Mit Gott den Menschen dienen

Bei ihrem Gelöbnisgottesdienst ließ sich Lisa Jakubeit taufen. Was hat die Soldatin dazu bewogen? Im Interview spricht sie über ihre Gründe und ein emotionales Erlebnis direkt nach der Taufe.

Lisa Jakubeit wird von Pastor Gerson Seiß getauft
Lisa Jakubeit wird von Pastor Gerson Seiß getauftPrivat

Neumünster. Lisa Jakubeit hat im Frühjahr ihren Unteroffiziersgrundlehrgang an der Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Heide (Schleswig-Holstein) durchlaufen. Bereits in der Schulzeit interessierte sie sich für die Bundeswehr und absolvierte ein Praktikum im Sanitätsdienst. Die gelernte Industriekauffrau aus Weimar sammelte erst Erfahrungen in ihrem Beruf, bevor sie Soldatin wurde. Im Rahmen ihres Gelöbnisgottesdienstes am 23. Mai in Husum ließ die junge Frau sich taufen. Im Gespräch mit Seelsorger Gerson Seiß erklärt sie ihre Beweggründe und Eindrücke.
Frau Jakubeit, wie ist der Entschluss, sich taufen lassen zu wollen, in Ihnen gereift ist?
Lisa Jakubeit: Die Entscheidung fiel mir nicht schwer. Ich habe schon immer eine Verbindung zu Gott gespürt, mich nur nicht zu ihm bekannt. Doch als der Entschluss feststand, dass ich zur Bundeswehr gehe und damit auch ein möglicher Auslandsaufenthalt im Raum stand, war der Wunsch mich taufen zu lassen noch größer geworden. Auch wenn der Auslandsauf­enthalt noch in den Sternen steht, wollte ich, dass Gott mich bei meiner Entscheidung zur Bundeswehr zu gehen, unterstützt und mir in den schwierigen Zeiten hilft.
Wie haben Sie Taufe erlebt?
Ich habe die Taufe als sehr ergreifend und emotional erlebt. Für mich war dies ein wichtiger Tag. Meine Familie ist zum Gelöbnis aus Thüringen angereist, und ich wollte sie zur Taufe dabei haben. Die Taufe war für mich genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. An einen Moment nach dem Gelöbnisgottesdienst erinnere ich mich gern zurück. Ich trat aus der Kirche und suchte den Marktplatz nach meiner Familie ab. Da kam ein Ehepaar zu mir und gratulierte mir zur Taufe. Die Frau meinte, sie wäre emotional dabei gewesen. Allein der Gedanke daran, dass fremde Menschen zu mir kamen, mir gratulierten und wie die Dame auch emotional ergriffen waren, bestätigte nur, dass es die richtige Entscheidung war, mich taufen zu lassen vor meinen Kameraden und deren Angehörigen.
Unmittelbar vor der Taufhandlung haben Sie sich zu einem Leben im Geist Jesu Christi bekant. Mit welchen Hoffnungen verbindet sich das für Sie?
Ich habe daran keine Hoffnungen geknüpft. Ich bin ziemlich sicher, dass Gott, wo ich mich nun offiziell zu ihm bekannt habe, mir noch mehr den richtigen Weg weist und weiter an meiner Seite ist.
Sie haben an an Ihrem derzeitigen Wohnort Lübeck bereits eine christliche Gemeinde gefunden. Wie sind Sie dort aufgenommen worden?
Ich habe tatsächlich beim ersten Gottesdienst festgestellt, dass dies die richtige Gemeinde ist für mich. Als ich das erste Mal in der Gemeinde am Gottesdienst teilnahm, wurde ich mit einem Lächeln empfangen von mir fremden Menschen. Sie gaben mir das Gefühl, hier richtig zu sein. Den Gottesdienst selbst, habe ich als sehr musikalisch und doch sehr tiefsinnig empfunden. Als ich die Woche darauf zu einem Jugendabend ging, war meine Entscheidung dann fest, in dieser Gemeinde zu bleiben. Ich wurde super herzlich aufgenommen. Man wird sofort eingebunden, und jeder möchte dich näher kennenlernen. Dieses Gefühl fand ich sehr schön. Ich möchte es nicht mehr missen.