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Minister gibt illegal gehandelte Artefakte an Ägypten zurück

Sieben archäologische Fundstücke aus vorchristlicher Zeit, die illegal nach Deutschland gelangt waren, kehren wieder nach Ägypten zurück. Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels (SPD) übergab die Artefakte am Donnerstag in der ägyptischen Botschaft in Berlin. Die Gegenstände, darunter eine rund 5.000 Jahre alte Axtklinge sowie Schmuckstücke und Grabfiguren, waren von Privatpersonen erworben und vom Zoll auf dem Frankfurter Flughafen oder im Internationalen Postverteilerzentrum in Niederaula sichergestellt worden.

Oftmals würden Kulturgüter über Online-Auktionshäuser ersteigert und gelangten ohne Belege für eine rechtmäßige Herkunft ins Land, erklärte Gremmels aus Anlass der Rückgabe: „Die Figuren und Gerätschaften aus frühester Menschheitsgeschichte gehören nicht in privaten Besitz. Sie gehören in ihre ägyptische Heimat, wo sie zur kulturellen Identität beitragen.“ Angaben zum Wert der ausgehändigten Gegenstände konnte das Ministerium zunächst nicht machen.

Die Ausfuhr archäologischer Funde und historischer Kulturgüter ist in fast allen Staaten der Welt verboten oder extrem streng reglementiert. Der illegale Handel damit ist dennoch insbesondere in Regionen wie dem Nahen Osten weit verbreitet. Auch Terrororganisationen wie der „Islamische Staat“ finanzierten sich zu einem erheblichen Teil durch Funde aus Raubgrabungen. In Deutschland soll unter anderem das Kulturgutschutzgesetz den Handel mit Artefakten aus dem Ausland einschränken.

Das Land Hessen hatte erst im vergangenen Jahr ein wertvolles Stoffstück an Peru zurückgegeben, das aus der Zeit vor der Ankunft der ersten Europäer stammte. Weitere Rückgaben in jüngerer Zeit seien auch an Ecuador, Kolumbien, Neuseeland, Frankreich sowie ebenfalls an Ägypten erfolgt, teilte eine Ministeriumssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.