Artikel teilen:

Misereor: Fast drei Milliarden Menschen ohne angemessene Ernährung

Das Entwicklungshilfswerk Misereor hat die weltweite Ernährungslage untersucht. Die Bilanz ist erschütternd: Mehr als jedem dritten Weltbürger fehlt das Geld für eine angemessene Ernährung.

Das Entwicklungshilfswerk Misereor hat mehr Anstrengungen der reicheren Länder gefordert, damit sich weltweit mehr Menschen ausreichend ernähren können. “Bittere Realität ist jedoch, dass sich fast drei Milliarden Menschen keine angemessene Ernährung leisten können, weil sie arm sind”, sagte der Geschäftsführer internationale Zusammenarbeit, Bernd Bornhorst, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Am heutigen Dienstag stellt das Hilfswerk seine aktuelle Studie “Armutslücke Welternährung” in Kooperation mit Wissenschaftlern der Universität Göttingen vor.

“Unsere Berechnungen zeigen, dass die internationale Armutsgrenze von drei US-Dollar zu niedrig angesetzt ist und deshalb nicht einmal ein Drittel der Menschen erfasst, die tatsächlich von Ernährungsarmut betroffen sind”, so Bornhorst weiter. Ernährungsarmut zu beenden sei wirtschaftlich und in gemeinsamer globaler Anstrengung machbar. Doch stattdessen gingen die Zeichen in eine andere Richtung, trotz hoher Folgekosten, klagte Bornhorst. “Hunger und Mangelernährung führen zu Krankheiten, Wachstumsstörungen und schlechteren Bildungschancen. Das belastet die betroffenen Menschen und hemmt die Entwicklung ganzer Gesellschaften über Jahrzehnte.”