Der Münchner Kardinal Reinhard Marx will sich dafür einsetzen, dass sich der nächste Papst wie Franziskus für Versöhnung stark machen wird.
Angesichts weltweiter Konflikte ist laut dem Münchner Kardinal Reinhard Marx derzeit spürbar, dass in Bezug auf einen neuen Papst eine Stimme gesucht wird, die die ganze Menschheitsfamilie im Blick hat. “Und die Frieden für alle fordert”, sagte Marx am Montagabend in der Sondersendung “BR 24 extra” des BR-Fernsehens. Es gehe darum, Schluss zu machen mit Polarisierungen, mit der Logik der Macht und des Profits. “Wenn das das Einzige ist – nationale Interessen und das, was wir dem anderen wegnehmen können -, dann ist das nicht die Welt, die viele Menschen ersehnen.”
Deswegen hoffe er auf einen Papst, der dies wie Franziskus, aber auf seine eigene Art, zur Sprache bringen könne, erklärte der Kardinal. Das nächste Kirchenoberhaupt müsse zusammenführen und sich für die Versöhnung aller stark machen. “Das brauchen wir. Und dafür werde ich mich einsetzen, und ich bete darum, dass wir einen guten neuen Papst in diesem Sinne bekommen.”
An Franziskus habe er bewundert, dass dieser ein freier Mensch gewesen sei, mutig, nicht immer an Konventionen gebunden, betonte der Kardinal. Was diesem ein Anliegen gewesen sei, habe er zur Sprache gebracht. Die Kirche habe er damit auf das Zentrum des Christentums hingeführt, auf das, was mit Jesus von Nazareth eigentlich gemeint sei. Denn Gott sei der Bruder aller Menschen geworden, ob Christen oder nicht, besonders aber für die Armen. Franziskus habe einen Dienst getan, bei dem die Welt habe erkennen können, was der Kern des Christentums sei, betonte Marx.