Ministerpräsident plant „Dialogtour“ zum Thema Flüchtlinge

Der SPD-Politiker will sich „irrationalen Sorgen und realen Problemen“stellen. Auch Religion soll ein Thema sein.

Auf seiner Tour will der Ministerpräsident mit den Bürgern ins Gespräch kommen
Auf seiner Tour will der Ministerpräsident mit den Bürgern ins Gespräch kommenTrueffelpix / Fotolia

Schwerin. Ministerpräsident Erwin Sellering (66) hat eine landesweite "Dialogtour" durch Mecklenburg-Vorpommern angekündigt, um sich den Fragen der Bürger zu stellen. Es gebe zwar viele irrationale Sorgen und Vorurteile, doch auch reale Probleme, sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit der "Welt". Dazu zähle unter anderem das Verhältnis von Religion und Staat sowie der Umgang mit Frauen. In MV wird am 4. September ein neuer Landtag gewählt.
Der Zuzug von Flüchtlingen sei angesichts fehlender Arbeitskräfte auch eine Chance für MV, sagte Sellering. Die Zuwanderung müsse allerdings erheblich reduziert und gesteuert werden. Die Aufnahme von 24.000 Flüchtlingen 2015 habe das Land "an den Rand der Belastbarkeit" gebracht. Die Flüchtlingsfrage sei das beherrschende Wahlkampf-Thema. "Derzeit ist es jedenfalls schwierig, mit anderen wichtigen Themen durchzudringen."

Russland-Tag geplant

Wegen der traditionell engen Wirtschaftsbeziehungen hofft Sellering auf ein Ende der Russland-Sanktionen. Voraussetzung sei aber, dass sich beide Seiten aufeinander zu bewegen. Es sei im Mai ein weiterer Russland-Tag in MV geplant, um die Kontakte zu pflegen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) habe als Gast bereits zugesagt.
Ziel der Landtagswahl ist für Sellering, dass die SPD stärkste Kraft im Landtag wird. Dies biete die Möglichkeit, sich zwischen einer Koalition mit der CDU und den Linken zu entscheiden. Derzeit liegt die SPD in Umfragen knapp vorn. (epd)