Museen ziehen positive Bilanz – Corona zum Trotz

In Schleswig-Holstein sind im vergangenen Jahr weniger Menschen ins Museum gegangen als im Jahr zuvor. Doch das Minus ist trotz der Pandemie gering ausgefallen.

Das Wikinger-Museum Haithabu aus der Vogelperspektive
Das Wikinger-Museum Haithabu aus der VogelperspektiveStiftung SH-Landesmuseen / Aldo

Schleswig. Trotz der anhaltenden Pandemie haben im vergangenen Jahr 430.000 Menschen die Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen besucht. Obwohl die Museen bis Mitte März geschlossen waren und Großveranstaltungen wie der Gottorfer Landmarkt ausfallen mussten, sind das nur rund 20.000 Besucherinnen und Besucher weniger als 2019, teilt die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen mit.

Größter Publikumsmagnet war mit fast 160.000 Besuchern das Wikinger-Museum Haithabu, das seit 2018 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Es folgen das Freilichtmuseum Molfsee mit seinem im April eröffneten Jahr100Haus mit etwa 130.000 Besuchern und die Museumsinsel Schloss Gottorf in Schleswig mit 71.450 Menschen. Die im April eröffnete Ausstellung „Farbrausch“ des Berliner Künstlers Christopher Lehmpfuhl sahen bereits 21.000 Menschen. Damit sei sie die erfolgreichste Gottorfer Kunstausstellung der vergangenen Jahre, hieß es. Sie läuft noch bis zum 30. Januar 2022.

In der entscheidenden Phase

Die Modernisierung der Schlossinsel in Schleswig geht im kommenden Jahr in die entscheidende Phase. Die letzte notwendige Bauvoruntersuchung soll im Herbst stattfinden, im Frühjahr 2023 ist ein Neubau neben dem Schloss geplant, in den alle Serviceeinrichtungen, Museumskasse, Shop, Tagungsräume und ein Restaurant einziehen sollen. 2025 sollen dann die Dauerausstellungen im Schloss neu konzipiert werden. Der Abschluss des Gottorf-Masterplans ist für den Jahreswechsel 2027/2028 geplant.

Das Schloss Gottorf bei Schleswig im Winter
Das Schloss Gottorf bei Schleswig im WinterStiftung SH-Landesmuseen

Mit mehr als zwei Jahren corona-bedingter Verspätung startet am 31. März in der Reithalle der Museumsinsel die Sonderausstellung „Moby Dick und Röhrenkatze“. Seit 50 Jahren erwirbt der Kulturring in der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft Gemälde, Grafiken und Skulpturen in enger Abstimmung mit dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Inzwischen sind fast 500 Werke von 115 Künstlerinnen und Künstlern zusammengekommen, die in der Ausstellung gezeigt werden sollen.

Mit einer überarbeiteten Ausstellung rund um die Anfänge der modernen Kunst in Deutschland setzen die Landesmuseen die Sonderausstellung „Moderne und Idyll“ ab 5. Mai im Gottorfer Kreuzstall fort. Die Ausstellung zeigt Papierarbeiten von Paul Cézanne, Edgar Degas, Eduoard Manet, Auguste Renoir, Paul Signac und Henri de Toulouse-Lautrec. Auch Werke des deutschen Spät- und Postimpressionismus von Emil Nolde, Wenzel Hablik und Arthur Illies sind vertreten.

Digitale Angebote

Auch die digitalen Angebote der Landesmuseen sollen weiter ausgebaut werden. Hier können Interessierte von zu Hause aus in die Geschichte der Schlossinsel eintauchen. In sechs digitalen Panoramen werden prägende Themen rund um den Gottorfer Kosmos erzählt. Vergangene Zeiten werden durch interaktive 360-Grad-Panorama-Anwendungen fast wieder real. Auf diese Weise ist etwa zu sehen, wie sich das historische Nydamboot auf hoher See mit voller Besatzung durch tosendes Wasser arbeitet. (epd)