Nabu fordert mehr Hochwasserschutz für Niedersachsen
Angesichts der dramatischen Hochwasserereignisse in Österreich, Polen, Tschechien und Rumänien fordert der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen, auch in Niedersachsen mehr präventive Maßnahmen zu ergreifen. Umfassende, konzertierte Maßnahmen seien längst überfällig, sagte Holger Buschmann, Landesvorsitzender des Nabu, am Dienstag. „Durch den menschengemachten Klimawandel werden Hochwasserereignisse häufiger und heftiger.“
Buschmann erinnerte daran, dass erst vor rund einem Dreivierteljahr weite Teile Niedersachsens von Hochwasser betroffen waren. Vor wenigen Jahren habe es die Harzregion getroffen. „Das Klima ist aus den Fugen geraten, die Klimaziele von Paris sind nur noch einzuhalten, wenn konsequent umgesteuert wird“, sagte er.
Noch immer gäbe es zu viel bebaute, asphaltierte Natur und einen zu hohen Flächenverbrauch. Niedersachsen müsse entsiegeln sowie flächensparend bauen. „Brachen, Grünflächen und Dächer müssen grün bleiben oder werden, das ‚Prinzip Schwammstadt‘ zur politisch-planerischen Selbstverständlichkeit werden“, sagte Buschmann.
Er forderte zudem, auf „besonders schädliche und flächenintensive“ Straßenbauten zu verzichten – wie etwa den geplanten Neubau der Autobahn 20 und der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg.
Klimaschutzmaßnahmen seien gesamtgesellschaftliche Aufgaben, sagte Buschmann. Bürgerinnen und Bürger könnten ihre Grundstücke entsiegeln und naturnah gestalten, aber auch Bauherren, Architekten, Kommunalpolitiker und Wirtschaftsunternehmen müssten verantwortungsvoll handeln. Sonst werde es auch an Ems, Hase, Hunte, Gose, Oste, Aller, Leine, Weser und Elbe immer häufiger heißen „Land unter“.