In Mecklenburg-Vorpommern gelten neun invasive gebietsfremde Tierarten als etabliert. Davon seien Waschbär, Marderhund, Nutria und Bisam wegen ihrer Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt bedeutsam, sagte Kathrin Lippert vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Beispielsweise verursache der Waschbär erhebliche Schäden bei bodenbrütenden Vogelarten sowie bei der vom Aussterben bedrohten Europäischen Sumpfschildkröte.
Nach Angaben von LUNG-Mitarbeiterin Anja Abdank kommen zudem derzeit zehn invasive Pflanzenarten in der freien Landschaft in MV vor, davon gelten die Schmalblättrige Wasserpest, der Riesen-Bärenklau, das Drüsige Springkraut und die Flügelknöterich-Arten als etabliert. „Etabliert bedeutet, dass sie weit verbreitet sind. Sie wachsen schnell und können die standort-typische Vegetation verdrängen“, sagte Abdank.
Den beiden LUNG-Mitarbeiterinnen zufolge werden für bereits etablierte Arten wirksame Managementmaßnahmen entwickelt, um die negativen Auswirkungen auf Artenvielfalt, natürliche Lebensräume und gegebenenfalls auf die menschliche Gesundheit oder die Wirtschaft zu minimieren. So wurden nach Angaben von Abdank im Berichtszeitraum 2019 bis 2024 beispielsweise beim Riesen-Bärenklau Blütenstände entfernt, Vegetationskegel abgestochen, Teile ausgestochen, Jungaufwuchs gemulcht oder Pestizide eingesetzt.
Lippert sagte, Nutria, Waschbär und Marderhund seien in manchen Gebieten bejagt worden. Zudem seien Überkletterschutzmanschetten an Horst- und Höhlenbäumen angebracht worden, um den Waschbär fernzuhalten. Bisams seien mit Fallen durch erfahrene Bisamfänger bekämpft worden.
Beide LUNG-Mitarbeiterinnen wiesen darauf hin, dass „die Ansiedlung und weitere Verbreitung der invasiven gebietsfremden Arten größtenteils durch menschliches Handeln verursacht wird“. Sie rieten dazu, invasive Arten im Melde-Portal des LUNG zu melden.