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Naturschutzbund zählt Winterstörche

Der Naturschutzbund (Nabu) bittet um Mithilfe beim Zählen von Weißstörchen, die in Deutschland überwintern. Entsprechende Meldungen werden bis 31. Januar 2026 entgegengenommen, teilte der Nabu am Montag in Berlin mit. Bei dem sogenannten Citizen-Science-Projekt (Bürgerwissenschaftsprojekt) könne jeder und jede mitmachen.

In Deutschland würden vermehrt zwischen November und Januar sogenannte „Winterstörche“ beobachtet. Die ersten Meldeaktionen in den beiden vergangenen Winter zeigten, dass bereits mehrere Hundert Vögel in Deutschland überwintert hätten. Gebrütet hätten in Deutschland in diesem Jahr etwa 15.500 Storchenpaare.

„Wir beobachten schon seit mehr als 20 Jahren, dass sich das Zugverhalten ändert“, erklärte Bernd Petri von der Nabu-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz. So würden viele Vögel inzwischen in Spanien bleiben, statt weiter nach Afrika zu fliegen. Dort nutzten sie das Nahrungsangebot in Reisfeldern und auf großen Mülldeponien.

Bisher betreffe das stark veränderte Zugverhalten nur die westziehenden Störche. Die „Ostzieher“, also die Vögel, die über den Bosporus nach Afrika fliegen, würden immer noch ihre weite Reise antreten.

Für das veränderte Verhalten der „Westzieher“ spielt laut dem Storchen-Experten Petri die Klimaerwärmung eine Rolle. In immer milderen Wintern fänden Weißstörche als Nahrungsopportunisten auch hierzulande genug Mäuse, Würmer, kleine Fische und Abfall auf offenen Mülldeponien. Fänden sie genug Futter, ersparten sich einige den kräftezehrenden Zug. Zudem mache Kälte ihnen kaum etwas aus.