommen. „Jetzt bildet sich eine Selbsthilfegesellschaft aus der Einsicht, aufeinander angewiesen zu sein“, sagte Opaschowski dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Opaschowski glaubt auch, dass sich positive Veränderungen für viele Menschen ergeben, deren Jobs heute schlecht bezahlt sind. „Jeder spürt plötzlich ziemlich nah, wie ungerecht es zugeht bei der Bezahlung der Berufe, die unsere Strukturen unter hohem persönlichem Einsatz aufrechterhalten.“

11:35 Uhr: Plattform „nebenan.de“ erweitert sein Angebot
Die 2015 gegründete Internet-Kontaktbörse „nebenan.de“ boomt in Zeiten der Corona-Krise. „Unsere täglichen Neuanmeldungen haben sich im Schnitt vervierfacht“, sagte der Gründer der Plattform, Christian Vollmann, am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nachbarschaftshilfe sei gerade in dieser Zeit besonders wichtig und betreffe alle. „Derzeit beobachten wir eine Welle der Solidarität auf der Plattform, und das freut uns sehr“, sagte der Geschäftsführer.

10:47 Uhr: Missbrauchsbeauftragter besorgt um Kinder in Isolation
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, ist besorgt um Opfer sexueller Gewalt, die sich wegen der Corona-Pandemie schwerer Dritten anvertrauen können. „Für Kinder und Jugendliche, die sexuellem Missbrauch in der Familie ausgesetzt sind, können die aktuellen Einschränkungen bedeuten, dass Täter und Täterinnen noch unbemerkter vom sozialen Umfeld sexuelle Gewalt ausüben können“, erklärte Rörig am Mittwoch in Berlin. Er rief die Bevölkerung auf, trotz der Umstände aufmerksam zu sein.

8:11 Uhr: Bedford-Strohm: „Beten Sie mit!“
Das gemeinsame Gebet des Vaterunsers rund um den Globus ist für den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ein wertvolles Zeichen der Verbundenheit und des Vertrauens in der Corona-Krise. „Das ist ein schöner Ausdruck der weltweiten Verbindung der Christinnen und Christen in diesen Tagen“, sagte Bedford-Strohm in einem am Mittwochmorgen auf Facebook veröffentlichten Video mit Blick auf den Aufruf von Papst Franziskus zum gemeinsamen Gebet zur Mittagszeit. „Wir werden verbunden sein mit all denen in aller Welt, die zur gleichen Zeit mit uns das Vaterunser beten.“

7:32 Uhr: Hilfsorganisationen besorgt über Versorgungslücken
Die Organisation „Ärzte der Welt“ und rund 40 weitere Organisationen haben sich in einem Offenen Brief besorgt über medizinische Versorgungslücken gezeigt. „Hunderttausende Menschen in Deutschland haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu notwendiger Gesundheitsversorgung – dies sind zum Beispiel Menschen ohne Krankenversicherung, Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus oder erwerbslose EU-Bürger und Bürgerinnen“, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderen der Paritätische Gesamtverband, Diakonie Deutschland, der Jesuiten-Flüchtlingsdienst und die Deutsche Aidshilfe.

1:02 Uhr: Höhere Löhne für Leistungsträger in der Krise
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Lohnerhöhungen für Arbeitnehmer gefordert, die eine besondere Last in der Corona-Krise tragen. „Wir sehen gerade unglaublich viele Heldinnen und Helden des Alltags. Die haben nicht nur warme Worte, sondern langfristig auch bessere Löhne verdient“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Auf die Nachfrage, was kurzfristig gelten solle, fügte Heil hinzu: „Wo das möglich ist, sollten jetzt schon höhere Löhne für Kassiererinnen oder Pfleger gezahlt werden.“ Allerdings könne man das nicht staatlich verordnen.

Dienstag, 24 März
16:50 Uhr Pflegeverbände warnen vor Versorgungsnotstand
Die Warnungen vor einem Notstand in der häuslichen Pflege infolge der Corona-Krise werden lauter. Der Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP) rechnet wegen fehlender Pflegekräfte aus Osteuropa damit, dass bis zu 200.000 alte Menschen schon bald nicht mehr versorgt sein könnten. Der Sozialverband VdK forderte am Dienstag in Berlin, die Regelungen zur Kurzarbeit auf Angehörige von Pflegebedürftigen auszudehnen, die zur Pflege einspringen müssen.

16:08 Uhr: Flüchtlingslager rüsten sich gegen Corona
Die überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln werden laut EU-Kommission gegen einen Ausbruch des Coronavirus gerüstet, während zugleich die Rufe nach einer Räumung der Camps lauter werden. Man arbeite mit den griechischen Behörden an einem Notfallplan, teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Dabei gehe es um die Reaktion auf „einen potenziellen Ausbruch des Coronavirus auf den Inseln“.

14:40 Uhr: Schokohersteller erntet Kritik wegen Corona-Osterhasen
Wegen des Verkaufs von Schokoladen-Osterhasen mit Mundschutz und einer Klopapierrolle in den Pfötchen ist der Pirmasenser Schokoladenhersteller Wawi in die Kritik geraten. Die Aktion sorgte im Internet für teilweise empörte Reaktionen, es gab aber auch Lacher und Lob. Schließlich reagierte das westpfälzische Unternehmen und spendete das durch den Verkauf von 550 Corona-Hasen eingenommene Geld für einen sozialen Zweck. Die in Handarbeit hergestellten Schokohasen wurden pro Stück für zehn Euro verkauft, mittlerweile ist die Produktion eingestellt.

13:34 Uhr: USA könnten zum Corona-Epizentrum werden
Angesichts stark steigender Corona-Zahlen könnten die USA laut den Vereinten Nationen bald das Epizentrum der weltweiten Pandemie werden. Die Daten aus den USA deuteten auf eine solche Entwicklung hin, betonte die Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Harris, am Dienstag in Genf.

13:17 Uhr: Europäischer Kirchenbund schließt sich Papst-Aufruf an
Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) hat sich dem Aufruf von Papst Franziskus angeschlossen, am Mittwochmittag weltweit das Vaterunser zu beten. „Das Gebet, das Christus uns gelehrt hat, hat schon immer das Christentum über Raum und Zeit hinweg vereint“, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben der ökumenischen Organisation aus Brüssel.

13:16 Uhr: Festival Nordischer Klang 2020 abgesagt
Das Festival Nordischer Klang 2020 findet nicht wie geplant statt. Die Entscheidung zur Absage des internationalen Kulturfestivals, dessen 29. Ausgabe vom 8. bis zum 17. Mai stattfinden sollte, sei in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden getroffen worden, teilte der gleichnamige Festivalverein als Veranstalter am Dienstag.

12:02 Uhr: Diakonie bittet um Spenden für Wohnungslose
Die Diakonie Altholstein bittet um Spenden für ihre Arbeit mit wohnungslosen Menschen in der Corona-Krise. Die Aktion läuft über die Facebook-Seite der Diakonie Altholstein, teilte der Verband am Dienstag mit. Zum Schutz der Wohnungslosen und Mitarbeiter braucht die Diakonie weitere Schutzkleidung und Atemschutzmasken. Die Situation ist dramatisch und wird sich zuspitzen, wenn eine Ausgangssperre verhängt werden sollte, hieß es.

