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Neuer Holocaust-Erinnerungsort entsteht auf Zeche Zollverein

Auf Zeche Zollverein in Essen erinnern ab Januar Hologramme von Zeitzeugen an die Schrecken des Holocaust. Das Projekt „Holo-Voices“ lasse die Überlebenden zu Wort kommen, erklärte Kulturministerin Ina Brandes (CDU) am Montag in Essen. Mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Hologramm-Technik sollen originale Aufnahmen von Zeitzeugen als dreidimensionales Hologramm dargestellt werden und eine direkte Interaktion mit Besucherinnen und Besuchern ermöglichen. Der Erinnerungsort wird am 27. Januar von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in Halle 8 auf dem Unesco-Welterbe Zollverein eröffnet. Die Bauarbeiten dafür laufen bereits.

Das Projekt soll die persönlichen Geschichten der Zeitzeugen für nachfolgende Generationen erhalten, wie es hieß. Besucherinnen und Besuchern könnten den Holocaust-Überlebenden Fragen stellen. Die KI ermittele darauf passende Original-Antwort, die die Zeitzeugen zuvor in Interviews gegeben haben. „Die Erinnerung an die Gräuel, verbunden mit der Mahnung, die Stimme gegen Antisemitismus und Rassismus zu erheben, gehören zu den bleibenden Aufgaben deutscher Erinnerungskultur“, erklärte das Kulturministerium. „Und sie sind aktueller denn je.“

Das Projekt „Holo-Voices – begegnen • fragen • weitersagen“ wird den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dortmund umgesetzt und von der RAG-Stiftung, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie der Brost-Stiftung unterstützt. Die Kosten für das Projekt liegen laut Kulturministerium bei rund 3,2 Millionen Euro.