Mit 90 Kartons gegen Wohnungsnot

Ihre Wünsche und Träume haben Obdachlose auf Umzugskartons gemalt. Herausgekommen sind klare Forderungen an den Senat.

Aus Umzugskartons hat das Bündnis ein Haus gebaut
Aus Umzugskartons hat das Bündnis ein Haus gebautMarieke Lohse

Hamburg. Mit einem Haus aus 90 bunt bemalten Umzugskartons hat das „Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot“ in Hamburg-Wilhelmsburg auf die Lebenssituation von Wohnungslosen in Hamburg aufmerksam gemacht. Das Bündnis forderte vom Senat mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt – also Sozialwohnungen, Paragraph-Fünf-Schein-Wohnungen und Wohnungen für vordringlich Wohnungssuchende. „Es kann nicht sein, dass Menschen, die einen Dringlichkeitsschein haben, jahrelang auf eine Wohnung warten müssen“, sagte Frauke Meyn von der Barmbeker Beratungsstelle für Wohnungslose.

Aktuell sei die Situation von Wohnungslosen zusätzlich erschwert. Der Grund liege vor allem an der momentan geringen Fluktuation – es gebe kaum Bewegung auf dem Wohnungsmarkt. Bei Neubauten müsse der Senat dringend 50 bis 60 Prozent für sozialen Wohnungsbau einfordern, hieß es. „Wir brauchen bezahlbare Wohnungen für benachteiligte Menschen und mehr akzeptable Unterkünfte für die vorübergehende Unterbringung obdachloser Menschen“, so das Bündnis.

Foto: Marieke Lohse
Foto: Marieke Lohse

Das Aktionsbündnis ist eine gemeinsame Initiative von Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in Hamburg. Seit zehn Jahren macht es in regelmäßigen Abständen mit Aktionen wie dem „MietenMove 2019“ auf die Not von Wohnungslosen aufmerksam. Aktions-Motto ist: „Eine Brücke ist kein Zuhause“. (epd)