10:12 Uhr: Seuchen-Experte warnt vor nationalen Alleingängen
Malte Thießen (46), Historiker mit dem Fachgebiet Seuchen in Münster, ruft angesichts der Corona-Pandemie zu weltweiter Zusammenarbeit auf. „Momentan geht der Trend eher zu nationalen Alleingängen und Grenzziehungen“, sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dabei müsse bei Pandemien global gedacht und agiert werden. Thießen leitet das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster und hat unter anderem einen Forschungsband zur Sozial- und Kulturgeschichte europäischer Seuchen in der Moderne veröffentlicht.

8:19 Uhr: Digitaler Not-Unterricht läuft erstaunlich gut
Gut eine Woche nach Beginn der bundesweiten Schulschließungen hat der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, eine positive erste Bilanz des digitalen Not-Unterrichts gezogen. „Der allgemeine Eindruck ist: Es läuft erstaunlich gut“, sagte Meidinger der „Passauer Neuen Presse“. Die Rückmeldungen seien überwiegend positiv. Zwar seien die Lernplattformen in einigen Bundesländern vom Ansturm überlastet gewesen, „dafür spielt die gute alte E-Mail jetzt wieder eine ganz große Rolle“. Wegen der Corona-Pandemie sind in Deutschland sämtliche Schulen geschlossen. Rund elf Millionen Schülerinnen und Schüler müssen von zu Hause aus lernen.

6:41 Uhr: Kinderschutzbund befürchtet mehr Gewalt gegen Kinder
Der Deutsche Kinderschutzbund rechnet mit einer Zunahme von Gewalt gegen Kinder, weil viele Familien in der Corona-Krise besonders unter Druck stehen. „Ein großes Problem ist häusliche Gewalt gegen Kinder, die jetzt zunehmen wird“, sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Der Druck auf die Familien wächst, zugleich entfallen viele Sicherungsnetze.“

5:14 Uhr: 95 Prozent der Deutschen befürworten Kontaktsperre
Die massive Beschränkung von Sozialkontakten durch Bund und Länder trifft in der Bevölkerung auf sehr große Zustimmung. 95 Prozent der Deutschen befürworten, dass sich jetzt nicht mehr als zwei Menschen gemeinsam in der Öffentlichkeit aufhalten dürfen, wie eine am Montagabend in Köln veröffentlichte ARD-Umfrage ergab. Lediglich drei Prozent der Bundesbürger lehnen diese sogenannte Kontaktsperre ab. Das Institut Infratest dimap befragte im Auftrag der ARD 1.006 Wahlberechtigte.

Montag, 23 März
17:34 Uhr: Diakonie startet Brief-Aktion für einsame Ältere

Die Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit startet in Hamburg eine Briefaktion für Senioren als Zeichen gegen Einsamkeit. Alle Hamburger seien eingeladen, als ein Zeichen der Verbundenheit älteren Menschen einen Brief zu schreiben. Kinder können auch ein Bild malen, wie die Diakonie am Montag mitteilte. Aufmunternd und anteilnehmend könnten Mitbürger erzählen, wie sie mit der Corona-bedingten Isolation umgehen, und gute Wünsche, Gedanken oder Gedichte weitergeben, hieß es. Die Briefe können anonym sein oder mit Absenderadresse. Die Stiftung leite die Briefe an ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen der Diakonie in Hamburg weiter.

17:01 Uhr: Ruf nach Schutz für Obdachlose
Die Corona-Krise stellt für Obdachlose eine ernste Bedrohung dar. Darauf weisen das Straßenmagazin „fiftyfifty“ sowie der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert hin und fordern entsprechende Hilfen. Ein Evangelischer Verband dringt auf eine höhere Grundsicherung. Viele bundesweite Hilfsangebote wie Sozialberatung, Lebensmittelversorgung und Straßenzeitungen seien aufgrund der Pandemie bereits heruntergefahren, beklagte «fiftyfifty». Viele Obdachlose lebten jedoch in prekären Situationen und seien auf Unterstützung angewiesen.

13:45 Uhr: Lufthansa bringt 40.000 Menschen nach Hause
Die Lufthansa und ihre Tochter-Airlines haben in der Corona-Krise nach eigenen Angaben bisher rund 40.000 Bürger in Rückholaktionen nach Europa geflogen. Rund 16.000 von ihnen seien durch die Lufthansa befördert worden, diese seien vornehmlich deutsche Staatsbürger, teilte ein Konzernsprecher am Montag in Frankfurt am Main auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.

13:29 Uhr: Nordkirche startet kostenlose Seelsorge-Hotline
Die Hotline wendet sich an Menschen, die an den Folgen der Corona-Krise leiden oder unter emotionalen und psychischen Belastungen stehen. Auch für kranke und alte Menschen steht die Rufnummer zur Verfügung. Unter der Nummer 0800/4540106 sind bis auf weiteres täglich von 14 bis 18 Uhr ausgebildete Seelsorger erreichbar, teilte die kirchliche Pressestelle mit. Die Seelsorge-Hotline wurde vom Hauptbereich Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog der Nordkirche und dem Beratungs- und Seelsorgezentrum an der Hamburger Hauptkirche St. Petri (BSZ) eingerichtet.

12:49 Uhr: Kabinett beschließt Hilfen für Mieter und Verbraucher
Mieter und Verbraucher sollen in der Corona-Krise besser geschützt werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedete am Montag des Bundeskabinett. Danach sollen Mieter von Wohn- und Gewerbeimmobilien zunächst bis Ende Juni vor Kündigungen aufgrund der Corona-Pandemie geschützt werden. Verbraucher und Kleinstunternehmen erhalten einen Zahlungsaufschub bei bestimmten fortlaufenden Verpflichtungen wie insbesondere die Grundversorgung mit Strom sowie Telefon und Internet. Bei Darlehensverträgen sollen Verbraucher zudem einen mindestens dreimonatigen Zahlungsaufschub erhalten.

10:29 Uhr: „Bleibt zu Hause – um der Liebe willen“
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die Menschen in einer Twitter-Botschaft dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. „Wir leben in einer Zeit, in der körperliche Berührungen zum Feind der Liebe geworden sind“, sagte Bedford-Strohm in einem kurzen Video, das das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Twitter-Seite verbreitete. Eine Zeit lang werde das so sein. Deswegen sei es wichtig, zu Hause zu bleiben, so oft es gehe. „Wir schützen damit die Schwächsten“, sagte der bayerische Landesbischof. „Ich bitte alle, diese Regel zu beherzigen – um der Liebe willen.“

Sonntag, 22. März

17:53 Uhr: Kontaktverbot gilt mindestens zwei Wochen
Das von Bund und Ländern vereinbarte Verbot auch von Kleingruppen in der Öffentlichkeit soll für mindestens zwei Wochen gelten. Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach einer Telefonkonferenz mit den Regierungschefs der Länder in Berlin. So lange sollen die Bürger nur noch maximal zu zweit nach draußen gehen. Ausnahmen gibt es für Familien.

16:59 Uhr: Bund und Länder einigen sich auf Kontaktverbot 
Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, werden in Deutschland Versammlungen von mehr als zwei Menschen grundsätzlich verboten. Auf dieses umfassende Kontaktverbot einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschef der Bundesländer, wie der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mitteilte. Ausgenommen seien „Kernfamilien“, Lebenspartner, zwingende berufliche Gründe, der öffentliche Nahverkehr und Beerdigungen. Eine strikte flächendeckende Ausgangssperre ist damit vorerst vom Tisch.

