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Nach Einreiseverbot für Israelis: Indonesien ignoriert IOC-Proteste

Trotz des Waffenstillstands im Gazastreifen hat das islamische Indonesien Israels Sportlern die Teilnahme an der laufenden Turn-Weltmeisterschaft untersagt. Das IOC reagierte deutlich.

Indonesien zeigt sich unbeeindruckt von Drohungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Man wolle weiter eine “aktive Rolle” im globalen Sport spielen, erklärte Sport- und Jugendminister Erick Thohir am Donnerstag auf dem Portal X. Das IOC hatte nationale Verbände dazu aufgefordert, nicht mehr an Wettkämpfen in Indonesien teilzunehmen, nachdem das islamische Land israelischen Sportlern die Einreise zur Turn-WM verweigert hatte. Dies werde Konsequenzen mit sich bringen.

“Indonesien wird weiterhin eine aktive Rolle bei verschiedenen Sportveranstaltungen auf südostasiatischer, asiatischer und globaler Ebene spielen, damit der indonesische Sport als Botschafter und Spiegelbild der Stärke des Landes in den Augen der Welt dienen kann”, so der Minister.

Das Exekutivkomitee des IOC hatte am Mittwoch erklärt, es werde allen internationalen Verbänden empfehlen, keine internationalen Sportveranstaltungen oder Tagungen in Indonesien auszurichten, bis das Land allen Teilnehmern Zugang zu den Wettkämpfen gewähre. Darüber hinaus werde es den Dialog mit dem bevölkerungsreichsten islamischen Land über die Ausrichtung künftiger olympischer Veranstaltungen beenden.

Indonesien steht weiterhin zur palästinensischen Terrororganisation Hamas. Allerdings hatte Präsident Prabowo Subianto in der vergangenen Woche an dem Gipfeltreffen im ägyptischen Sharm el-Scheich teilgenommen. Bei dem Gipfel waren die USA, Katar, Ägypten und die Türkei als Vermittlerstaaten des Waffenstillstandsabkommens für den Gazastreifen vertreten.