Helle Jacke, Handy in die Tasche: Einfache Regeln können den Schulweg für Kinder und Jugendliche deutlich sicherer machen. Fachleute erklären, worauf Eltern und Lehrkräfte achten können.
Im ersten Halbjahr 2025 gab es auf Schulwegen laut Deutscher Gesetzlicher Unfallversicherung knapp 2.000 Unfälle mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Die “Vision Zero” – eine Welt ohne schwere und tödliche Unfälle – scheint in die Ferne zu rücken. Doch Fachleute haben einige Tipps, damit Schülerinnen und Schüler ihren Weg sicher bewältigen.
: Sowohl Eltern als auch Lehrkräfte könnten wichtige Verkehrsregeln und Verkehrszeichen erklären, sagt der Hauptgeschäftsführer der Versicherung, Stephan Fasshauer. Die ADAC Stiftung rät, den Weg gemeinsam zu üben – zu unterschiedlichen Jahreszeiten und Wetterbedingungen, also etwa auch bei schlechter Sicht.
: In einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Versicherung berichteten vor allem Lehrkräfte an Grundschulen von heiklen Situationen durch Autos von Eltern, die ihre Kinder absetzen. Die Wirkung von sogenannten Eltern-Haltestellen schätzten sowohl Eltern als auch Lehrpersonal als eher gering ein.
: Viele Städte und Gemeinden bieten eine Übersicht an, welche Routen risikoarm sind. “Kinder sollten immer den sichersten Weg zur Schule nehmen und nicht unbedingt den kürzesten”, sagt die Leiterin des Sachgebiets Verkehrssicherheit in Bildungseinrichtungen bei der Unfallversicherung, Sabine Bünger. Dieses Instrument werde jedoch zu wenig genutzt: Über 70 Prozent der befragten Eltern wissen nach eigenen Angaben nichts von einem solchen Plan.
: Smartphones sorgen mitunter für Ablenkung – werden laut Umfrage allerdings auch regelmäßig angesprochen. “Schön wäre, wenn das Hören lauter Musik noch etwas häufiger Thema wäre”, sagt Expertin Bünger. Dies könne die Reaktionsfähigkeit “enorm beeinträchtigen”.
: Die ADAC Stiftung weist darauf hin, dass Kinder durch ihre Körpergröße schlechter gesehen werden – und auch selbst einen eingeschränkten Überblick über Verkehrssituationen haben. Zudem sei ihr Orientierungsvermögen schwächer als bei Erwachsenen, und sie gingen oft nicht zügig und zielgerichtet. Wichtig sei daher, die Aufmerksamkeit und Wahrnehmungsfähigkeit des eigenen Kindes zu prüfen.
: Vor allem in der beginnenden dunklen Jahreszeit kann sie nach Angaben der ADAC Stiftung einen entscheidenden Unterschied machen. Kinder sollten daher stets in hellen Farben gekleidet sein, Kleidung, Schulranzen und Schuhe sollten mit Reflektoren ausgestattet sein.