15:14 Uhr: Zeitungen rufen zu Plakat-Aktion „Wir bleiben zu Hause“ auf
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ruft alle Zeitungen in Deutschland zu einer gemeinsamen Anzeigen- und Fensterplakataktion auf. Die Zeitungen sollen eine ganz- oder doppelseitige Anzeige veröffentlichen mit dem Text „Wir bleiben zuhause. Und wir danken allen, die den Laden am Laufen halten“. Die Leser sollen diese Botschaft dann nach außen sichtbar an einem Fenster anbringen. Das Plakat soll auch über das Internet und digitale Medien zum Herunterladen und Ausdrucken angeboten werden.

11:50 Uhr: ARD und ZDF weiten religiöse Angebote aus
ARD und ZDF weiten in den Zeiten der Corona-Krise ihre religiösen Angebote aus. Da derzeit öffentliche Versammlungen und Veranstaltungen wie Gottesdienste untersagt sind, bieten die Dritten Programme zusätzliche Angebote an, wie die ARD mitteilte. Das ZDF zeigt Gottesdienste nicht nur im Fernsehen, sondern auch auf Facebook, Twitter und Youtube sowie zusätzlich in Gebärdensprache übersetzt. Die zusätzlichen ARD-Angebote sollen im Wechsel von den neun Landesrundfunkanstalten produziert werden. Den Anfang machte der BR mit einem evangelischen Fernsehgottesdienst an diesem Sonntag.

10:23 Uhr: Kirchen feiern digitale Gottesdienste
Gestreamte Gottesdienste, Gebetsaktionen auf Facebook, Video-Botschaften leitender Theologen oder Andachten via Skype: Nach dem ersten Schock über das Gottesdienst-Verbot stellen sich Gemeinden, Kirchenkreise, Landeskirchen und Diözesen auf die neue Lage ein. Bei allen Sorgen dieser Tage erlebe man, „wie fantasievoll, mutig und fröhlich Gemeinden Gottesdienste in anderen Formen feiern“, freut sich der rheinische Präses Manfred Rekowski.

8:55 Uhr: Weitere Bewohner von Würzburger Pflegeheim infiziert
In Würzburg sind neun mit dem Coronavirus infizierte Senioren aus einem Pflegeheim gestorben, wie das Heim bestätigte. Insgesamt seien 34 Bewohner positiv getestet worden, sieben von ihnen lägen in Krankenhäusern. Zudem hätten sich 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter infiziert. Man habe die Tagespflegestation und das Geriatriezentrum geschlossen, damit die Beschäftigten aus diesen Bereichen die Kolleginnen und Kollegen unterstützen könnten. Die Infektionsquelle für die Erkrankungen in der Einrichtung sei unbekannt, erklärte das Universitätsklinikum Würzburg, das fünf Patienten aus dem Pflegeheim behandelt. „Die Infektionswelle hat die Altenpflegeeinrichtung getroffen, als COVID-19 in Deutschland noch eine Rarität war“, hieß es in der Mitteilung.

8:41 Uhr: „Wort zum Sonntag“ – Pfarrerin erinnert an Verantwortung
Die Mannheimer Pfarrerin Ilka Sobottke hat an die Verantwortung des Einzelnen in der Corona-Krise erinnert. „Es liegt an uns, wie es jetzt weitergeht“, sagte sie am Samstagabend in der ARD-Sendung „Wort zum Sonntag“ mit Blick auf drohende weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. „Wir können entscheiden, was dieser Virus mit uns macht. Wir können etwas Heiliges tun oder Unheil verbreiten.“ Viele Menschen würden zu „modernen Heiligen“, etwa wer an der Kasse in einem Drogeriemarkt sitze, Sozialarbeiterinnen oder Pflegende und Ärzte.
Man könne aus der jetzigen Situation auch etwas lernen. „Zusammenhalten, Maß halten, Innehalten, uns um einander kümmern. Mit einer Nachricht jeden Morgen. Mit einem Stück Kuchen und Blumen für die Nachbarn in Quarantäne. Mit dem nötigen Abstand beim Einkaufen“, sagte Sobottke. Und die Nutzung von Kommunikationswegen, die für so eine Ausnahmesituation geeignet seien: Briefe, Anrufe oder Skypen.

Samstag, 21. März
17:31 Uhr: Regierung bringt Sozialpaket auf den Weg
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bringt in der Corona-Krise ein großes Sozialpaket auf den Weg. Der Gesetzentwurf sieht beispielsweise vor, dass die Zugangsbeschränkungen für Hartz IV gelockert werden. Unter anderem sollen für den Antrag auf Grundsicherung die Vermögensprüfung und die Überprüfung der Wohnungsgröße fürs erste wegfallen. Heil sagte: „Wir sorgen jetzt dafür, dass die aufwendige Vermögensprüfung für sechs Monate ab dem 1. April entfällt. Außerdem kann jeder weiter in seiner Wohnung bleiben.“ Die Leistungen der Grundsicherung würden schnell und unbürokratisch gewährt, damit niemand ins Bodenlose stürze: „Wir lassen die Menschen nicht allein, der Staat kümmert sich!“

14:56 Uhr: Familien müssen sich Freiräume lassen
Paare und Familien stehen in der Corona-Krise vor großen Herausforderungen. Das betont die Ehe-, Familien- und Lebensberaterin Gaby Hübner. „Es besteht die Gefahr, sich gegenseitig zu überfordern, weil man denkt, dass die Beziehung oder die Familie jetzt die Rettung bringen“, so Hübner. Deshalb sei es wichtig, auch andere Kontakte zu pflegen – „nur eben auf anderen Wegen“. Familien dürften auch nicht meinen, dass man jetzt immer alles gemeinsam machen müsse. Im Gegenteil: „Man muss sich Freiräume lassen, damit jeder auf seine Art mit dieser Ausnahmesituation umgehen kann“, betont die Expertin. Familien rät Hübner, nach Möglichkeit nicht den ganzen Tag über Corona zu sprechen. Die Mahlzeiten etwa sollten „coronafrei“ sein. „Stattdessen widmet man dem Aufmerksamkeit, was uns nährt und stärkt: Die Nahrung an sich, der Mensch, der sie zubereitet hat, die Verkäuferin oder die Kassiererin. Das gibt dann auch Gelegenheit Solidarität im Denken und Danken zu üben.“

13:28 Uhr: Weltkirchenrat mahnt zur Einhaltung von Behördenmaßnahmen
Der Weltkirchenrat (Ökumenischer Rat der Kirchen, ÖRK) hat seine 350 Mitgliedskirchen und ökumenischen Partner ermahnt, die Maßnahmen, Einschränkungen und Ratschläge der Gesundheitsbehörden gegen das Coronavirus strikt einzuhalten. Es sei „lebensnotwendig, die Pandemie aufzuhalten“, heißt es in einem Hirtenbrief von ÖRK-Generalsekretär Pastor Olav Fykse Tveit und der ÖRK-Vorsitzenden Agnes Abuom. Das könne „nur geschehen, wenn sich Menschen und Nationen umeinander kümmern und sich zusammentun, um zu handeln“.

11:52 Uhr: Drei Milliarden Euro Soforthilfe für deutsche Kliniken
Milliardenhilfen für Deutschlands Krankenhäuser angesichts der Corona-Krise will das Bundeskabinett am Montag auf den Weg bringen. Das sei ihm aus Koalitionskreisen bestätigt worden, berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland. Geplant seien zunächst drei Milliarden Euro, Details sind noch nicht bekannt.

