Letzte Arbeiten am Schleswiger Dom starten

Die Sanierungsarbeiten des Schleswiger Doms gehen in die letzte Runde: Als nächstes bekommt die Turmspitze eine neue Kupferhaut.

Der Schleswiger Dom St. Petri an der Schlei.
Der Schleswiger Dom St. Petri an der Schlei.epd/Norbert Neetz

Schleswig. Der Turm des Schleswiger Doms wird in den nächsten Tagen bis zur Spitze eingerüstet. Die Kupferarbeiten am Turmhelm sind der letzte Teil der umfassenden Sanierungsarbeiten. Es werden Löcher in der Kupferhaut und Mängel in der Holzkonstruktion behoben. Bis Ende September wird der kupferne Turmhelm des Schleswiger Wahrzeichens wieder frei sein, kündigte Dom-Baureferent Pastor Andreas Hamann an.

Insgesamt 20,5 Millionen Euro für die Sanierung

Rund drei Viertel der Sanierungskosten zahlen Bund und Land. Am 31. Oktober 2021, dem Reformationstag, soll das Ende der Bauarbeiten mit einem Fest gefeiert werden. Sie laufen seit 2018, aber bereits 2011 wurde der Dom zum Schutz der Passanten dauerhaft eingerüstet.

Äußerlich wird sich der Turm bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten sehr verändern. Die vier Strebepfeiler an den Ecken werden mit Kupfer verkleidet. Die Pfeiler sind anfangs noch dunkelbraun, werden aber nach etwa 30 bis 40 Jahren von grüner Patina überzogen sein.

Vor allem an der Westseite sind Dom und Kirchenschiff dauerhaft starkem Wind und Regen ausgesetzt. Mit den Jahren war Feuchtigkeit ins Mauerwerk eingedrungen und hatte es beschädigt. Vor allem der obere Teil des Turms wurde in Mitleidenschaft gezogen. Eine etwa 30 Meter hohe Backsteinmauer in 50 bis 75 Metern Höhe musste entfernt und erneuert werden. Ende Juni verschwand das „Große Loch“.

Sanierung im Inneren des Doms bereits beendet

Seit Pfingsten werden wieder Gottesdienste gefeiert. Derzeit wird der Fußboden im Altarraum erneuert. Der wertvolle Brüggemann-Altar ist mittlerweile gereinigt, bleibt aber ebenso wie die Orgel noch einige Zeit verhüllt. Touristen können den Dom zwar besuchen, erleben allerdings eher das Flair einer Großbaustelle. Dennoch kommen rund 100 Gäste pro Tag in den Dom.

Die Generalüberholung der Fenster aus dem 19. Jahrhundert wird mit einer Spendenaktion unterstützt. Bislang wurden 600 Fenster-Paten gewonnen, die drei Fenster bereits finanziert haben. Sie zeigen die Arche Noah, das Pfingstwunder und Ritter Helmold von Plessen. 30 weitere Fenster warten noch auf ihre Paten.

Der Turm des Doms wurde von 1888 bis 1894 aus Backstein erbaut. Er ist mit 112 Metern der dritthöchste Kirchturm Schleswig-Holsteins nach der Marienkirche und dem Dom in Lübeck. (epd)