Ein Ludwigshafener Bündnis macht mit einer Veranstaltungsreihe von 10. November bis Mitte Dezember auf das Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Ziel sei es, rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern (25. November) für Gewaltfreiheit einzutreten, sagte Tamara Niemes, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen, am Montag bei einem Pressegespräch. Veranstalter sind Frauenorganisationen aus Ludwigshafen und die Stadt Ludwigshafen.
Die Reihe unter dem Motto „Stopp Gewalt gegen Frauen“ startet am 10. November von 18 bis 20 Uhr mit einem Vortrag der Medizinerin Ute Inselmann und einer Diskussion zum Thema „Toxische Beziehungen“ im Heinrich-Pesch-Haus – Katholische Akademie Rhein-Neckar in Ludwigshafen. Auf dem Podium sitzen eine Polizistin, eine Familientherapeutin sowie die Gründerin eines Vereins für Betroffene von häuslicher Gewalt. In der Veranstaltungsreihe gibt es unter anderem eine Plakat- und Fahnenaktion sowie einen Aktionstag gegen Gewalt am 21. November ab 14 Uhr auf dem Europaplatz mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt.
Die Gewalt gegen Frauen und Mädchen nehme weiter zu, sagte die Gleichstellungsbeauftragte Niemes. Wichtig sei es, häusliche Gewalt besser zu erkennen und dieser vorzubeugen, ergänzte Ulrike Gentner, Direktorin Bildung des Heinrich-Pesch-Hauses. Beziehungen von Frauen und Männern seien „toxisch“, also vergiftet, wenn es um die Ausübung von Macht mit körperlicher und seelischer Gewalt gehe. Das Selbstwertgefühl von Betroffenen müsse gestärkt werden, auch sollten sie sich frühzeitig Hilfe holen.
Häusliche Gewalt gebe es in allen Gesellschaftsschichten, betonte Kornelia Tildmann, die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Pfalz-Kreises. Paarbeziehungen seien einer Suchterkrankung ähnlich, wenn Partnerinnen und Partner Probleme beiseite drängten oder nicht voneinander loskämen, sagte Gabi Mirgeler vom Serviceclub Soroptimist International Ludwigshafen.