Freitag, 20. März
16:18 Uhr: Kieler Straßenmagazin „Hempels“ eingestellt
Als letztes Straßenmagazin im Norden hat „Hempels“ aus Kiel hat seinen Vertrieb eingestellt. „Uns ist bewusst, dass die Einstellung des Zeitungsverkaufs zu einer dramatischen Verschärfung der Notlagen unserer Verkäuferinnen und Verkäufer führt“, teilte der „Hempels“-Vorstand mit. Jedoch müsse im Augenblick der Schutzgedanke im Vordergrund stehen. Den Verkäufern breche ihre ohnehin schon äußerst schwache wirtschaftliche Basis völlig weg, so „Hempels“. „Wir bitten deshalb unsere Leserinnen und Leser, Betriebe, Kantinen und ähnliche Einrichtungen um Unterstützung mit Geld- wie auch Sachspenden, beispielsweise Lebensmittel.“

14:26 Uhr: Hamburger Michel startet Foto-Aktion
Unter dem Motto #verbundenbleiben startet die Gemeinde am Hamburger Michel anlässlich der Corona-Krise eine neue Aktion. Teilnehmer sind aufgerufen, Fotos und Geschichten einzusenden, die sie mit der Hauptkirche verbinden. Die Beiträge würden ausgedruckt und in die leeren Bänke des Gotteshauses gestellt, heißt es in einer Mitteilung. So werde die Gemeinde in neuer Weise sichtbar und in TV-Gottesdiensten und Online-Andachten präsent sein. „An Sankt Michaelis haben wir uns Angebote und Formate überlegt, mit denen in diesen Wochen alle, die sich dem Michel verbunden fühlen, regelmäßig mit Meditationen, Gebeten und Orgelmusik aus dem Michel sowie weiteren Informationen versorgt werde“, erklärte Hauptpastor Alexander Röder. Weitere Infos gibt es hier.

12:31 Uhr: Hilfswerke appellieren an Hilfe für arme Länder
Kirchliche Hilfswerke haben angesichts der Corona-Krise zur Unterstützung armer Menschen in den Entwicklungsländern aufgerufen. „Gerade jetzt müssen wir an die Menschen in anderen Teilen der Welt denken, die schon vor dem Ausbruch von Corona in großer Not waren“, erklärte der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, in Berlin. Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel betonte, man dürfe trotz der Sorgen und Ängste in Deutschland nicht die globale Dimension der Krise und die Auswirkungen auf die weltweit Ärmsten aus den Augen verlieren: „An vielen Orten wird die Ausbreitung des Coronavirus für diese Menschen noch weitaus dramatischere Folgen als bei uns haben.“ Beide Organisationen baten eindringlich um Spenden.

11:52 Uhr: Pastorin aus Emden veranstaltet „Gottesdienst am Küchentisch“
Angesichts des Gottesdienstverbots wegen des Coronavirus lädt die evangelisch-reformierte Pastorin Steffi Sander aus Hinte bei Emden an diesem Sonntag zu einem kleinen „Gottesdienst am Küchentisch“ ein. „Alles, was die Menschen dazu brauchen, haben sie zu Hause“, sagte sie dem epd. „Eine Kerze, meinen Brief an sie und ein paar Minuten Zeit am Sonntag um 10 Uhr.“ Die Idee: Wenn am Sonntag die Kirchenglocken läuten, sollen die Menschen in der heimischen Küche eine Kerze entzünden. „Wir haben einen Brief mit Gebeten, einem Psalm, einem Impuls und einem Segensspruch an die Haushalte verteilt“, sagte Sander. So hätten alle Menschen die Möglichkeit, sich zu beteiligen – auch ohne Internet und soziale Medien. „Selbst wenn die Menschen zu Hause bleiben müssen, können wir doch gemeinsam mit anderen Gottesdienst feiern – verbunden im Geist.“

9:12 Uhr: Weiße Evangelikale halten trotz Corona-Krise zu Trump
Weiße evangelikale US-Christen halten laut einer Umfrage auch in der Corona-Krise zu Präsident Donald Trump. Einer Umfrage des Forschungsinstituts Pew Research Center zufolge sind 77 Prozent der weißen Evangelikalen „sehr stark“ oder „ziemlich“ überzeugt, dass Trump in der Krise „gute Arbeit“ leistet. Angehörige anderer Religionsgruppen äußerten sich weniger positiv. Nur 58 Prozent der moderaten Protestanten, 52 Prozent der Katholiken, 31 Prozent der jüdischen US-Amerikaner und 28 Prozent der Menschen ohne religiöse Bindung vertrauen Trumps Maßnahmen gegen das Corona-Virus. Unter den schwarzen Protestanten glauben sogar nur 20 Prozent, dass Trumps Krisenmanagement überzeugt.

Donnerstag, 19. März
17:10 Uhr: Lübeck macht weiter mit Youtube-Gottesdienst
Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg feiert am kommenden Sonntag um 10 Uhr seinen zweiten Youtube-Gottesdienst in einer Lübecker Kapelle. Außerdem überträgt der Fernsehender „Bibel TV“ den Gottesdienst bundesweit, in Österreich und der Schweiz. Pröpstin Frauke Eiben bereitet ihre Predigt unter dem Stichwort „Das kleine Ostern“ vor. Sie möchte den Blick auf das Gute werfen und den Menschen Mut in der Corona-Krise machen. Der Gottesdienst kann hier live verfolgt werden. Die Idee zu einem YouTube-Gottesdienst entstand im Kirchenkreis am 13. März, als immer mehr Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus getroffen wurden. Aufgrund der großen Resonanz des ersten digitalen Gottesdienstes am vergangenen Wochenende mit 380 Zuschauern wurde entschieden, die digitale Gottesdienstreihe auf unbestimmte Zeit weiterzuführen.

15:19 Uhr: Schleswiger Bischof lobt kreative Seelsorge
Die evangelischen Kirchengemeinden in Schleswig-Holstein reagieren mit kreativen Alternativen auf die abgesagten Gottesdienste aufgrund der Corona-Krise. „Es ist bemerkenswert, welch große Kraft in den Gemeinden jetzt spürbar wird“, sagte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard. Besonders das Internet nutzen Pastoren für Videobotschaften und Online-Andachten. „Ich freue mich besonders über das abendliche Glockenläuten in vielen Gemeinden. Und darüber, dass uns die Menschen in dieser Zeit als hilfreichen Beistand wahrnehmen“, sagte Magaard.

14:30 Uhr Pastorin richtet „Glücksbaum“ auf Dorfplatz ein
Einbeck. Die Einbecker evangelische Pastorin Elsa Höffker hat auf dem Dorfplatz des Ortsteils Iber einen „Glücksbaum“ eingerichtet. Der Baum solle während der Corona-Krise zu einem Ort werden, an dem gute Ideen für den Zeitvertreib zu Hause gesammelt würden, sagte Höffker dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch Gebete und Wünsche für Mitbürger könnten dort hinterlassen werden. Ziel der Aktion sei es, die Widerstandskräfte der Menschen auf eine gute Art zu fördern. Höffker hat die „Aktion Glücksbaum“ am Dienstag gestartet. Sie selbst habe als erste eine Ansichtskarte dorthin gehängt, sagte sie.

13:49 Uhr: Kirchenkreis Hittfeld schaltet Hotline
Um Menschen in der Corona-Krise Hilfe zu geben, schaltet der evangelische Kirchenkreis Hittfeld bei Hamburg eine Telefon-Hotline. Unter der kostenfreien Nummer 0800/8070444 sind ab sofort täglich zwei Pastoren von 16 bis 19 Uhr erreichbar, wie Superintendent Dirk Jäger mitteilte. „Täglich erreichen uns Fragen zu Konfirmationen, Trauungen und Taufen“, sagte Jäger. „Wir wissen, dass es sehr ärgerlich und enttäuschend ist, wenn diese Feste abgesagt werden müssen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine andere Möglichkeit.“ Auch wer seelsorgerlichen Halt benötige, könne bei der Hotline anrufen, erläuterte der Superintendent.

