MV: Umweltschützer fordern naturverträglichen Ausbau der Windkraft

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in MV fordert einen naturverträglichen Ausbau der Windenergie. Der zügige Ausbau auf das gesetzlich vorgegebene Niveau sei notwendig, müsse aber verbindlich auf maximal 2,1 Prozent der Landesfläche in MV begrenzt werden, wie der Verband am Montag mitteilte. Die Bevölkerung brauche eine Absicherung, dass nach der Phase des beschleunigten Zubaus bis 2040 die Ausbreitung beendet werde.

Waldflächen, Hauptbrutgebiete des Schreiadlers und bedeutende Rast- und Zuggebiete von Vögeln und Fledermäusen müssten frei bleiben von Windkraftanlagen. Einen Ausbau der Windenergie im Wald lehnt der Verband ab, weil gesunde Wälder eine hohe Bedeutung im Klimawandel hätten und MV mit 24 Prozent Waldanteil ein waldarmes Land sei.

Bei der Landesplanung zu Windeignungsgebieten fordert der Verband Hemmnisse abzubauen, die nicht zum Erhalt der Lebensgrundlagen notwendig sind. Dies seien kilometergroße Abstände um denkmalgeschützte Bereiche und bisher zumeist ausgeschlossene Standorte in und um Gewerbegebiete. So könne Druck von sensiblen Naturräumen und Wohnflächen genommen werden.

Außerdem fordern die Umweltschützer ein Artenhilfsprogramm für den vom Aussterben bedrohten Schreiadler. Der größte Teil der deutschen Population brüte in MV mit etwa 100 Brutpaaren. Für sie sollten in einer Region ohne Windenergieanlagen Nass- und Feuchtwiesen angelegt und Moore wieder vernässt werden. Damit würde das Land gleichzeitig die seit August geltende EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur umsetzen, hieß es.