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“Momo”-Regisseur Ditter: KI darf nicht das Denken ersetzen

Die Tech-Konzerne sind die “Grauen Herren” der Gegenwart, die die Menschen um ihre Zeit bringen, ist Christian Ditter überzeugt. Warum der Filmregisseur zwar Technik durchaus schätzt, aber nicht jeden Trend mitmacht.

Christian Ditter (48), Regisseur der aktuellen Neuverfilmung von Michael Endes Buch “Momo”, hat ein ambivalentes Verhältnis zur Künstlichen Intelligenz (KI). “Die Gefahr ist, dass man irgendwann aufhört, selber nachzudenken”, sagte Ditter der “Süddeutschen Zeitung” (Freitag). Er selbst verwende beispielsweise Chat-GPT. “Aber man muss schon aufpassen, dass man die KI benutzt, und nicht umkehrt, und die Technik benutzt dich.”

Die “Grauen Herren” in “Momo”, die den Menschen ihre Lebenszeit stehlen, seien heute in der Realität angekommen, so Ditter. Jedes Kind wisse, dass irgendwelche Tech-Konzerne seine Zeit wollten. Sie träten selbstbewusst auf und sagten: “Wir verwalten eure Zeit. Wir haben ein Produkt für euch, das eure Zeit optimiert. Ihr wisst es zwar noch nicht, aber ihr könnt es gut gebrauchen.”

Er selbst versuche, sich sein Leben nicht von der Technik diktieren zu lassen, sagte der Regisseur. Als Filmemacher sei er natürlich ein Technik-Nerd, aber gehe bewusst nicht jeden Trend mit. “Es gibt ja Ringe und Uhren, die den Schlaf und so weiter tracken, damit man sich optimieren kann. Ob ich gut geschlafen habe und wie viele Schritte ich machen soll, möchte ich mir aber nicht diktieren lassen.”