11:08 Uhr: Digitale Kirche für Theologen nur vorübergehender Ersatz
Online-Gottesdienste, Videoandachten und digitale Kommunikation können nach den Worten des Mainzer evangelischen Theologen Kristian Fechtner die personale Gemeinschaft der Kirche nur vorübergehend ersetzen. Medial vermittelte Gottesdienste wie Fernsehgottesdienste lebten davon, dass sie Bezug nehmen auf eine personale Gemeinschaft, sagte Fechtner dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Ein Videogottesdienst funktioniert als Gottesdienst, weil Menschen zugleich auch eine andere Erfahrung von Gottesdienst eintragen.“ Stünde digitale Kirche für sich alleine, würde etwas Unverzichtbares fehlen. Die Leiblichkeit sei eine Grunddimension des Glaubens, erläuterte der Professor für Praktische Theologie.

9:07 Uhr: EKD-Chef: Ärzte und Pfleger am Rand der Kräfte
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die Deutschen zur Solidarität mit dem in der Corona-Krise geforderten Gesundheitspersonal aufgefordert. „Ich möchte sagen: Wir in diesem Land, wir stehen alle hinter Ihnen“, sagte der bayerische Landesbischof in einer auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft an die Mitarbeiter von Krankenhäusern gerichtet. Die Menschen, die dort derzeit Dienst tun, gingen zum Teil bis an den Rand ihrer Kräfte, sagte Bedford-Strohm. Sie hätten manchmal auch schwere Entscheidungen zu treffen, „wem sie zuerst helfen“. Der Repräsentant der deutschen Protestanten erinnerte an den Appell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in deren Fernsehansprache, „dass wir uns an die Regeln halten“.

Mittwoch, 18. März
17:50 Uhr: Mecklenburg und Pommern starten Kerzen-Aktion
Unter dem Motto „Licht der Hoffnung“ haben die beiden Nordkirchenkreise Mecklenburg und Pommern eine Kerzen-Aktion gestartet. Alle Menschen seien aufgerufen, allabendlich um 19 Uhr eine Kerze oder ein Licht ins Fenster zu stellen, teilte Kirchenkreissprecher Sebastian Kühl mit. Dabei könne auch ein Gebet oder das Vaterunser gesprochen werden. Auf diese Weise bete jeder Haushalt für sich und sei doch mit allen anderen verbunden, hieß es.

17:26 Uhr: RTL sagt Live-Event zur Passion Jesu ab
Der Privatsender RTL sagt wegen der Corona-Pandemie seine für den 8. April geplante TV-Inszenierung mit Live-Event zur Kreuzigung Jesu ab. Aufgrund der aktuellen Situation und der fehlenden Planbarkeit kommender Ereignisse könne das Event zur Passion Jesu nicht stattfinden, teilte Projektleiter Gunnar Evang mit. Die Passionsgeschichte sollte ursprünglich auf dem Essener Burgplatz gegenüber dem Dom in Szene gesetzt werden. Für die Hauptrolle als Jesus war der Sänger, Musicaldarsteller und Schauspieler Alexander Klaws besetzt. Als Judas war Mark Keller („Alarm für Cobra 11“) eingeplant, als Erzähler TV-Moderator Thomas Gottschalk. An der Hauptbühne auf dem Burgplatz hatte RTL mit rund 4.500 Besuchern gerechnet.

16:10 Uhr: Spendenaktion für Hamburger Obdachlose
Um Obdachlosen in der aktuellen Situation zu helfen, startet der Verein StrassenBlues die Aktion „Strassenspende“: Per Crowdfunding werde Geld gesammelt und in Form von 20-Euro-Scheinen direkt an Obdachlose verteilt, teilte die gemeinnützige Initiative mit. Aufgrund der Corona-Pandemie erhielten Obdachlose fast keine Spenden mehr. Viele Hamburger Obdachloseneinrichtungen, die üblicherweise helfen, sind inzwischen geschlossen. Die Scheine für die Grundversorgung der Menschen würden „mit entsprechender körperlicher Distanz“ direkt zu den Obdachlosen auf der Straße gebracht. „Wir legen sie in über zwei Meter Entfernung beschwert mit einem Stein in der Nähe der Obdachlosen ab“, sagte Nikolas Migut von StrassenBlues. Ein verbaler Austausch sei dennoch möglich.

14:49 Uhr: Erzbischof Heße feiert in Quarantäne Facebook-Gottesdienste
In der Corona-Quarantäne will Hamburgs Erzbischof Stefan Heße täglich einen Gottesdienst in seiner Hauskapelle feiern und diesen bei Facebook übertragen. Die erste Feier ist für diesen Donnerstag um 11.00 Uhr geplant, wie das Erzbistum Hamburg am Mittwoch bekanntgab. Heße hatte sich nach Rückkehr von einer Marokko-Reise und dem Rückflug über die spanische Hauptstadt Madrid für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. „Mir ist es wichtig, gerade in dieser Zeit die Verbindung zu den Menschen zu erhalten“, sagte Heße. Deshalb gehe er den auch für ihn ungewohnten Weg. Der Erzbischof regelt den Angaben zufolge die Übertragung in das soziale Netzwerk in Eigenregie. Heße war vergangene Woche in seiner Funktion als Flüchtlingsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz nach Marokko gereist und über Madrid zurückgekehrt. Die anschließende Quarantäne erfolgte aufgrund der Einstufung Spaniens als Corona-Risikogebiet.

12:52 Uhr: Traditionelle „Hora“ im Kloster Loccum trotzt der Krise
Die traditionelle „Hora“ im niedersächsischen Kloster Loccum wird auch in Zeiten der Corona-Krise nicht ausfallen. Die Andacht mit Liedern, Gebeten, Bibellesungen und Schweigen wird seit 857 Jahren nahezu ununterbrochen täglich um 18 Uhr in dem evangelischen Kloster bei Nienburg gefeiert. In den nächsten Wochen werde jeweils ein Einzelner stellvertretend für alle anderen die „Hora“ beten, sagte der Geistliche Vizepräsident des evangelisch-lutherischen Landeskirchenamtes in Hannover, Arend de Vries, dem epd. Er ist zugleich Prior des Klosters. „Die Hora wird weitergeführt, aber nicht als öffentliche Veranstaltung“, bekräftigte de Vries. Wie jeden Tag sollen auch während der Corona-Krise zu Beginn der Andacht um 18 Uhr die Glocken der Klosterkirche läuten. „Alle anderen, die es hören, werden dadurch eingeladen, in ihren Häusern mitzubeten.“

8:37 Uhr: Hamburger Kirchen sprechen Bürgerschaft Mut zu
Mut und Kraft angesichts der Corona-Krise wünschen die Kirchen Hamburgs den Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft. Sie trügen in diesen Wochen und Monaten eine enorme Verantwortung und stünden noch mehr als sonst im Fokus der Öffentlichkeit, heißt es in einem  Schreiben. Unterzeichner sind Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Hamburgs Erzbischof Stefan Heße und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg (ACK), Pastor Uwe Onnen. Derzeit würden sowohl das Gesundheitssystem als auch die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft einem Stresstest unterzogen, so die leitenden Geistlichen. „Wir danken Ihnen sehr dafür, dass Sie sich dieser Aufgabe stellen. Dafür wünschen wir Ihnen Mut und Zuversicht, und wir bitten Gott um seinen Segen für Ihre Arbeit.“ Das Schreiben wurde im Vorfeld der für Mittwoch geplanten konstituierenden Sitzung der Bürgerschaft an alle Abgeordneten verschickt.

