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Missbrauchsstudie fürs Bistum Augsburg erwartet

Die Aufarbeitung von Missbrauch in der katholischen Kirche geht weiter. An diesem Vormittag will eine unabhängige Kommission eine Erhebung zu dem Thema für das Bistum Augsburg präsentieren.

Für das katholische Bistum Augsburg soll an diesem Donnerstagvormittag eine Missbrauchsstudie vorgestellt werden. Erarbeitet wurde sie von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Diözese. Im Rahmen der geplanten Pressekonferenz im Augsburger Haus Petrus Canisius gegenüber dem Dom ist auch eine Übergabe der Untersuchung und der daraus hergeleiteten Empfehlungen an Bischof Bertram Meier angedacht. Meier soll laut der Kommission erst dabei von den Ergebnissen erfahren.

Gegenstand der Untersuchung war eine “vertiefte Auswertung des der MHG-Studie zugrundeliegenden Datenbestandes für das Bistum Augsburg unter besonderer Berücksichtigung der Verantwortlichkeiten”, so die Kommission. In einem Anhang würden die im Bistum Augsburg nach Redaktionsschluss der MHG-Studie (Mai 2017) bekannt gewordenen Fälle sexualisierter Gewalt dargestellt. Die Kommission will ihre Studie auf der Internetseite www.aufarbeitungskommission-augsburg.info veröffentlichen.

Die MHG-Studie ist ein 2018 veröffentlichtes Forschungsprojekt, das die Deutsche Bischofskonferenz in Auftrag gegeben hatte, um das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche in Deutschland zu ermitteln. Das Kürzel MHG steht für die Standorte der Forschungsinstitute in Mannheim, Heidelberg und Gießen. Mehr als 38.000 Personalakten von Klerikern aus den Jahren 1946 bis 2014 wurden dabei überprüft. Den 1.670 potenziellen und tatsächlichen Tätern stehen mindestens 3.677 Kinder und Jugendliche gegenüber, die von sexuellem Missbrauch betroffen waren.

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Augsburg ist seit Juni 2021 im Einsatz. Über die jetzt angesetzte Veröffentlichung hinaus soll 2027 eine Untersuchung von Psychologen der Ludwig-Maximilians-Universität München zu “Sexualisierter Gewalt an Minderjährigen im Kontext der katholischen Kirche im Bistum Augsburg” publiziert werden.