Über Tod und Sterben reden fällt fast jedem schwer. Wie spricht man mit Menschen mit kognitiven Einschränkungen über diese Themen? In Hannover will ein Projekt Tabus abbauen.
Die Malteser fordern mehr Barrierefreiheit in der Hospizarbeit und Palliativversorgung. Die Angebote sollten auch für Menschen mit Behinderung flächendeckend zugänglich sein, teilte der Wohlfahrtsverband am Dienstag in Köln mit. In Arbeitsstätten und Wohnheimen würden vor allem Menschen mit kognitiven Einschränkungen von Themen wie Sterben, Tod und Trauer geradezu ferngehalten.
Eigenen Angaben zufolge haben die Malteser in Hannover ein Projekt gestartet, um Tabus aufzulösen. In einigen Einrichtungen erörtern Heilpädagogen und Sozialarbeiter zusammen mit Hospizbegleitern verschiedene Fragen: Was wollen und benötigen Menschen mit Behinderung? Welche Information ist angemessen? Wie werden die Gefühle aufgefangen, die die Themen auslösen können? Gleichermaßen müssten Berührungsängste bei ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern abgebaut werden.
“Unser Ziel ist es, dass auch Menschen mit Behinderung zu Hospizbegleitern werden, weil sie anderen Menschen mit Behinderung wegen ähnlicher Erfahrung besonders gute Begleiter sein können”, sagte die Leiterin der Hospizarbeit der Malteser in Hannover, Benja Posselt. Dafür müssten Behindertenhilfe und Hospizbegleitung deutlich stärker zusammengeführt werden.