Dienstag, 17. März
19:12 Uhr: Bischof bittet Gemeinden um Glockenläuten
Alle Kirchengemeinden der braunschweigischen Landeskirche sollen auf eine Bitte von Bischof Christoph Meyns hin täglich um 12 Uhr die Kirchenglocken für eine Minute läuten. Ziel sei es, dass sich Menschen in dieser Minute miteinander durch ein gemeinsames Gebet verbänden, wo auch immer sie seien, schreibt Meyns an die Gemeinden. Anlass der Bitte ist das generelle Verbot von Gottesdiensten und religiösen Versammlungen durch die staatlichen Behörden, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ohne Gottesdienste entfällt in der Regel auch das Läuten der Glocken, weil diese zum Gottesdienst einladen. Außerdem empfiehlt Meyns, zu dem besonderen Mittagsläuten das Vaterunser sowie ein weiteres Gebet zu sprechen.

18:00 Uhr: Hamburger Diakonie sucht Freiwillige
Eine neue Plattform für Freiwilligenhilfe des Diakonischen Werks Hamburg soll bei der Versorgung insbesondere älterer, hilfsbedürftiger Menschen helfen. Menschen, die bereit seien, im Notfall aktiv zu werden, können sich ab sofort unter www.diakoniehh.de/coronahilfe registrieren, teilte das evangelische Hilfswerk mit. Bei Bedarf werde sich die Diakonie schnell und flexibel mit Helfern per E-Mail in Verbindung setzen. „Wir wissen noch nicht, wo wir in einigen Wochen sein werden“, sagte Landespastor Dirk Ahrens in einer Videobotschaft, die über die Sozialen Medien verbreitet wurde. Es könne sein, dass die Diakonie in der Versorgung von älteren und auch pflegebedürftigen Menschen in den nächsten Wochen auf stärkere Unterstützung durch Freiwillige angewiesen sein werde.

15:41 Uhr: Nordkirche sagt Konfirmationen ab
Die Nordkirche hat alle Konfirmationen und Veranstaltungen der Kinder- und Jugendarbeit bis auf weiteres abgesagt. Somit seien auch Konfirmandenunterricht und -fahrten, Gruppentreffen sowie Freizeiten und Ausflüge abgesagt, wie die Nordkirche mitteilte. Damit würden die Handlungsempfehlung der Nordkirche und aktuelle staatliche Anordnungen gegen die weitere Verbreitung des Corona-Virus umgesetzt. Über die Schutzmaßnahmen sollen die Eltern der Kinder und Jugendlichen per Telefon, E-Mail oder andere Wege digitaler Kommunikation informiert werden. Das gelte insbesondere für Familien, die Konfirmationsfeiern geplant haben. Die hannoversche Landeskirche, die braunschweigische Landeskirche und die Evangelisch-reformierte Kirche aus Leer hatten Konfirmationen bereits am vergangenen Freitag abgesagt.

15:09 Uhr: Bestattungen in Nordkirche am Grab im engen Familienkreis 
Die Nordkirche hält Trauerfeiern nicht mehr in Kirchen und Kapellen ab. Kirchliche Bestattungen fänden bis auf weiteres nur noch unter freiem Himmel am Grab und im engsten Familienkreis statt, hieß es. Zudem würden Trauergespräche mit Hinterbliebenen zum Schutz der Beteiligten möglichst per Telefon oder auf digitalen Wegen geführt. Auch die seelsorgerliche Begleitung für Trauernde werde vorerst über Telefon und digitale Kommunikation geleistet. Die Nordkirche verwies auf entsprechende Anordnungen und Empfehlungen von Landkreisen, Landesregierung und Bundesregierung. Wo vor Ort bislang noch andere behördliche Regelungen gelten, sollten diese nur im Ausnahmefall genutzt werden.

14:58 Uhr: Pastor bietet Seelsorge per WhatsApp an
Der Pastor Steffen Paar aus Sülfeld im Kreis Segeberg (Schleswig-Holstein) bietet in der Corona-Krise Seelsorge auch per WhatsApp an. Auf seinem Facebook-Profil hat der „Whatsa(p)pastor“ seine Mobilfunknummer 0151/275 388 88 öffentlich gemacht. „Das ist meine Nummer für eure Fragen, euren Kummer oder Gespräche gegen Langeweile“, erklärt Paar in einem selbst gedrehten Video.

13:23 Uhr: Bischofsrat aus Hannover schreibt an Gemeinden
Angesichts der sich weiter ausbreitenden Corona-Pandemie wendet sich der Bischofsrat der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit einem Brief an alle Gemeinden und kirchliche Einrichtungen. „Diese Pandemie bringt eine an die Machbarkeit gewöhnte Gesellschaft an ihre Grenzen“, heißt es in dem Schreiben. Die Lage mit massiven Einschränkungen in die Freiheiten aller Menschen sei eine Demutserfahrung. Umso wichtiger sei es, dass Christinnen und Christen besonnen blieben: „Den meisten von uns geht es gesundheitlich gut.“ Zu der Landeskirche gehören drei Viertel aller evangelischen Gemeinden in Niedersachsen. (Hier klicken für einen ausführlichen Bericht)

12:46 Uhr: Hannoversche Landeskirche schließt Kirchenamt
Angesichts der Corona-Pandemie schließt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers als Vorsichtsmaßnahme ihr Landeskirchenamt. Alle 320 Mitarbeitenden der zentralen Verwaltung seien von Mittwoch an bis zum 17. April von der Verpflichtung zur Anwesenheit in der Dienststätte entbunden, sagte ein Kirchensprecher dem epd. Soweit es ihnen möglich sei, sollen die Beschäftigten ihre Aufgaben ganz oder zumindest teilweise von zu Hause aus übernehmen. Wer dazu nicht in der Lage sei, werde für die Zeit der Schließung unter Lohnfortzahlung vom Dienst freigestellt, hieß es. Für die Telefonzentrale des Landeskirchenamtes der größten deutschen Landeskirche solle eine verlässliche Erreichbarkeit sichergestellt werden. Der Zutritt zum Gebäude sei zwar weiterhin möglich, jedoch nur in wenigen begründeten Ausnahmefällen gestattet, hieß es weiter.

12:17 Uhr: Bedford-Strohm: Uns wird Kraft gegeben
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich in der Corona-Krise mit einem Facebook-Video zu Wort gemeldet und angesichts des Verbots kirchlicher Veranstaltungen auf alternative Angebote hingewiesen. „Die Herausforderungen in diesen Tagen sind groß. Aber, davon bin ich überzeugt, uns wird auch die Kraft gegeben, diese Herausforderungen zu bewältigen“, sagte der oberste Repräsentant in dem im Freien aufgenommen Video. Der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm sagte, schon vor der Entscheidung der Bundesregierung und der Bundesländer über weitere Einschränkungen im öffentlichen Leben am Montag hätten die meisten Landeskirchen ihre Gottesdienste abgesagt. Jetzt komme es darauf an, andere Angebote zu finden, um die gute Botschaft des christlichen Glaubens weiterzusagen und Kraft daraus zu schöpfen. Auf www.ekd.de seien viele Angebote gebündelt.

