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Neuer ARD-Vorsitz will neue Strategie für den Senderverbund

Der neue ARD-Vorsitzende Florian Hager will eine neue Strategie für den Senderverbund entwickeln und anders kommunizieren. Bis April sollen konkrete Projekte und Verantwortlichkeiten festgelegt werden.

Der neue ARD-Vorsitzende Florian Hager will mit dem Senderverbund eine neue Gesamtstrategie entwickeln und klare Verantwortlichkeiten etablieren. “Wir gehen unseren ARD-Vorsitz arbeitsteilig an”, sagte Hager am Freitag beim Pressegespräch nach der Sitzung der Intendantinnen und Intendanten in Frankfurt am Main. Die anstehenden Herausforderungen “kann nicht der große Vorsitzende mit einem Masterplan lösen”.

Auf der Sitzung habe die ARD einen Fahrplan für die Umsetzung des von den Ländern vorgelegten Reformstaatsvertrags vereinbart. Bei der nächsten Sitzung im April will der Senderverbund dann konkrete Projekte beschließen und vorstellen. Dies gilt insbesondere auch für das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Hager, der auch Intendant des Hessischen Rundfunks ist, rechnet damit, dass sich hierdurch das Mediennutzungsverhalten deutlich verändert. Die ARD sei aktuell aber weder im Programm noch bei den Datenstrukturen entsprechend aufgestellt, sagte Hager.

“Für uns ist es ein großer Schritt, dass wir diese Aufgabe bereits angehen, bevor der Reformstaatsvertrag überhaupt offiziell in Kraft getreten ist”, so Hager. Der Staatsvertrag wird derzeit von den Länderparlamenten ratifiziert und soll im Sommer formal Gesetzeswirkung entfalten. Angesichts der ausbleibenden Beitragserhöhung sei die ARD zudem “schon jetzt unterfinanziert, in dieser schwierigen Phase gehen wir trotzdem diese Themen an.”

Hager betonte, dass ARD und ZDF mit ihren linearen Angeboten jeden Tag mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland erreichten. Auch die Reichweite der öffentlich-rechtlichen Mediatheken schlage die kommerzieller Anbieter wie Netflix um Längen. Um künftig in Krisensituationen wie der Kontroverse um die Berufung von Thilo Mischke als Moderator der Kultursendung “ttt” besser reagieren zu können, habe die ARD jetzt einen Krisenstab unter Leitung von ARD-Chefredakteur Oliver Köhr eingerichtet. Außerdem soll jede “programmliche Einheit” eine klare Verantwortlichkeit einführen, die in Krisenfällen die Kommunikation übernimmt.

“Mein Job ist dafür zu sorgen, dass wir hier künftig besser aufgestellt sind”, sagte Hager. Dazu stellt die ARD ihre Kommunikationsstrategie um und will künftig weniger über Vorhaben und laufende Prozesse informieren, sondern lieber über “Dinge, die wir erledigt haben”, so Hager weiter.