11:46 Uhr: Straßenmagazin „Asphalt“ aus Niedersachsen pausiert
Als Folge der Corona-Krise stellt das niedersächsische Straßenmagazin „Asphalt“ vorübergehend den Verkauf ein. Das Magazin wird unter anderem von Wohnungslosen und Langzeitarbeitslosen verkauft, die vom Erlös einen Anteil bekommen. Weil diese Einnahmen jetzt wegbrechen, bittet Asphalt-Geschäftsführer Georg Rinke um Unterstützung. „Die Verkäuferinnen, Verkäufer und wir sind jetzt noch mehr als sonst auf Ihre Solidarität angewiesen.“ Asphalt ersetze den Verkäufern die entgangenen Einnahmen, so gut es gehe, sagte er. Unter anderem würden Einkaufsgutscheine herausgegeben. Doch Asphalt lebe ausschließlich vom Verkauf der Hefte und von Spenden.

10:16 Uhr: Arche schließt alle Standorte
Wegen der Corona-Krise werden die mehr als 25 „Arche“-Standorte in Deutschland spätestens von Mittwoch an geschlossen. Jeden Freitag solle dann in Abstimmung mit den jeweiligen Behörden neu entschieden werden, teilte das christliches Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“ in Berlin mit. Derzeit werde über WhatsApp, Social Media und telefonisch Kontakt zu den betroffenen Familien aufgenommen, um sie darüber zu informieren. In den „Arche“-Einrichtungen erhalten nach eigenen Angaben bundesweit mehr als 4.000 sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Regel ein warmes Mittagessen und Hausaufgabenhilfe sowie Spiel-, Sport- und Ferienangebote. Im Norden gibt es Standorte in Hamburg und Göttingen.

Montag, 16. März
19:16 Uhr: Hamburger Erzbischof Heße in Quarantäne

Nach Aufenthalt in einem Corona-Risikogebiet befindet sich der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße in häuslicher Quarantäne. Der 53-Jährige war am Wochenende über Madrid von einer Reise nach Marokko zurückgekehrt, schreibt er in einem am Montag veröffentlichten Brief an die Gemeinden im Erzbistum Hamburg. Weil die spanische Hauptstadt mittlerweile zur Risikozone erklärt sei, wolle er sich an die bestehenden Empfehlungen halten und sich in den kommenden 14 Tagen zu Hause aufhalten. „Symptome dieses Virus lassen sich bei mir bisher nicht erkennen. Mir geht es gut“, schreibt er. Um die Ausbreitung des Virus zu verzögern, bittet Heße die Gemeinden im Erzbistum Hamburg, bis 30. April keine öffentlichen Gottesdienste zu feiern. Die Katholiken seien von der sonntäglichen Pflicht zum Kirchgang befreit. Stattdessen sollten sie über das Internet an kirchlichen Feiern teilnehmen sowie zu Hause beten und Hausgottesdienste feiern.

18:20 Uhr: „Lutherengel“kaufen für Ältere in Meppen ein
Der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Emsland-Bentheim hat die „Lutherengel“ ins Leben gerufen, um für ältere und bedürftige Menschen den Einkaufs- und Apothekendienst zu übernehmen. Auch wenn Kirchen und Gemeindehäuser wegen des Coronavirus inzwischen geschlossen seien, ruhe deswegen nicht die kirchliche Arbeit, sagte der Meppener Superintendent Bernd Brauer: „Christliche Gemeinschaft heißt füreinander da zu sein. Die Diakone unseres Kirchenkreises werden ab sofort mit der Aktion ‚Lutherengel‘ gerade die Menschen unterstützen, die am meisten unter der derzeitigen Situation leiden.“

17:58 Uhr: Oldenburger Abend der Begegnung abgesagt
Die Diakonie und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg verzichten angesichts der Corona-Pandemie in diesem Jahr auf den traditionellen „Abend der Begegnung“. Ursprünglich hätte am 16. April der Landrat des Landkreises Wesermarsch, Thomas Brückmann (parteilos), zusammen mit dem Diakonie-Vorstand Uwe Kollmann als Gastredner auftreten sollen, teilte ein Sprecher mit. Zum „Abend der Begegnung“ im alten Oldenburgischen Landtag empfangen die Diakonie und der oldenburgische Bischof Thomas Adomeit, mehr als 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kirche und sozialen Einrichtungen. Dabei gibt das kirchliche Hilfswerk einen Einblick in seine Arbeit.

17:08 Uhr: Nordkirchen-Bischöfe schreiben an Gemeinden
Angesichts der Verbreitung des Coronavirus haben sich die Bischöfinnen und Bischöfe der Nordkirche in einem Schreiben an alle Gemeinden, Dienste und Werke sowie die Diakonie gewandt. Darin begründen sie eingangs erneut ihre Empfehlung, alle Gottesdienste abzusagen: Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, könne das Coronavirus übertragen werden. Mit der Absage habe man vor allem die Infektionskette durchbrechen wollen. „Kirchliches Handeln soll dem Leben dienen und es nicht gefährden“, heißt es in dem Schreiben. Unterzeichnet ist es von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin), Bischof Gothart Magaard (Schleswig), Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg und Lübeck) und Bischof Tilman Jeremias (Greifswald). (Hier klicken für einen ausführlichen Bericht)

15:46 Uhr: Täglicher Gottesdienst im Netz
Und noch ein digitaler Gottesdienst, diesmal sogar ein täglicher. Pfarrer Markus Tymister aus der katholischen Pfarrei St. Joseph in Hamburg-Wandsbek will ab sofort werktags um 17 Uhr eine heilige Messe feiern. Sie wird auf der Seite www.sankt-joseph-wandsbek.de übertragen. Auch am Sonntag, 22. März, um 10.30 Uhr wird ein Gottesdienst übertragen.

14:53 Uhr: Hamburger Obdachlose in Quarantäne
Seit am Sonnabend ein Besucher des Hamburger Winternotprogramms positiv auf Covid-19 getestet wurde, befinden sich 330 Menschen in dem Gebäude Friesenstraße 22 in „häuslicher Isolation“. Dem Mann gehe es nicht so schlecht, dass er in ein Krankenhaus verlegt werden müsse, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bereits vor dem jetzt eingetretenen ersten Corona-Fall im Winternotprogramm sei bewusst eine Etage für eventuelle Isolierungen freigehalten worden. Die Kontaktpersonen könnten separat untergebracht werden, für infizierte Personen stünden nochmals isolierte Räume zur Verfügung, sagte Helfrich.

14:15 Uhr: Corona spielt große Rolle bei Telefonseelsorge
Die Angst vor dem Corona-Virus lässt deutlich mehr Menschen die Telefonseelsorge in Hannover anrufen. „Das ist mittlerweile sehr oft ein Thema in unseren Gesprächen“, sagte Leiter Pastor Christian Voigtmann dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zusätzlich hätten die Helfer mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen, um ihr Angebot aufrechtzuerhalten, sagte Voigtmann. „Wir wollen unsere überwiegend älteren Ehrenamtlichen vor Ansteckungen schützen und müssen nun sehen, wie wir unsere Dienste neu organisieren.“ So rät Voigtmann seinen Helfern inzwischen dazu, auf die Fahrt zum Seelsorge-Telefon mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu verzichten. „Wir müssen dann eben mit reduzierter Mannschaft arbeiten.“ Das Angebot der Seelsorge sei an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr erreichbar. „Das wollen wir natürlich aufrechterhalten und Lücken in der Erreichbarkeit möglichst vermeiden.“

13:12 Uhr: Lübecker Kulturkirche geschlossen
Die Lübecker Kultur- und Universitätskirche St. Petri bleibt wegen der Corona-Pandemie bis zum 30. April geschlossen. Dies betrifft auch den Aussichtsturm und das Café, teilte das Veranstaltungsmanagement mit. Alle Veranstaltungen wie etwa die Petrivisionen, der Science Slam und die Literaturmesse im April entfallen.

12:32 Uhr: Tafeln in Niedersachsen stellen Betrieb ein
Immer mehr Tafeln in Niedersachsen stellen angesichts der Corona-Krise ihren Betrieb ein. Von den 106 Tafeln in Niedersachsen und Bremen hätten bereits neun Ausgabestellen aus Rücksicht auf ihre Kunden und Mitarbeitenden geschlossen, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Niedersachsen und Bremen, Manfred Jabs, in Bremen. Viele der Kunden und ehrenamtlichen Mitarbeitenden seien älter als 65 Jahre und gehörten zur Hochrisikogruppe. „Darum haben wir die Devise rausgegeben: Sicherheit geht vor.“ Derzeit seien die Tafeln in Hannover, Oldenburg, Gifhorn, Stade, Lüneburg, Burgfeld, Hameln, Achim und Alfeld geschlossen, sagte Jabs. Die Ausgaben in Bremen und Bremerhaven seien vorerst weiter geöffnet.

10:22 Uhr: Gute Quoten für Oldenburger ZDF-Gottesdienst
Während die meisten Gemeindegottesdienste in Deutschland wegen des Coronavirus ausfallen, haben knapp eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer den evangelischen ZDF-Gottesdienst aus Oldenburg am Sonntag gesehen. Das waren „etwa 270.000 mehr als im Durchschnitt“, sagte der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Markus Bräuer, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der ZDF-Gottesdienst aus Oldenburg sei ein „überzeugendes Beispiel dafür, wie in diesen Tagen Trost und Zuversicht vermittelt werden können“, fügte Bräuer hinzu. Laut Bräuer sahen am Sonntag 960.000 Zuschauer den ZDF-Gottesdienst, im Durchschnitt seien es sonst 690.000. Der Marktanteil habe bei 10,3 Prozent gelegen (Durchschnitt: 7,6 Prozent).

9:11 Uhr: Chat-Seelsorge weitet Angebot aus
Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus weitet die evangelische Chat-Seelsorge ihr Angebot aus. „Nachdem nun eine Menge unseres analogen Lebens – einschließlich des kirchlichen – aufgrund der Corona-Pandemie zum Erliegen gekommen ist, bieten wir quasi zum Ausgleich eine Erweiterung unserer digitalen Arbeit an“, sagte Pastor Carsten Krabbes als Koordinator des Angebots dem epd. Die Chat-Seelsorge sei ab sofort unter www.chatseelsorge.de montags von 20 bis 22 Uhr, dienstags von 12 bis 14 Uhr, mittwochs von 20 bis 22 Uhr, donnerstags von 12 bis 14 Uhr, freitags von 20 bis 22 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr erreichbar. „Bei uns kann sich niemand infizieren, aber gleichwohl jeder und jede Gemeinschaft erleben“, hieß es.

Sonntag, 15. März
18:31 Uhr: Al-Aksa-Moschee und Felsendom in Jerusalem geschlossen
Auf dem Tempelberg in Jerusalem bleiben bis auf weiteres der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee geschlossen. Die muslimischen Gebete sollen auf die freien Flächen des Areals verlegt werden, teilte der Direktor der Moschee, Scheich Omar Al-Kiswani, laut Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur „Wafa“ mit. Die Schließung der drittheiligsten Stätte des Islam für Beter ist demnach Teil der Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus.

16:18 Uhr: Osterfeierlichkeiten im Vatikan ohne Publikum
Die Osterfeierlichkeiten werden im Vatikan in diesem Jahr unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Bei sämtlichen Liturgien der Karwoche wird nach Angaben der Präfektur des Päpstlichen Hauses wegen der aktuellen Gesundheitskrise auf die „physische Anwesenheit der Gläubigen“ verzichtet. Bis zum 12. April werden die Generalaudienzen des Papstes vom Mittwoch und sein Angelusgebet vom Sonntag demnach weiterhin ohne Publikum stattfinden, aber im Internet auf der vatikaneigenen Internetseite „Vaticannews“ live ausgestrahlt werden.

15:46 Uhr: Digitale Gottesdienste erfolgreich
Die Online-Gottesdienste und Andachten der Nordkirche haben offenbar eine breite Resonanz gefunden. So zählte zum Beispiel der über Facebook mit Hilfe der „Lübecker Nachrichten online“ verbreitete Livestream-Gottesdienst aus der Lübecker St. Georg-Kirche bis zum Mittag rund 15.000 Aufrufe, wie die Nordkirche mitteilte. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt dankte allen Beteiligten, die in der Corona-Krise kreativ geworden waren. „Wir stellen uns der Aufgabe, das Evangelium in Wort und Tat auch unter stark veränderten Bedingen zu verkündigen“, sagte sie. Einen ausführlichen  Bericht über einen Youtube-Gottesdienst des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg lesen Sie hier.

10:55 Uhr: Oldenburger ZDF-Gottesdienst ohne Besucher
Die Ausbreitung des Coronavirus hat den ZDF-Fernsehgottesdienst in bisher nicht dagewesener Weise verändert. Die evangelische St.-Ansgar-Kirche in Oldenburg blieb bis auf die Mitwirkenden und den Chor nahezu leer. „Niemand konnte ahnen, wie sehr Corona plötzlich unser Leben bestimmt“, sagte Pastor Nico Szameitat zur Begrüßung: „Herzlich willkommen besonders ihr – daheim!“ Anstelle der Besucher hatte der Chor in den Bankreihen Platz genommen, jeweils mit gebührendem Abstand der Sänger untereinander.

Sonnabend, 14. März
20:11 Uhr: 300 Hamburger Obdachlose unter Quarantäne
Im Hamburger Winternotprogramm für Obdachlose hat es laut Sozialbehörde einen positiven Test auf das Coronavirus gegeben. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine Weitergabe des Erregers in der Einrichtung Friesenstraße stattgefunden hat, hieß es. Auf Anordnung des Gesundheitsamtes Hamburg-Mitte wurde für alle dort untergebrachten Personen eine „häusliche Isolation“ eingeleitet. Ersten Medienberichten zufolge soll es sich um rund 300 Betroffene handeln. Damit werde die üblicherweise nur zur Übernachtung genutzte Unterkunft für die kommenden 14 Tage zum dauerhaften Aufenthaltsort der obdachlosen Menschen.

19:40 Uhr: Diakonie Hannover richtet Corona-Hotline ein
Mit einer Hotline will das Diakonische Werk Hannover Menschen aus der Corona-Risikogruppe mit Freiwilligen zusammenbringen, die Hilfe anbieten können. „Wir müssen neben dem Selbstschutz auch an die denken, die auf Unterstützung angewiesen sind“, sagte der Leiter des Diakonischen Werkes Hannover, Pastor Rainer Müller-Brandes. So könnten zum Beispiel Einkäufe für Nachbarn mitgebracht und benötigte Rezepte vom Arzt oder Medikamente aus der Apotheke geholt werden. Unter 0511/3687-108 können sich Hilfesuchende und Menschen, die Hilfe anbieten, melden. (epd/KNA/tt)